Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
Vom Netzwerk:
trink was«, warf Asner schnell ein. »Er steht unter Spannung«, fuhr er dann fort, als Stanislac seinem Rat folgte und sich erhob. »Er wartet auf seine Frau, und sie läßt sich reichlich Zeit. Sie hätte vor zwei Tagen hier sein sollen, ist aber noch nicht eingetroffen.«
    »Sie ist auf Urlaub«, rief Stanislac von der Bar herüber. »Sie verspätet sich – was soll schon daran sein?«
    »Wer weiß. Immerhin ist sie auf Apollo, wo die Männer wie griechische Götter gebaut sind.« Ritter schüttelte den Kopf. »Jeder Mann, der dort seine Frau Urlaub machen läßt, bekommt Probleme. Oder er tut es absichtlich – was war es bei dir, Mark? Hat dich die kleine Mieze in der Buchhaltung unter Druck gesetzt?«
    »Du …!« Mit hochrotem Kopf kam Stanislac heran, hielt aber inne, als ihm bewußt wurde, wozu das jetzt führen würde. Mit schweren Schritten verließ er den Raum.
    Asner schüttelte den Kopf, als die Tür ins Schloß flog. »Er macht sich Sorgen«, sagte er. »Echte Sorgen. Du hättest ihn nicht sticheln sollen.«
    »Er wird’s überleben.« Ritter zeigte durch sein Schulterzucken Desinteresse an dem Problem. »Spielen wir Karten oder halten wir hier eine Ehrenwache ab?«
    »Kurt ist an der Reihe.« Calton sah zu Varl, die Augen ein wenig zusammengekniffen. »Was willst du?«
    »Eine.«
    »Möchtest eine Straße aufbauen?« Calton ließ selbst eine Karte fallen. »Mal sehen, wer die bessere hat.«
    »Ich steige aus.« Asner schaute zu Ritter. »Du?« Er schnaufte, als der Mann ebenfalls paßte. »Mal sehen, wer das Rennen macht!«
    Varl verdoppelte seinen Einsatz.
    Calton blinzelte erschrocken, schaute auf seine Karten, zählte das Geld, das er brauchte, um zu überprüfen, ob Varl nur bluffte. Verzweifelt suchte er im Gesicht seines Gegners ein Zeichen von Schwäche, konnte aber keines entdecken, widmete sich wieder seinen Karten.
    »Wir warten, John«, sagte Asner.
    »Wozu die Eile?«
    »Möchtest du was trinken, bevor du dich entscheidest?« fragte Ritter sarkastisch. »Oder eine Erbse Ka’sence? Gib ihm eine, Piers – vielleicht gleich zwei, er scheint ganz schön durcheinander zu sein.«
    »Fordere ihn zum Sehen auf«, meinte Asner. »Dann weißt du, ob er blufft.«
    Calton zögerte nur noch wenige Sekunden, dann warf er sein Blatt offen hin. Varl musterte seine Karten, besonders die eine wertlose, die er gerade aufgenommen hatte, dann legte er sein Blatt mit dem Rücken nach oben ab.
    »Das reicht mir«, sagte er und leerte den Topf mit Münzen. »Im übrigen bin ich jetzt müde und höre auf.«
    »Ich auch.« Machen gähnte. »War ein nettes Spiel. Können wir gelegentlich wiederholen.«
    »Macht einen Termin aus, wenn ich das nächste Mal hier bin.« Ritter gesellte sich zu den Männern an der Tür. »Kommst du mit, John?«
    »Wohin?«
    »Ins Bad, noch etwas schwimmen, dann auf einen Drink; vielleicht finden wir auch nette Begleitung. Was ist mit dir, Jarl? Kurt?«
    »Ich nicht«, antwortete Varl. »Ich muß ins Bett.«
     
    Das war die Wahrheit, aber Varl ging nicht sofort auf sein Zimmer, sondern auf eine höhere Etage in eine Promenade, um seinen Körper und seinen Geist ein wenig abzulenken und zu beruhigen. Druck und Müdigkeit wirkten zugleich auf ihn, die Chemikalien, die er geschluckt hatte, um wachzubleiben und lernen zu können, ließen die aufgenommenen Daten in seinem Kopf herumwirbeln.
    Die Computerdaten, das Spiel, das sie gemacht hatten, sein Versuch, eine Karte zu ziehen, die zwischen die übrigen gepaßt hätte – Bruchstücke davon drehten sich vor seinem geistigen Auge.
    Zwischen?
    Zwischen?
    Varl blieb vor einem Sichtfenster stehen, durch das die Welt draußen zu sehen war. Nach seiner Körperuhr war es bereits lange nach Sonnenaufgang, aber die arktische Nacht hier würde noch zwei Monate dauern, und vor dem Fenster schimmerte gespensterhaft das wunderbare Licht der Aurora borealis – leuchtende, fast durchsichtige Partikelwolken hingen am Himmel und verdeckten geringfügig die Sterne.
    Partikel des Sonnenwinds waren es, die verglühten, während er ihnen zuschaute.
    »Hallo!« Das Mädchen war jung, schaute ihn mit ausdruckslosen Augen an. Die Farbe des Lippenstifts war bereits verwischt. Sie roch nach Whisky und billigem Parfum. »Sie sehen einsam aus – haben Sie nicht Lust, mit auf eine Party zu kommen?«
    »Nein.«
    »Mister, Sie …«
    »Sei still«, sagte er mit schneidender Stimme. »Kümmere dich um deine Angelegenheiten.«
    Brüsk ließ er die Frau stehen, ging

Weitere Kostenlose Bücher