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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Katakomben tatsächlich sind. Wir können zwar die Stelle, wo sie eingedrungen sind, wieder verschließen, aber es ist gut möglich, dass sie einen anderen, uns unbekannten Eingang an einer völlig anderen Stelle finden. Möglicherweise erstrecken sich die Gänge dort unten über viele Meilen, schließlich ist das Netz aus Gängen nicht nur sehr weitläufig, sondern auch gänzlich unerforscht.«
    Dem mochte niemand widersprechen.
    Während sie den weißen Marmorflur entlanggingen, warf Nicci Richard einen Blick zu, den diese nur zu gut kannte - den tadelnden Blick einer unzufriedenen Lehrerin.
    »Wir müssen über diese roten Farbsymbole sprechen, mit denen du dich bemalt hast.«
    »Genau«, meinte Nathan mit düsterer Miene. »Bei dem Gespräch wäre ich auch gern zugegen.«
    Richard blickte zu Nicci. »Na schön. Und wo wir schon dabei sind: Ich wüsste gerne ganz genau, wie Ihr die Kästchen der Ordnung in meinem Namen ins Spiel gebracht habt.«
    Nicci zuckte leicht zusammen. »Ach, das.« Richard beugte sich zu ihr. »Ja, das.«
    »Nun, wie du bereits sagtest, werden wir uns darüber unterhalten müssen. Es ist nämlich eine Tatsache, dass einige dieser Symbole in einer unmittelbaren Beziehung zu den Kästchen stehen.«
    Das überraschte Richard nicht. Er wusste, dass einige dieser Symbole mit der Macht der Ordnung in Zusammenhang standen, sogar, was sie bedeuteten. Nur deswegen hatte er ja sich und seine Mitspieler überhaupt damit bemalt.
    Nicci wies nach vorn. »Wir sind da. Dies ist die Stelle, wo sie eingedrungen sind, in dieser Grabkammer hier.« Als sie den ziemlich schmucklosen Raum betraten, sah Richard sich um. Auf den Steinwänden befanden sich Inschriften auf Hoch-D’Haran, Grabinschriften, die sich auf die hier vor langer Zeit Beigesetzten bezogen. Der Sarg war zur Seite geschoben worden und hatte eine nach unten führende Treppe freigegeben. Bei ihrem überhasteten Aufstieg zurück in den Palast war es stockfinster gewesen, weshalb Richard von der Umgebung nichts mitbekommen hatte. Als sie unter Adies Führung endlich wieder im Palast waren, hatte er nicht einmal gewusst, wo sie sich befanden.
    Nicci deutete hinab in das Dunkel. »Dies ist die Stelle, wo die Schwestern zuerst eingedrungen sind.«
    »Demnach befindet sich Ann immer noch in ihrer Gewalt«, stellte Nathan nach einem Blick hinunter in das Dunkel fest. Nicci war verunsichert. »Tut mir leid, Nathan. Ich dachte, Ihr wüsstet Bescheid.«
    Seine Miene wurde noch finsterer. »Bescheid worüber?« Sie verschränkte die Hände leicht vor dem Körper und schlug die Augen nieder. »Ann ist umgebracht worden.«
    »Wie?« Mehr brachte Nathan nicht hervor. »Als ich das letzte Mal hier war - als Ann und ich hier herunterkamen. Wir wurden von drei Schwestern überrascht. Sie hatten ihre Gabe gebündelt, um ihre Kräfte selbst hier einsetzen zu können. Ann war tot, ehe wir ihre Anwesenheit richtig bemerkt hatten. Mich wollte Jagang lebend, sonst hätten sie mich wohl nur zu gerne gleich mit umgebracht.« Behutsam legte sie dem Propheten die Hand auf den Arm. »Sie hat nicht gelitten, Nathan. Ich glaube, sie hat gar nicht richtig mitbekommen, was passiert ist. Sie war sofort tot.«
    Nathan, den Blick auf ferne Erinnerungen gerichtet, nickte nur. Richard legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir so leid.« Offenkundig finstere Gedanken verdüsterten Nathans Miene. Anhand der eisernen Härte in seinem zornigen Blick hatte Richard wenig Mühe sich vorzustellen, was dem Propheten durch den Kopf ging. Vermutlich waren es die gleichen Gedanken, die auch ihn so oft beschäftigten.
    Richard brach das beklommene Schweigen, indem er in den freigelegten Schacht hinunterzeigte. »Ich denke, wir sollten sicherstellen, dass sich dort unten keiner mehr von ihnen versteckt.« »Es wird mir eine Freude sein«, erwiderte Nathan. Zwischen seinen nach innen gedrehten Handtellern entzündete sich Zaubererfeuer, ein zorniger Ball aus flüssigem Feuer, der, langsam rotierend, die Kammer mit gleißender Helligkeit erfüllte und seiner Befehle zu harren schien.
    Nathan beugte sich über den dunklen Treppenschacht und entfesselte ein tödliches Inferno, das unter zornigem Heulen in das Dunkel stürzte und auf seinem rasanten Fall die behauenen Steinwände erhellte. »Sobald es seine Arbeit getan hat, werde ich hinabsteigen und den Gang, dort, wo sie eingestiegen sind, zum Einsturz bringen. Dann können sie wenigstens kein zweites Mal an derselben Stelle

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