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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aber, überlegte Kahlan, er mochte nicht offen aussprechen, was er ohnehin längst wusste. Er liebte es, Menschen auf die Probe zu stellen, indem er ihnen Fragen stellte, deren Antwort er bereits kannte. Jemanden bei einer Lüge zu ertappen, erregte unweigerlich sein höchstes Missfallen. Erst am Tag zuvor hatte er einen frisch gefangenen Sklaven in einem Wutanfall erdrosselt, weil dieser ihn angelogen hatte, indem er behauptete, er hätte nicht von einem für das Abendessen des Kaisers vorgesehenen Tablett genascht. Jagang, ebenso muskelbepackt wie jeder seiner Elitegardisten, hatte die Tat ausgeführt, indem er den schmächtigen Kerl mit einer seiner kräftigen Hände bei der Kehle packte. Die übrigen Sklaven hatten geduldig abgewartet, bis der Kaiser sein schauerliches Tun beendet hatte, und den Körper dann beiseitegeschafft. Mit einer seiner fleischigen Hände fasste Jagang nun die Schwester bei den Haaren und zog sie auf die Beine. »Was hat das zu bedeuten, Ulicia?«
    Die Frau verdrehte die Augen, ihre Lippen bewegten sich stumm, und ihre Zunge irrte ziellos in ihrem Mund umher. Jagang packte sie bei den Schultern und schüttelte sie so brutal, dass Schwester Ulicias Kopf hin und her geschleudert wurde. Kahlan glaubte schon, er würde ihr glatt das Genick brechen. Was ihr sogar ganz lieb gewesen wäre, denn dann gäbe es eine Schwester weniger, über die sie sich den Kopf zerbrechen musste.
    »Exzellenz«, sagte Schwester Armina im Tonfall einer behutsamen Ermahnung, »wir brauchen sie noch.« Als der Kaiser sie daraufhin mit einem wütenden Blick durchbohrte, setzte sie hinzu: »Sie ist die Spielerin.«
    Nicht übermäßig glücklich über ihre Bemerkung, dachte er darüber nach, ohne ihr jedoch zu widersprechen. »Der erste Tag …«, murmelte Schwester Ulicia.
    Jagang zog sie näher heran. »Der erste Tag wovon?« »Des Winters … Winters … Winters«, murmelte Schwester Ulicia.
    Jagang blickte um sich und betrachtete die Anwesenden mit gerunzelter Stirn, so als verlange er von ihnen eine Erklärung. Einer der Soldaten wies zur Türöffnung des riesigen Zeltes. »Soeben bricht die Dämmerung an, Exzellenz.«
    Jagang durchbohrte ihn mit wütendem Blick. »Was?« »Es dämmert gerade zum ersten Tag des Winters, Exzellenz.« Jagang ließ Schwester Ulicia los, die daraufhin schwer auf die den Boden bedeckenden Teppiche sackte.
    Er starrte auf die Türöffnung. »Tatsächlich.« Durch einen schmalen Spalt seitlich neben der schweren Türabdeckung konnte Kahlan draußen die ersten Farbstreifen am Himmel erkennen - sowie weitere jener allgegenwärtigen Elitegardisten, mit denen Jagang sich stets umgab. Keiner von ihnen konnte sie sehen, sie waren sich ihrer Anwesenheit in keiner Weise bewusst. Die Sonderbewacher im Innern des Zeltes, die stets in ihrer Nähe waren, hatten damit allerdings keine Mühe. Gut möglich, dass sich draußen, unter den Elitegardisten, noch mehr von ihrer Sorte befanden. Immerhin war es ihre Aufgabe, darauf zu achten, dass sie das Zelt niemals ohne Begleitung verließ. Auf dem Fußboden murmelte Schwester Ulicia wie in Trance: »Ein Jahr … ein Jahr.«
    »Ein Jahr … und weiter?«, brüllte Jagang. Mehrere der näher stehenden Gardisten zuckten zusammen.
    Schwester Ulicia richtete sich auf und verfiel in eine pendelnde Bewegung. »Beginnt es von neuem. Ein Jahr. Es beginnt von neuem. Es muss von neuem beginnen.«
    Er blickte die andere Schwester an. »Was plappert sie da?« Schwester Armina breitete die Hände aus. »Ich bin nicht sicher, Exzellenz.«
    Sein Blick verdüsterte sich. »Das ist gelogen, Armina.« Ein Teil der Farbe wich aus ihrem Gesicht, und sie benetzte sich die Lippen. »Was ich damit sagen wollte, Exzellenz, ist, ich könnte mir denken, dass sie sich auf die Kästchen bezogen haben muss. Immerhin ist sie die Spielerin.«
    Jagang verzog voller Ungeduld den Mund. »Aber wir wissen doch längst, dass uns von dem Moment, da Schwester Ulicia sie ins Spiel brachte, ein Jahr bleibt« - mit einer knappen Handbewegung wies er in die Richtung des aufragenden Hochplateaus -, »und zwar seit Kahlan sie von dort oben entwendet hat.«
    »Ein neuer Spieler!«, stieß Schwester Ulicia mit geschlossenen Augen hervor, wie um ihn zu widerlegen. »Ein neuer Spieler. Das Jahr beginnt von neuem!«
    Ihre Worte schienen Jagang aufrichtig zu überraschen. Kahlan fragte sich, wie es möglich war, dass dergleichen den Traumwandler überraschte. Und doch schien er aus irgendeinem Grund au-

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