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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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in einem Halbkreis aus. »Denk dir, dieser Zucker stellt die Niederländischen Antillen dar.«
    Er zog einen Stift heraus, nahm ein Päckchen und kennzeichnete es mit einem X. »Und das hier ist St. Maarten.«
    »Ich weiß, wie das funktioniert, Pop«, sagte Joe.
    »Hör dir an, was du nicht weißt.« Auf die Rückseite von St. Maarten schrieb er »WORLDCO« und malte ein kleines Strichmännchen. »Das bin ich.« Er legte St. Maarten an den Rand des Halbkreises. »Gut, dieser Korb hier«, er zog den Silberkorb vor das Worldco-Päckchen, »ist der Firmenschleier, verstehst du? Jeder draußen sieht ihn...« Er nahm einen Salzstreuer und ließ ihn auf das Worldco-Päckchen fallen, so daß der silberne Verschluß hinter dem Korb sichtbar war. »Der vor Ort Verantwortliche...«
    »Örtliche Verwalter«, sagte Wendell. »Länder, die zu ausländischen Firmen freundlich sind, haben örtliche Verwalter, die sich mit den Routinetransaktionen des Unternehmens befassen. Nur ein Direktor der Firma muß öffentlich benannt werden, und diese Person ist im allgemeinen ein örtlicher Agent, der die wahre Identität der Eigentümer vor Bundesermittlern aus den Staaten verbirgt.«
    »Wendell, bitte. Der Punkt ist, ich werde geschützt durch den Firmenschleier.« Joes Vater nahm eine Handvoll blauer Süßstoffpäckchen aus dem Korb. »Geld kommt herein«, er ließ ein paar hinter den Korb fallen, »manche nennen es >schmutzig<, und Geld geht raus, >sauber<«, er nahm die blauen Päckchen hinter dem Korb weg, »um Immobilien zu kaufen, Sicherheiten«, er nickte seinem Sohn zu. »Durch die Wäsche. Und keiner weiß, wem das Geld gehört, bis auf diesen Burschen.« Er klopfte oben auf den Salzstreuer. »Der örtliche Verwalter, der seinen Mund zu halten weiß.«
    Joe goß noch einen Fingerhutvoll Wein in sein Glas und nippte schweigend daran.
    »Und hier«, Joes Vater nahm ein Zuckerpäckchen vom anderen Ende des Halbkreises, »ist Curafao.« Vito kämpfte mit der Aussprache der nebeneinander liegenden Vokale. Er nahm das Zuckerpäckchen in die Hand und schrieb etwas drauf, zeigte es Joey und legte es dann wieder an seinen Platz im Archipel.
    »EquiMex?« sagte Joe.
    Joes Vater zeigte ein halbes Lächeln und sah Joe verschmitzt an. Er ließ seine pfirsichfarbene Serviette auf das EquiMex-Päckchen fallen, nannte sie »Firmenschleier«, griff nach dem Pfefferstreuer, ließ ihn über die Tischdecke tanzen und stellte ihn dann auf das EquiMex-Päckchen, umwickelte ihn mit der Serviette, so daß nur die silberne Spitze des Streuers zu sehen war. Er schlug scharf mit dem Nagel seines Zeigefingers auf die Spitze: »Örtlicher Verwalter für EquiMex.« Joes Vater nahm vier blaue Süßstoffpäckchen. Er schrieb $100 000 auf eins, $500 000 auf das nächste und $4,7 Millionen auf die letzten beiden. Er stapelte sie hinter dem Firmenschleier von Worldco auf. »Unsere Knete. Aus Geschäftsvorgängen.« Joes Vater schob das $100 000-Päckchen über das Karibische Meer und unter den Firmenschleier von EquiMex. Dann kam das $500 000-Päckchen, dann das erste mit $4,7 Millionen, dann das zweite.
    Joes Vater hielt die geöffneten Hände über den Tisch wie Gott am siebten Tag. Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, nahm die Zigarre aus dem Aschenbecher und atmete einen langen Strom weißen Rauchs aus. Er war fertig.
    »Du willst damit sagen, daß zehn Millionen Dollar von der Worldco zu dieser Curaçao-Firma mit Namen EquiMex transferiert wurden?« fragte Joe.
    Sein Vater zog an der Zigarre und nickte langsam.
    »Warum?«
    »Für geleistete Managementdienste«, sagte Wendell.
    »Wer hat das genehmigt?«
    Wendell Ellis ließ das Schloß einer Lederaktentasche mit breitem Boden aufschnappen, die neben ihm auf dem Boden stand. Er zog einen Aktenordner aus Pappe hervor, auf dessen Reiter das Wort »Worldco« getippt war, nahm vier Faxe mit glatter Oberfläche heraus und legte sie auf dem Tisch aus.
    Joe nahm die Faxe. Die Feuchtigkeit seiner Hände ließ das Papier kraus werden. »Das ist nicht meine Unterschrift! Ich hab’ die hier nie unterschrieben! Das sind Fälschungen. Seht mal!«
    Joes Vater wischte die Faxe beiseite. »Joey, das weiß ich.«
    »Wer sind diese EquiMex-Leute?« fragte Joe.
    »Wir wissen es nicht«, sagte Wendel!. »Wir können nur den Namen des örtlichen Verwalters kennen und einen benannten Direktor, der im allgemeinen auch ein Einheimischer ist. So ist das bei einer karibischen Firma. Genau das haben wir bei Worldco zu

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