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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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die Schnur um die Hände und zog sie stramm. Schnapp.
    »Es ging um Geld, nicht? Du hattest dich übernommen, mit dem Hausbau, den Kindern und den Privatschulen, Susans Schönheitsoperationen und so. Dir wurde die Prämie gestrichen.«
    »Jaynie hat dir das erzählt.«
    »Ja, hat sie.«
    »Ich werde mal mit ihr über diese vertraulichen Dinge reden.«
    »Sie ist tot, Stan. Sie wurde von zwei miesen Gangstern umgebracht. Sie haben gedacht, ich wäre es.«
    »Oh, Gott!« Stan legte den Handrücken mit Handschuh und Schnur auf den Mund. Er wandte seinen Blick von Iris’ Augen ab.
    »Jetzt gerät alles durcheinander, nicht, Stan?«
    Stan schüttelte den Kopf. »Könnte ohne Zusammenhang sein.«
    »War es nicht, Stan.«
    Stan sah auf die Schnur in seinen Händen. »Du bist ins Büro gekommen. Hast du auch schon früher mal gemacht.«
    »Nichts ist so gekommen, wie es geplant war, Stan. Alles ist durcheinandergeraten, nicht?«
    »Ein Stadtstreicher kam hereinmarschiert. Griff dich an. Der Wachdienst in diesem Haus... Könnte passieren. Könnte leicht passieren.« Er ging auf Iris zu.
    Sie rutschte rückwärts. Er ergriff ihre Schultern.
    »Dein Gesicht, Stan. Erklär das.«
    »Unfall... zu Hause. Bin froh, daß du mich nicht gekratzt hast. Spuren von Fingernägeln sind schwer zu erklären...«
    Sie bewegte ihre Schultern vor und zurück. Er legte sein Knie an ihre Brust und zwang sie nach unten. Iris schnappte nach Luft.
    »Keiner hat mich gesehen. Ich hab’ mich nicht angemeldet. Hab’ das Auto meiner Frau genommen. Sie weiß, daß ich hier bin. Macht nichts. Sie würde nie...«
    Er drehte Iris auf den Bauch. Sie strampelte und biß. Stan kniete sich auf sie. Sie winkelte die Beine an und trat ihn in den Rücken. Er saß auf ihren Schenkeln. Ihre Beine waren wie festgenagelt. Das Blut war abgeschnürt.
    »Es ist widerlich, Stan. Bringst du es fertig?«
    Sie drehte den Oberkörper hin und her. Sie konnte ihn nicht abschütteln. Das Juteband an den Hand- und Fußgelenken schnitt ins Fleisch.
    »Halt den Mund, Iris.«
    »Du mußt es zu Ende bringen, Stan.«
    »Halt den Mund.«
    »Das wird nicht leicht sein. Hast du den Nerv, es zu Ende zu bringen?«
    Er wollte mit der Schnur über ihren Kopf, hörte dann auf.
    »Hast du den Nerv, Stan? Denk daran, deine Spuren zu verwischen, Stan. Nichts darf schiefgehen. Es muß funktionieren wie ein Uhrwerk. Kannst du es garantieren, Stan? Murphys Gesetz.«
    Er wickelte sich die Schnur wieder um die Hände.
    Iris wand sich.
    »Das paßt nicht zu einem feinen Mann wie dir.«
    Stan hörte auf. Er sah auf seine Hände. Er sah sie an. Er sah auf das Blut in ihrem Haar, wo er sie getroffen hatte.
    »Zeitverschwendung«, sagte Stan.
    Die Schnur kam über ihren Kopf. Sie legte sich leicht um ihren Hals. Er zog die Schnur stramm.
    Iris schnappte nach Luft. Sie wand sich mit ganzer Kraft. Sie hustete.
    Stan zog fester.
    Dann kam da keine Luft mehr. Der Teppich kratzte an ihrem Knie. Es war ein Wald voller Ameisen. Staub in den Ecken. Unter dem Schreibtisch. Mit Jaynie reden. Muß mit der Putzkolonne sprechen. Iris lag mit dem Gesicht nach unten in der Sonne. Mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Hügel. Sie hatte eine Rutschpartie in einem Pappkarton gemacht. Der Hund hechelte in der Nähe. Sie war auf Augenhöhe mit der Welt des Schmutzes. Es rutschte und klickte und summte in ihren Ohren. Eine andere Welt. Sie war müde. Sie würde ein Nickerchen machen. Sie ließ die Augenlider zufallen. Die Ränder wurden schwarz. Aber sie ruhte nicht aus. Sie starb. Da war eine Schuhkappe. Eine polierte rote Halbschuhkappe. Kein weißes Licht. Gestalten, Sie sah Schuhe.
    »Stan!« Der befehlende Bariton hallte wider in dem kleinen Raum. »Hör auf!«
    Die Schnur lockerte sich. Iris atmete auf. Die Luft strömte zitternd in ihre zugeschnürte Luftröhre. Ihr Rücken war frei. Sie rollte sich zusammen. Fötus. Die schwarzen Ränder wurden zu Flecken. Ihre Atmung war ein gequälter Motor, und ihr war übel.
    »Joey, hilf mir.«
    Ihr Kopf wurde angehoben. Jemand wischte ihr den Mund mit einem großen Baumwolltaschentuch ab, streichelte ihr den Kopf. Ihr Kopf war an einem weichen Platz. Sie sah auf in Joe Campbells Gesicht, der sie festhielt.
    »Was... warum... was macht ihr hier?« sagte Stan wütend und benommen.
    Vito Camelletti sah auf die Pistole, die Handschuhe mit den Tintenflecken, die Schnur, Stans blutbefleckten Kragen, seine geschwollene Wange und das gerade, tiefrote Mal rund um Iris’ Hals. Er

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