Konflikte loesen
den Pausen und nach der Arbeitszeit untereinander aus und man ist sich einig, dass Herr Meyer überfordert ist. Die Stimmung ist angespannt, die Gerüchteküche brodelt und der Spaß an der Arbeit ist längst nicht mehr vorhanden.
Lösungsansatz
Auch eine Führungskraft ist ein Mensch, doch Ängste (zum Beispiel vor Verlust des Arbeitsplatzes) der Mitarbeiter sorgen dafür, dass mit einem Vorgesetzten nicht gerne gestritten wird. Schade, auch für die Führungskraft, der dadurch wunderbare Möglichkeiten entgehen, das Team oder die Abteilung eine positive Entwicklung durchleben zu lassen. Im besten Fall ist ein Chef dankbar, wenn man ihm Rückmeldung über sein Verhalten gibt. Dies sollte, wie auch bei Kollegen, nicht vor versammelter Mannschaftstattfinden, sondern in einem Gespräch unter vier Augen. Und selbstverständlich gelten alle Regeln wie sonst auch: Ruhe, Zeit und nicht zu viele Punkte ansprechen.
Sagen Sie Ihrem Chef, was konkret Sie beobachtet haben. Wenn Sie mögen, senden Sie klare Signale, dass er mit der Unterstützung des Teams rechnen kann, denn jetzt wissen Sie, dass hinter einem „Tyrannen“ manchmal nur ein Mensch steht, der nicht den richtigen Weg findet, mit seinen eigenen Sorgen und/oder Gefühlen umzugehen. Denken Sie daran, dass Interpretationen oft auf eine falsche Fährte führen, die nichts mit der Realität zu tun haben muss. Sorgen Sie vor dem Gespräch für sich, indem Sie beantworten, ob und wenn ja, warum Sie Angst haben, sich mit dem Vorgesetzten zu streiten. Sollte der Konflikt nicht zu lösen sein und arbeiten Sie in einem größeren Unternehmen, können Sie sich an die interne Schlichtungsstelle oder den Chef des Chefs wenden. Dies aber bitte nur, wenn Sie vorher mit einer klaren Aussage das Gespräch gesucht haben.
Stress mit dem faulen Kollegen
Wenn man auch immer allen auf die Zehen treten muss …
Frau Reuter arbeitet seit acht Jahren im Unternehmen Steinbrecher und gilt als freundliche und zuverlässige Mitarbeiterin. Als Assistentin der Geschäftsführung ist es unter anderem ihre Aufgabe, Präsentationen für das donnerstags stattfindende Meeting der Teamleiter vorzubereiten. Dazu ist sie auf deren Informationen zu bestimmten Punkten angewiesen.
Jeden Mittwoch muss sie den Teamleitern hinterherlaufen, sie anrufen und immer wieder um die gewünschten Inhalte betteln. Mehrfach hat sie in den letzten Monaten die Führungskräfte gebeten, sich an die Absprachen zu erinnern und sie einzuhalten, aber ihrer Bitte kommt keiner unaufgefordert nach.
Während des Meetings platzt ihr daher der Kragen: „Mir geht es gehörig auf die Nerven, dass Sie mir die Informationen nicht rechtzeitig zukommen lassen, ich muss jeden Mittwoch Überstunden machen. Ich weiß nicht, wie Sie Ihre Freizeit verbringen, aber ich habe Besseres zu tun, als hier bis in den späten Abend zu sitzen, nur weil ich Ihnen völlig egal bin.“
Die Teamleiter rechtfertigen sich: Jeder von ihnen sei momentan in einer Ausnahmesituation. Da das Unternehmen expandiere, könne es schon mal passieren, dass man Dinge vergisst. Dies sei keine Absicht, aber man könne doch wohl Verständnis erwarten. Außerdem sei dies nun wirklich keine Arbeit, die so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass man dafür Überstunden machen müsse. Frau Reuter solle doch mal darüber nachdenken, ob sie das nicht besser machen könne.
Lösungsansatz
In vielen Unternehmen sind die Menschen überlastet und oft wird nicht nur aus einer Mücke ein Elefant gemacht, der dann durch den gesamten Porzellanladen stampft, nein, es werden auch Absprachen nicht eingehalten, Vorwürfe gemacht, sich gerechtfertigt und am Ende hält sichwieder keiner an die erneut getroffenen Vereinbarungen. Der Kreislauf kann nur durchbrochen werden, wenn
jeder vor der eigenen Türe kehrt und seinen Teil der Abmachungen einhält,
Vorwürfe umformuliert werden – teilen Sie die „wahre“ Botschaft mit –,
der Respekt voreinander nicht nur ein Lippenbekenntnis ist.
Konkret kann dies hier Beispiel so aussehen, dass Frau Reuter sich erneut mit den Teamleitern zusammensetzt. Allerdings muss sie vorher erst einmal etwas zur Ruhe kommen. Vielleicht braucht sie auch einen Kanal, auf dem sie ihrer Wut ordentlich Luft machen kann. Als Grundeinstellung für das anstehende Gespräch würde vermutlich ein „Ich will das klären, weil es mir wichtig ist“ vollkommen ausreichen.
Um klar zu signalisieren, wie wichtig ihr dieses Anliegen ist, kann sie durchaus am Ende die Grenze
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