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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Wahrsagern und allen anderen, die kamen, um das Gesicht in der Sonne zu wärmen, die Zehen in den Sand zu stecken und der Asphalthitze des Binnenlandes zu entkommen.
    Am Wochenende gingen morgens die Einheimischen an die frische Luft, und der Weg war wie verwandelt. Fremde, die sonst zu dicht auffuhren und fluchten und sich gegenseitig brüskierten auf dem Freeway und in Büros und Läden, lächelten und sagten »Guten Morgen« wie in irgendeiner freundlichen Kleinstadt. Die Partylöwen saßen auf Liegestühlen auf ihren Terrassen prosteten den Frühaufstehern zu, den Anwohnern, ihren Leuten, und tranken dabei die ersten Biere des Tages. Alle waren voller Kraft und gutem Willen. Wir leben in Südkalifornien.
    Iris trat hart in die Pedalen.
    Guten Morgen, guten Morgen.
    »Links.« Ein Bursche, der schneller als Iris fuhr, signalisierte, daß er überholte.
    Die windige Urigkeit von Santa Monica machte der irren Merkwürdigkeit von Venice platz, dann den weiten Sandflächen von Playa del Rey und dann dem Schick des Neuen von Marina Del Rey. Iris hielt an einem Laden an, holte Croissants, eine reife Melone und Briekäse und schob die Lebensmittel in ihren Rucksack.
    In Marina Del Rey saßen Wochenendkapitäne an Deck und schlürften Kaffee. Man brauchte sich nicht einmal die Mühe zu machen, mit dem Boot hinauszufahren. Es war großartig, einfach nur darauf zu sitzen. Eine Brise rüttelte an den Flaggenleinen der Segelboote, ließ Stahlschäkel und — klötze an Aluminiummasten klimpern.
    Leute nickten.
    Guten Morgen, guten Morgen.
    Iris stieg vom Rad und öffnete die Pforte, die zu dem Slipp führte, an dem die »Sympa« lag. Steve stand barfüßig auf ihrem geschwungenen Bug, mit der Anmut eines Seemannes, der sich auf beweglichem Untergrund wohl fühlt. Sie sah ihn an, und eine Welle der Zuneigung erfaßte sie. Was Jaynie sagte, stimmte, er war ein Schürzenjäger, der keine Verpflichtungen einging. Aber er gab nie vor, etwas anderes zu sein. Er war, was er war, und es lag bei ihr, es hinzunehmen oder es zu lassen. Iris wußte, daß ihre sexuelle Beziehung enden würde, nicht, weil sie nicht gut war, und das machte das Ende schwer. Doch Iris wußte, daß sie emotional mehr brauchte, als Steve zu geben bereit war. Aber er war ein Freund, und das würde er auch bleiben. Sie dachte an die Clowns im Büro und deren unredliche Rattennester von geheimen Terminkalendern. Steve meinte, was er sagte. Er war konsequent. Er fühlte sich wohl in seiner Flaut. Er war glücklich. Darum beneidete sie ihn.
    Steve sprach mit dem Eigentümer des großen Motorboots, das am Slipp neben der »Sympa« lag, einem Konkurs-Anwalt mit einem Boot namens »Kapitel 11«. Die Wochendkapitäne redeten gerne mit Steve, redeten über Bootsschlachten oder Sport. Steve kannte sie alle, paßte in der Woche auf ihre Boote auf, ließ sich für Instandhaltungsarbeiten anheuern. Sie vertrauten ihm. Das konnten sie auch. Und am Montagmorgen gingen sie wieder in ihre Büros, voller Geschichten über das Leben in der Marina, und Steve war Bestandteil des Lokalkolorits. Steve, den sie nie mit Schuhen gesehen hatten, der seinen baumelnden Türkisring im Ohr trug, das ganze Jahr gebräunt war, im Winter Shorts trug, stark und schlank war und langes Haar hatte, das er zu einem Pferdeschwanz zusammenband, und alles irgendwie gut aussehen ließ. Einfach, aber ein wirklich großartiger Bursche. Legte ab, ging monatelang segeln. Und die Frauen, die auf dem Boot kamen und gingen. Dann hörten die Wochenendkapitäne ihre Anrufbeantworter ab, gingen in ihre Büros, schalteten die Computer ein und fragten sich, ob sie das alles aufgeben würden, um so zu sein wie Steve.
    Iris schob ihr Fahrrad über den hölzernen Anleger. Steve winkte. Der Eigner vom »Kapitel 11« grüßte und sah Iris prüfend an. Steve küßte Iris schnell auf die Lippen, und Iris ließ ihre Finger durch die kurzgeschnittenen Locken oben auf seinem Kopf gleiten, die von der Sonne fast platinweiß ausgeblichen waren. Sie konnte nicht widerstehen. Steve sah ihr eine Sekunde länger als sonst in die Augen. Der »Kapitel 11«-Eigner empfahl sich. Er hatte am Montag ein paar großartige Steve-Geschichten zu erzählen.
    »Ich hab’ Frühstück mitgebracht«, sagte Iris.
    Sie zog ihre sandigen Tennisschuhe aus, bevor sie auf das makellose Holzdeck der »Sympa« kletterte. Sie nahm den schweren Rucksack ab und warf ihn in das Cockpit vor ihr, dann ging sie an Bord, setzte sich auf eine der Bänke, die auf

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