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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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einen förmlichen Kündigungsbrief. Aber bevor ich gehe, möchte ich reinen Tisch in der Sache mit Alley machen.«
    Iris stand auf und beugte sich über Stans Schreibtisch, öffnete den Rucksack und drehte ihn um. Das Bargeld und die Aktienzertifikate fielen heraus. Ein Bündel traf das Spielzeug mit den Silberbällen. Eine Kugel löste sich und brachte das Pendel zum Schwingen und Klicken.
    »Das hier war in Alleys Banksafe.«
    Stan nahm ein Bündel auf, leckte am Daumen und zählte schnell die Scheine. »Im Banksafe?«
    »Alley gab mir einen Umschlag mit dem Schlüssel. Sagte, ich wüßte schon, wann ich ihn zu öffnen hätte.«
    »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Niemand.«
    Stan Raab stand auf. Er zählte die Bündel und legte sie in sauberen Reihen aus. Er faltete die EquiMex-Zertifikate auseinander und klopfte sie mit den Kanten auf seinen Schreibtisch, um sie zu ordnen, dabei zog er die Augenbrauen in Falten. Er drehte sie, klopfte, drehte sie und klopfte. »Das ist wieviel? Zwei-, dreihundert Riesen?«
    »Zweihundertachtunddreißigtausend.«
    »Iris, bitte, setz dich. Ich kann nicht denken, wenn du so dastehst.«
    »Ich muß gehen, Stan.«
    »Du kannst das liier nicht liegenlassen. Das mußt du schon erklären.«
    Iris setzte sich. »Ich hab’ es dir gesagt, Stan. Es war in einem Banktresor. Alley hat mir den Schlüssel hinterlassen und gesagt, ich wüßte schon, wann ich ihn öffnen müßte. Gab ihn mir vor ein paar Wochen. Da waren das Geld und die Aktien und einige Schmuckstücke und Kram, den ich in den Ozean geworfen habe, vom Segelboot meines Freundes aus.«
    »Also weiß noch jemand Bescheid.«
    »Nein... nein, er wußte nicht, was ich machte.« Iris zog sich den Rucksack auf den Schoß und wollte langsam aufstehen. »Niemand weiß was. In Ordnung, Stan? Niemand weiß von dem Geld. Niemand weiß, daß ich mich mit dir treffe. Es ist unser Geheimnis. Ich muß gehen.«
    Stan biß sich auf die Unterlippe und bedeutete Iris mit einer Handbewegung, sitzen zu bleiben. Er klopfte die Aktien-Zertifikate auf der Schreibtischkante zusammen und drehte sie. Klopfte und drehte. Klopfte und drehte. »Niemand weiß, daß du hier bist?«
    Iris stand auf. »Jemand wartet auf mich, Stan.« Sie machte einen Schritt in Richtung Tür.
    Stans linkes Auge fing an zu zucken. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    Iris machte einen weiteren Schritt in Richtung Tür. »Doch. Mein Freund Steve. Er wartet auf mich.«
    »Du hast gesagt, daß keiner weiß, daß du hier bist.«
    »Ich...«
    »Gelogen, Iris? Du hast gelogen?«
    »Stan, auf mich wartet jemand. Er weiß, daß ich hier bin. Ich muß gehen.« Iris machte noch einen Schritt.
    »Egal. Niemand weiß, daß ich hier bin. Das ist der entscheidende Punkt. Nur Susan.« Stan klopfte die Zertifikate zusammen und drehte sie.
    Iris machte noch einen Schritt. Sie erreichte die Tür. Sie hängte sich den Rucksack über die Schulter. Die Waffe schnitt ihr in die Taille. Fast hätte sie daran gezogen, gedankenlos. »Stan, das ist alles. Ich geh’ jetzt.«
    »Nicht alles, Iris. Nicht auf lange Sicht.«
    »Stan, du hast immer gesagt, daß ich eine schlechte Lügnerin bin. Sieh mich an. Ich lüge dich nicht an.«
    »Dieses hier ist nicht alles. Dir sind die Auswirkungen nicht klar. Ich muß alles haben. Wenn ich nicht alles habe, dann brauche ich eine gute Erklärung. Eine verdammt gute Erklärung. Vier Millionen fehlen. Vier Millionen von zehn.«
    Iris lief.
    Stan ergriff die Ecke des Schreibtisches, schwang sich darum herum und warf dabei die Zertifikate herunter.
    Iris war schon halb den Korridor hinunter gerannt, und dabei warf der baumelnde Rucksack Bleistifthalter, Fotos, Papiere und Pflanzen von den Schreibtischen.
    Stan rannte ihr nach. Er war dicht hinter ihr. Sie schleuderte eine Schreibtischlampe nach ihm. Die Schnur wickelte sich um seine Füße. Er stürzte sich kopfüber in einen Angriff und ergriff sie bei den Fußgelenken. Stan fiel. Iris fiel. Sie zerquetschte einen Bleistifthalter von irgendeinem Schreibtisch unter sich.
    Iris strampelte mit den Beinen. Sie kroch auf dem Bauch, trat um sich. Sie griff nach hinten und holte sich die Waffe. Sie wedelte damit über ihrem Kopf, kroch über den Teppich. Stan versuchte ihren Arm zu ergreifen. Iris drehte sich um und richtete die Pistole auf sein Gesicht. Er stürzte sich auf sie und drehte ihr den Pistolenarm über den Kopf. Mit der freien Hand riß sie ihm die Haare aus. Sie bohrte ihm den Daumen ins Auge. Die Pistole

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