Konflikte loesen
ist es viel schlimmer, was soll ich nur tun?“ Sollte dies so sein, hier die letzte Übung, mit der Sie versuchen können, einen Lösungsansatz für Ihre Situation zu finden:
Übung: Beobachten Sie wie eine Videokamera
Denken Sie sich eine Videokamera in Ihrem Arbeitsraum und schauen Sie sich am Abend den Film an. Schreiben Sie beobachtend auf, was die Menschen dort tun, wie sie sich verhalten. Versuchen Sie die Situation so neutral und objektiv wie nur möglich zu beschreiben. Legen Sie den Zettel für eine Stunde zur Seite, nehmen Sie ihn wieder zur Hand und lesen Sie ihn erneut.
Welcher Lösungsansatz fällt Ihnen ein?
Wer sollte was tun?
Wer sollte mit wem ein Gespräch führen?
Welche Möglichkeiten sehen Sie nun, den Konflikt zu klären?
Das Zauberwort ist hier „Abstand“ – den man manchmal braucht, um eine Situation klarer zu sehen oder besonnener zu reagieren.
Zickenkrieg – Streit mit der Kollegin
Konkurrenzkampf im Büro
Seit Frau Maurer vor sechs Monaten in das Unternehmen kam, ist sie gleichberechtigte Kollegin von Frau Rüther. Beide Frauen sprechen nur das Nötigste miteinander, obwohl sie im selben Raum sitzen. Herrn Meyer, Vorgesetzter der beiden Frauen, fällt das Verhalten auf und er spricht beide getrennt voneinander auf die Situation an:
Frau Rüther: „Frau Maurer ist nicht zur Teamarbeit fähig. Es finden keine Absprachen statt, sie ist nicht besonders fleißig, ständig mache ich Überstunden, weil sie ihren Aufgaben nicht nachkommt. Ich weiß nicht, warum Sie diese Frau eingestellt haben, mir gegenüber verhält sie sich indiskutabel und zickig.“
Frau Maurer: „Anfangs war Frau Rüther sehr freundlich zu mir, arbeitete mich ein und half mir bei offenen Fragen. Als ich anfing, Verbesserungsvorschläge zu machen, wurde sie zunehmend unfreundlicher. Sie ist schnell beleidigt und fühlt sich angegriffen. Ich habe sie gefragt, ob sie ein Problem mit mir hat, sie meinte, man müsse ja nicht befreundet sein, um miteinander zu arbeiten.“
Lösungsansatz
Beide Frauen stimmen einem Gespräch ohne Vorgesetzten zu. Sie treffen die Absprache, sich ausreden zu lassen, zuzuhören und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Beide sind sich nicht klar darüber, warum die Stimmung schlecht ist, machen der jeweils anderen Vorwürfe, fühlen sich selbst unschuldig und können nicht verstehen, warumdie andere das nicht nachvollziehen kann und für schlechte Stimmung sorgt. Sie entschließen sich, eine Woche ein Protokoll zu führen, in dem sie die Situation schriftlich festhalten, die sie als unangemessen erachten. Nach sieben Tagen treffen sich erneut und lesen sich gegenseitig vor:
Protokoll eines Arbeitstages
Frau Rüther: Dienstag, 08.45 Uhr, wieder kommt Frau Maurer 15 Minuten zu spät.
Frau Maurer: Dienstag, ich betrete das Büro und Frau Maurer würdigt mich trotz meines Grußes keines Blickes.
Frau Rüther: Mittwoch, 11.20 Uhr, Frau Maurer verhält sich zickig, als ich sie bitte, die Unterlagen von Herrn Meyer aus dem benachbarten Büro zu holen.
Frau Maurer: Mittwoch, wieder Botengänge für Frau Rüther gemacht, kann sie nicht selber gehen, bin ich ihre Handlangerin?
In einem anschließenden Gespräch stellt sich heraus, dass Frau Maurer mit ihrem Vorgesetzten bei der Einstellung vereinbarte, dass sie zwischen 08.30 Uhr und 08.45 Uhr im Büro erscheint, wovon Frau Rüther nichts wusste. Frau Rüther hingegen erzählt ihrer Kollegin, dass sie ein Hüftproblem hat und ihr die zwei Stockwerke ins Büro des Vorgesetzten Probleme bereiten.
Sie sehen: Die meisten Konflikte entstehen aus Missverständnissen, Interpretationen und Bewertungen heraus. Aus dieser Falle befreit man sich, wenn man beobachtet, ohne zu werten. „Über seinen Schatten springen“ und die Kollegin ansprechen kann sehr helfen, die Situation zu klären, wenn man damit nicht Jahre wartet.
Büroterror – der Chef ist ein Tyrann
Überforderter Abteilungsleiter?
Vier neue Mitarbeiter in fünf Monaten, zwei Entlassungen in den vergangenen fünf Wochen und der Schwangerschaftsurlaub einer Kollegin bringen Unordnung in die sonst sehr organisierte Abteilung. Das Team ist verunsichert, denn schon seit geraumer Zeit kursieren Gerüchte über weitere Veränderungen, die vielen Mitarbeitern Angst macht.
Und nun verhält sich auch Herr Meyer, der Abteilungsleiter wie von der Tarantel gestochen. Knappe Ansagen, keine Zeit für Gespräche, nichts macht man ihm recht und keiner weiß, woran er ist.
Das Team tauscht sich in
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