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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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des kaiserlichen Zeltes mit seinen Vorhängen, Teppichen und gepolsterten Zwischenwänden war es in Anbetracht des niemals nachlassenden Lärms draußen im weitläufigen Feldlager vergleichsweise still, weswegen das Donnern kaum zu hören war, gelegentlich jedoch spürte sie seinen Widerhall im Boden. Jetzt, mit Beginn der kalten Witterung, würde der Regen das allgemeine Elend nur noch verschlimmern.
    Trotz ihrer Müdigkeit ging ihr der Mann von vorhin nicht aus dem Sinn, jener Mann, der aus dem Käfig hervorgelugt hatte, als dieser durch das Lager rollte, der Mann mit den grauen Augen, der sie gesehen - tatsächlich gesehen - und ihren Namen gerufen hatte. Es war ein erhebender Moment für sie gewesen.
    Es grenzte an ein Wunder, dass jemand sie gesehen hatte, denn Kahlan war für beinahe jeden unsichtbar. Unsichtbar traf es eigentlich nicht ganz, denn die Menschen sahen sie durchaus, nur vergaßen sie diesen Umstand fast augenblicklich wieder. Obwohl sie letztlich nicht unsichtbar war, hätte sie es ebenso gut sein können. Das frostige Gefühl der Vergessenheit war Kahlan nur zu vertraut. Ebenjener Bann, der die Menschen sie Augenblicke nach dem Erblicken wieder vergessen ließ, hatte auch ihre Erinnerung an die eigene Vergangenheit gelöscht. Was immer ihr Leben vor dem Auftreten der Schwestern der Finsternis ausgemacht haben mochte, es war ihr entfallen.
    Unter den Millionen von Soldaten, die sich über diese endlose, öde Ebene verteilten, hatten ihre Häscher nur eine Handvoll Soldaten ausfindig machen können, die sie sehen konnten - dreiundvierzig, um genau zu sein. Diese dreiundvierzig Männer standen nun zwischen ihr und der Freiheit - genau wie der Ring um ihren Hals, die Schwestern sowie Jagang selbst.
    Kahlan hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jeden dieser dreiundvierzig Männer genau kennenzulernen, sich ein Bild von seinen Stärken und Schwächen zu machen. Schweigend beobachtete sie sie und machte sich in Gedanken Notizen über jeden Einzelnen von ihnen. Sie alle besaßen bestimmte Eigenarten - eine bestimmte Art zu gehen oder die Umgebung wahrzunehmen, aufmerksam oder nachlässig zu sein, ihre Arbeit zu verrichten. Sie hatte alles nur Erdenkliche über ihre individuellen Eigenheiten in Erfahrung gebracht.
    Nach Ansicht der Schwestern war eine Anomalie des von ihnen verwendeten Banns dafür verantwortlich, dass eine Handvoll Personen sie wahrzunehmen vermochte. Gut möglich, dass in der gewaltigen Armee der Imperialen Ordnung auch noch andere existierten, die sie sehen und sich an sie erinnern konnten, bislang jedoch hatte Jagang keine weiteren entdeckt. Diese dreiundvierzig Männer waren also die Einzigen, die als ihre Bewacher in Frage kamen. Jagang selbst konnte sie natürlich ebenso gut sehen wie die Schwestern, die sie überhaupt erst mit diesem Bann verzaubert hatten. Zu ihrer großen Bestürzung hatte Jagang sie verschleppt, so dass es sie, wie Kahlan, ebenfalls in das erbärmliche Feldlager der Imperialen Ordnung verschlagen hatte. Außer ihnen und Jagang kannte sie keiner der wenigen, die sie zu sehen vermochten, wirklich - schon gar nicht aus ihrer Vergangenheit, an die sie selbst keine Erinnerung hatte. Anders besagter Mann im Käfig - er hatte sie eindeutig wiedererkannt. Da sie sich nicht erinnern konnte, ihm jemals begegnet zu sein, konnte dies nur bedeuten, dass er sie von früher kannte. Sobald sie ihre Vergangenheit wiedergefunden hätte und wieder wüsste, wer sie war, würde ihre Qual, so hatte Jagang es ihr versprochen, erst richtig beginnen. Er machte sich einen Spaß daraus, ihr in lebhaften Farben zu schildern, was er mit ihr zu tun gedachte, wie er ihr Leben zu einer niemals endenden Tortur machen würde. Wegen des Fehlens jeglicher Erinnerungen an ihre Vergangenheit setzten ihr seine Racheversprechungen nicht ganz so zu, wie es ihm lieb gewesen wäre. Gleichwohl waren seine Versprechungen auch für sich genommen schlimm genug.
    Wenn sich Jagang in seinen Racheversprechungen erging, betrachtete ihn Kahlan nur mit leerem Blick. Es war ihre Art, sich gefühlsmäßig gegen ihn abzuschirmen. Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, Zeuge ihrer Gefühle, ihrer Angst zu werden. Ungeachtet der Folgen war sie stolz darauf, sich die Abscheu dieses Mannes verdient zu haben. Es gab ihr die Zuversicht, dass ihre Überzeugungen, was immer sie in der Vergangenheit getan haben mochte, sie nur zu einer aufrichtigen Gegnerin der Ziele der Imperialen Ordnung gemacht haben konnten. Wegen

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