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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vor?!«, kreischte Schwester Ulicia. Richard ließ Kahlans Hand los und überquerte den Grasstreifen bis hin zum Zauberersand, dessen Farbe sich allmählich immer mehr verdunkelte, erst zu Bernstein und schließlich zu einem verbrannten Braun. Richard konnte den Geruch von Verbranntem riechen. »Was geht hier vor?!«, verlangte Schwester Ulicia erneut zu wissen, als ihr von Panik erfüllter Blick ihn fand. »Habt Ihr das Buch des Lebens gelesen?«, fragte er mit ruhiger Stimme. »Selbstverständlich! Nur mit seiner Hilfe lassen sich die Kästchen der Ordnung ins Spiel bringen. Wir haben es alle gelesen und jede Formel, jeden Anweisung Wort für Wort befolgt!« Als die Blitze unmittelbar neben ihren Gesichtern knisternd durch die Luft zuckten, stießen mehrere der Schwestern einen panischen Schrei aus.
    Schwester Ulicia war außer sich. »Was redest du da überhaupt?!« Richard verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ganz am Anfang, auf der allerersten Seite, stand eine einzelne Bemerkung, die seine Wichtigkeit - seine alles entscheidende Bedeutung - unterstrich. Es war weder eine Formel oder eine Bannform, sondern die allerersten Worte, die sich im Buch des Lebens finden lassen. Sie standen dort, an allererster Stelle, aus einem ganz bestimmten Grund, den Ihr jedoch in Eurer Arroganz, Eurer Gier, endlich das Gewünschte in Händen zu halten, übersehen habt.
    Die einführenden Worte im Buch des Lebens sind eine Warnung an den, der dieses Buch benutzen möchte.
    »Dort steht: >Wer voller Hass gekommen ist, sollte nun gehen, denn in seinem Hass verrät er nur sich selbst.<« »Was redest du denn da?«, fragte eine der anderen, die dieser in ihren Augen leicht angestaubte Aphorismus nicht kümmerte. »Ich rede über die Anleitung zum Gebrauch der Macht der Ordnung. Es ist Das Buch des Lebens, was man zuallererst benötigt, wenn man diese Macht nutzen will. Eine solche Macht ist über alle Maßen gefährlich, weshalb seine Verfasser wollten, dass es gesichert ist. Die gefährlichsten magischen Gegenstände sind entweder durch Bewacher gesichert, durch Schutzschilde oder durch Notsicherungen. Die Macht der Ordnung wurde als Gegenmittel gegen den Feuerkettenbann erschaffen, aber da sie zu diesem Zweck überaus mächtig sein musste, war sie gleichzeitig sehr gefährlich. Deswegen ersannen ihre Verfasser eine Notsicherung, die ebenso bemerkenswert einfach wie narrensicher ist.
    Diese Sicherung besagt: >Wer voller Hass gekommen ist, sollte nun gehen, denn in seinem Hass verrät er nur sich selbst.<« »Und weiter?!«, kreischte Schwester Ulicia.
    »Nun«, sagte Richard achselzuckend, »es ist eine Warnung, ungefähr die
    tödlichste, die man sich vorstellen kann. Denn sie besagt, dass Euer Hass eine todbringende Reaktion seitens der Macht der Ordnung auslösen wird. Wollt Ihr sie gebrauchen, um jemandem Schaden zuzufügen, könnt Ihr demnach nur im Hass gekommen sein. Nur ein Mensch mit Hass im Herzen würde sich eines solchen Gegenstandes bedienen, um anderen Schaden zuzufügen.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn! Wie sollte es jemandem schaden, der böse ist? Wie willst du uns denn mithilfe der Macht der Ordnung Einhalt gebieten? Doch wohl ebenfalls nur aus Hass.« Richard schüttelte den Kopf. »Ihr verwechselt Hass mit Gerechtigkeit. Die Beseitigung einer Person wie Euch, die Unschuldigen Leid zufügt, hat nichts mit Hass zu tun, vielmehr geschieht es aus Liebe für diejenigen, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, und die dennoch verletzt und getötet werden, aus Liebe und Respekt vor dem Leben Unschuldiger.
    Solche Menschen vom Antlitz der Erde zu tilgen, geschieht nicht aus Hass, sondern ist das Ergebnis wohlüberlegter Gerechtigkeit.« »Aber wir hassen niemanden!«, empörte sich eine andere Schwester. »Wir wollen die Ungläubigen ausmerzen, die Sünder, die, denen nur an sich selbst gelegen ist.«
    »Nein«, widersprach Richard, »Ihr hasst diese Menschen, weil Ihr sie beneidet. Ihr Glück ist Euch verhasst.« »Aber wir haben doch Das Buch der gezählten Schatten benutzt!«, schrie Schwester Ulicia verzweifelt. »Wir haben die Anweisungen des Originals genau befolgt. Es hätte funktionieren sollen.« »Nun«, sagte Richard, vor dem immer dunkler werdenden Zauberersand auf und ab schreitend, »selbst wenn man die Sicherung im Buch des Lebens außer Acht lässt, fürchte ich, war es ein Fehler von Euch, zu glauben, Das Buch der gezählten Schatten könnte Euch von Nutzen sein.«
    »Aber es ist das

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