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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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zur Faust und überlegte eine Sekunde lang, wo er sie landen lassen würde. Jimmy Easter fing Sally Lambs Handgelenk ab und hielt es fest.
    »Guck!« sagte Sally Lamb. »Das ist sie.«
    »Steig aus.«
    »Nein, guck. Das ist sie.« Sally Lamb warf einen Seitenblick auf das Mädchen mit dem Fahrrad.
    Jimmy Easter lockerte den Griff, und Sally Lamb wand sein Handgelenk heraus. »Setz die Brille auf.«
    »Ich sehe gut.«
    Jimmy Easter schaute auf einen Schnappschuß von zwei blonden Frauen mit Teddy Kraus in der Mitte, der die Arme um beide gelegt hatte.
    »Sie ist die linke, nicht?« sagte Jimmy Easter.
    »Nein, rechts«, sagte Sally Lamb, sah auf den Schnappschuß und warf dann einen Blick auf das Mädchen. Er nahm eine Brille aus der Tasche und hielt die Gläser weit weg vom Gesicht. »Sieht wie sie aus«, sagte Jimmy Easter.
    »He«, sagte Sally Lamb, »erinnerst du dich daran, wie wir zwei Wochen dem Kerl gefolgt sind, um ihn zusammenzuschlagen, und dann war es der falsche?«
    »Der falsche Scheißkerl!« sagte Jimmy Easter.
    »Zwei Scheißwochen!« sagte Sally Lamb.
    Sie lachten, bis ihnen die Tränen kamen.
    »Warte«, sagte Jimmy Easter. »Schlagen wir sie zusammen? Das wäre mal was anderes, eine Mieze zu schlagen.«
    »Ich schlag’ keine Miezen. Vito würde das nie sagen. Wir sollen ihr nur folgen, sehen, ob wir rauskriegen, wo die Knete ist. Ein paar Fragen stellen als... hm... Agenten von jemandem, der Interesse hat. Höflich, weißt du.«
    »Also, das könnte jeder andere auch. Ich finde das nicht richtig.«
    »Es ist nicht richtig. Selbst wenn sie Vito wirklich ausgenommen hat. Mir ist es egal, was sie über Chancengleichheit sagen.«
    »Sie hat einen guten Arsch am Leib«, sagte Jimmy Easter.

    Iris Thorne steckte die Arme durch die Riemen des Rucksacks und hievte ihn auf die Schultern, dann schwang sie das Bein hoch, um auf das Fahrrad zu steigen. Sie sah, wie die beiden Männer in dem dunklen Cadillac sie beobachteten, und versuchte sich die perfekte freche Antwort für sie zurechtzulegen, entschied aber, es sei das Beste, sie gar nicht zu beachten. Sie fmg an, in die Pedalen zu treten, und die Räder drehten sich mit ihrem beruhigenden klick, klick, klick, klick.
    Es war Sonntagmorgen, und die Luft war frisch mit einem Hauch von Kühle, die eine Gänsehaut auf ihren nackten Beinen unterhalb der Stretch-Radlershorts entstehen ließ.
    Der Motor des Cadillac sprang an.
    Sie fuhr den Hügel hinunter, der zum Strand führte, und fing dann an, Tempo zu machen.
    Der Cadillac folgte ihr an ihrer linken Schulter.
    Iris drehte sich um und sah auf dem Beifahrersitz einen gutaussehenden, dunklen Mann mit großartigem Haar, der sie beobachtete. Es wäre schmeichelhaft gewesen, wenn er nicht so ein Blödmann wäre.
    Die Ampel am Ende des Hügels sprang um auf Grün, und Iris fuhr schnell hinüber, ohne einmal die Bremse zu betätigen.
    Der Cad wurde schneller.
    Iris schaltete in einen niedrigeren Gang und fing an zu treten. Sie stand auf und beugte sich über den Lenker, fuhr für ihren Geschmack zu schnell. Sie blickte über die linke Schulter. Der Fahrer blickte dauernd auf ein Photo oder so was und schaute dann zu ihr. Der Gutaussehende beäugte ihr Hinterteil. Sie trat stärker in die Pedalen.
    Am Fuß des Hügels raste Iris zwischen den Zementpfosten hindurch, die die Straße vom Strand trennten, bog dann links ab, den Fahrradstrand hinunter, wobei die Räder auf dem Sand rutschten. Sie blieb stehen, guckte über die Schulter und sah die Verzierung an der Kühlerhaube des Cadillac an den Zementpfeilern. Die Männer stiegen aus dem Auto. Einer war klein und schmierig, der andere war groß und ein richtiger Kerl. Nun mußten sie ihr entweder zu Fuß folgen oder Fahrräder ausleihen. Vielleicht konnten sie irgendwelchen Kindern die Rollschuhe klauen. Iris lachte kurz und heftig, fing wieder an, in die Pedale zu treten, und fragte sich, warum zum Teufel sie sich sie für eine Verfolgung ausgesucht hatten. Mußte einfach Zufall sein. Vielleicht wollten sie sie zum Film holen.
    Auf dem Fahrradweg war wie auf dem Freeway immer Verkehr. In ein paar Stunden würde der Weg bevölkert sein von Besuchern auf geliehenen Rädern, Bullen in Shorts, Strandhäschen in Teeny-Bikinis, feinen Stadtpinkeln in psychedelischen Träumen und mit um den Kopf geknoteten Piratentüchern und von kleinen Kindern in sandigen Badeanzügen, alle Ellenbogen an Ellenbogen mit Leuten von der Straße, Straßenkünstlern, Straßenpredigern und

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