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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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vom Peter zu bezahlen, sonst hätten Se den eingebuchtet. Da können Se ma’ sehen, um wat für Summen et da gegangen sein muß. Und dann hat der Alte Peter auf ein Festgehalt gesetzt. Nich’ ma’ anne Papiere darf der mehr dran; die Buchführung macht die Ingeborg, und Wilhelm hat den Daumen drauf. Sieht ganz so aus, als war’ der Zuch für Peter abgefahren. Der Alte hält dat Sagen aufm Hof, bis er mit de Nase hochliecht, glauben Se mir. Dat weiß jeder im Dorf. Komisch, dat Ihnen dat keiner erzählt hat.«
    »Ich hab’ ja auch nicht danach gefragt, und es steht ja auch in keinem direkten Zusammenhang mit dem Mord an Heinrich Verhoeven.«
    »Nee, nee, klar, Chef, aber wenn Se sich jetz’ ma’ vorstellen, dat dat tatsächlich ’ne Verwechslung war, also«, er ging zu einem zischelnden Flüstern über, »der Peter, der hätt’ jedenfalls ’n Motiv, würd’ ich sagen.«
    » Nun mal halblang, Ackermann, der hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Und außerdem, den eigenen Vater umzubringen, dazu gehört schon was.«
    »Er muß et ja nich’ selber gewesen sein«, flüsterte Ackermann mit leuchtenden Augen, »da gib’ et ja Leute für, hab’ ich mir sagen lassen.«
    »Ach, Ackermann«, lachte Toppe, »wir sind doch hier nicht in Chicago.«
    »Ich weiß et nich’, ich weiß et nich’,« Ackermann wiegte den Kopf hin und her, und sein Tonfall wurde dramatisch. »Wer seine eigene Mutter entmündigen läßt, der könnt’ auch ma’ leicht Hand an seinen Vater legen, oder legen lassen, wat meinen Sie?«
    »Hendrina Verhoeven ist entmündigt?«
    »Nee, dat hat ja nich’ geklappt. Aber versucht hat er’t. Wenn der Wilhelm ihm nich’ gehörig dazwischen gefunkt hätt’. War ja nich’ schlecht überlegt vom Peter. Wenn der Alte zuerst stirbt, dann fällt ja der Hof an Hendrina, wenn et da kein anderes Testament gibt, un’ wenn die entmündigt wär’ …«
    Toppe schob seinen Teller weg. Er konnte plötzlich nicht mehr weiter essen. Und er ärgerte sich darüber, wie gut ihm Ackermanns Klatsch ins Konzept paßte. »Nein, Ackermann..«
    »Schon satt, Chef? Na, dann schieben Se’t ma’ rüber. Pütt ich noch locker weg.« Er schaufelte sich die Reste auf seinen eigenen Teller. »Gut, vielleicht is’ dat ja ’n bisken weit hergeholt mit dem Killer. Dat war’ wohl auch ’ne Nummer zu groß für den Peter. Un’ außerdem, so alt wie der Wilhelm schon is’, da gäb’ et ja elegantere Methoden. Passieren ja Unfälle genuch inne Landwirtschaft. Braucht en ja bloß vonne Leiter zu schubsen oder so wat.«
    Er nahm einen Zahnstocher aus dem kleinen Porzellanfäßchen auf dem Tisch und porkelte ungeniert und nachdenklich in seinen Zahnruinen herum. Toppe betrachtete angestrengt interessiert die Fototapete von der Akropolis.
    »Aber glauben Se mir, Herr Toppe, dat is’n übler Hund, der Peter. Immer ’n dicken Mercedes un’ feine Anzüge un’ mit de betuchten Herrn Spielerkollegen auffe Jagd gehen. Und immer Frauengeschichten, solang’ ich den kenn’.«
    »Das auch noch? Und was sagt seine Frau dazu?«
    »Wat soll die schon dazu sagen? Er versucht ga’ nich’, dat zu vertuschen. Voriges Jahr aufm Krönungsball hab’ ich ihn mit der Toni Kerkrath inne Garderobe erwischt, wie die richtich zugange waren. Hat er bloß gelacht un’ gesacht, er wär’ gleich fertich. Können Se ja ma’ mit sprechen, mit der Toni, die kellnert immer nebenbei aufm Schützenfest. Ingeborg is’ dat wohl egal, heut’ jedenfalls. Früher is se ihm ja zweimal abgehauen.«
    »Wann war denn das?«
    »Schon lang’ her, war’n die Kinder noch klein. Aber der Wilhelm hat se immer wieder zurückgeholt.«
    »Wilhelm?«
    »Ja. Wat sollt’ er denn auch machen, ohne Frau aufm Hof? Die Hendrina kann doch schon lang’ nix mehr. Früher is’ da ja auch ma’ wat gemunkelt worden, von wegen, der Wilhelm hatt’ wat mit seiner Schwiegertochter.« »Ach, kommen Sie, Ackermann! Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.«
    »Tja, man kuckt nich’ dahinter. Man kann die Leute nur vor’n Kopp kucken, sach ich immer. Ich für mein Teil könnt’ et keinem von beiden verübeln. Wenn man bloß Elend um de Ohren hat, kann dat ja auch ’n Trost sein. Ich mein’ immer: leben un’ leben lassen. Un’ lot se ma’ lölle, laß die Leute ma’ quatschen. Hör’n von selbs’ wieder auf.«
    Ackermann hörte nicht wieder auf.
    »Un’ der Frank, der Enkel, der is’ ja dem Wilhelm wie aus’m Gesicht geschnitten. Gleiche Statur un’ alles,

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