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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sein Schwert. Dessen unverkennbares metallisches Klirren erfüllte den Garten des Lebens.
    »Richard«, hob Zedd warnend seine Stimme, »was glaubst du eigentlich, was du da tust?«
    Der achtete gar nicht auf seinen Großvater, sondern sah stattdessen fest in Kahlans Augen.
    »Bist du auf meiner Seite, Kahlan?«
    Sie näherte sich ihm bis auf wenige Schritte. »Das war ich stets, Richard. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst.« Er schloss für einen winzigen Moment die Augen. Doch er hatte keine Wahl. Er wandte sich zu den Kästchen herum, schloss die Augen und führte seine Klinge nach oben, bis sie seine Stirn berührte. »Klinge«, sagte er leise, »sei mir an diesem Tage treu.« Dann ließ er das Schwert der Wahrheit wieder sinken, brachte sich an der Innenseite seines Armes einen Schnitt bei und ließ das Blut herabrinnen, bis es von der Spitze tropfte. Anschließend legte er die Klinge auf das rechte Kästchen, das, welches Schwester Ulicia geöffnet hatte. Die Klinge nahm dieselbe tiefschwarze Farbe an wie das Kästchen. Dann legte er sie auf das linke. Wieder wurde sie so schwarz wie die Unterwelt.
    Er zog sie zurück und wartete ab, bis sie wieder ihre normale Farbe zurückgewonnen hatte.
    Dann holte er tief Luft und legte die Klinge mit der flachen Seite auf das Kästchen in der Mitte. Er dachte an all die unschuldigen Menschen, die nichts weiter als ihr Leben genießen wollten, er dachte an alle wie Cara und die anderen Mord-Sith, die man in den Wahnsinn getrieben hatte, bis sie sich schließlich in die Dienste eines Tyrannen hatten drängen lassen. Er dachte an Nicci, die man ihr ganzes Leben nichts als Hass gelehrt und in ein elendiges Dasein voller Selbstaufopferung im Namen wirrer Glaubensüberzeugungen getrieben hatte. Er dachte an Bruce, seinen linken Flügelstürmer, der, als er zum ersten Mal Zeuge einer nicht von Hass bestimmten Stärke wurde, sich sofort davon angezogen gefühlt hatte. Und er dachte an Denna. Als er die Augen wieder aufschlug, hatte sich die Klinge weiß verfärbt. Das Kästchen unter ihr hatte dieselbe weiße Farbe angenommen. Das Heft mit beiden Händen fest gepackt, hob er die Spitze des Schwertes der Wahrheit hoch über das weiße Kästchen … stieß sie mit der Wucht des Tanzes mit dem Tod nach unten und nagelte das Kästchen auf dem Altar fest.
    Der Garten des Lebens erstrahlte in gleißendem Weiß, die ganze Welt erstrahlte weiß. Die Zeit blieb stehen.
    In diesem Moment stand Richard im Zentrum einer Welt aus reinstem Weiß, umgeben von nichts. Er sah sich um, doch da war niemand, und doch waren alle bei ihm - jede einzelne Seele aus der Welt des Lebens. Er begriff. In vieler Hinsicht war dies das genaue Gegenteil seiner letzten, von diesem Raum aus unternommenen Reise, als er in die Welt der Finsternis hinabgestiegen war, auch seinerzeit in Begleitung jeder einzelnen Seele.
    An diesem Ort, in diesem Zustand war er sich jedes einzelnen Menschen bewusst, Menschen, die alle darauf warteten, was der Mann, der über die Macht der Ordnung gebot, sagen und tun würde. Es war die Kraft des Lebens selbst.
    »Jeder Mensch trifft Entscheidungen über seine Lebensweise«, begann er.
    »Das Böse existiert nicht unabhängig vom Menschen. Es ist stets das Ergebnis einer bewussten Entscheidung. Diese Entscheidung erfordert die Fähigkeit zu denken, und sei dieses Denken noch so unzulänglich. Die grundlegendste Entscheidung, die man treffen kann, ist die, entweder selbst zu denken oder das Denken anderen zu überlassen, sich von ihnen sagen zu lassen, was man tun soll, selbst wenn dies böse ist. Kluge Entscheidungen erfordern mehr, sie verlangen vernünftiges Denken. Die Verneinung vernünftigen Denkens erlaubt es einem, die Illusion von Wissen und Weisheit, ja sogar von Frömmigkeit, aufrechtzuerhalten, während man in Wahrheit Böses tut. Das Befolgen der Lehren anderer, die einem das Denken abnehmen und einen Böses tun lassen, macht einen ebenso zum Täter, als hätte man diese Entscheidungen selbst getroffen.
    Lehren, die sich der Vernunft widersetzen, widersetzen sich der Wirklichkeit, und was sich der Wirklichkeit widersetzt, das widersetzt sich dem Leben. Und das bedeutet nichts anderes als die bereitwillige Annahme des Todes.
    Den Glauben über die Vernunft zu erheben, das ist nichts weiter als ein Leugnen der Wirklichkeit zugunsten einer x-beliebigen Laune. Die Anhänger der Ordensbruderschaft haben entschieden, wie sie ihr Leben zu leben wünschen. Wäre das

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