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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wenig schmutzig sein – was tat’s? Er konnte ihn putzen. Er bemerkte einige Dinge, die ihm bei der vorigen Bestandsaufnahme entgangen waren: den Efeukranz, den ein früherer Mieter, ein Künstler, als Ausgleich in den Ecken der Deckennischen gemalt hatte, als er die Miete nicht bezahlen konnte; den Victrola-Schrank, der kunstvoll den zweiflammigen Herd verhüllte; das Sprachrohr neben dem Spiegel, das einst dazu gedient hatte, die Dienerschaft herbeizurufen, jetzt heiser von Staub, aber noch nicht ganz erstickt war – wenn man mitten in der Nacht laut hineinsprach und dann lauschend wartete, hörte man alsbald die Stiegen auf unheilverkündende übernatürliche Weise knarren … unter den Hausschuhen der Masse von Mrs. Russell, die ansonsten als Mütterchen Rußland bekannt war und aus Gewohnheit in dem Raum saß und schlief, der einst als Speisezimmer für die Dienerschaft gedient hatte, und mühsam die Treppe heraufkam, um dem ungelegenen Ruf nachzukommen.
    Zur Zeit aber war von Mütterchen Rußland nichts zu h ö ren … es sei denn, Ellsworth hatte recht und sie war der „Phantom-Pianist vom Rankenturm“, denn von irgendwo hinten im Haus war das Geräusch eines Klaviers zu verne h men, auf dem (ausgerechnet!) I ´ m Sitting on Top of the World gespielt wurde. Darüber mußte er lächeln; und noch immer lächelnd wandte er die Augen dem Fenster zu und blickte auf so viel von der Welt hinaus, als dort zu sehen war. Es bestand hauptsächlich aus der Bixel Street, aber das war ganz in Ordnung. Direkt gegenüber befand sich der Holzfachbau, wo Stanny Farber und ein halbes Dutzend a n derer Collegestudenten in bohemienhaftem Elend hausten. Zur Linken befand sich das Old Trent Hotel, wo sein Freund William Ellsworth ein Zimmer gemietet hatte, oder, genauer gesagt, eine Bude, eine Zufluchtsstätte, ein embryonales Museum; und rechts davon das Shangri-La, wo ein noch immer überlebender Zweigverein der alten von Wonder St o ries unterstützten Science-fiction-League noch immer seine Donnerstagabend-Treffen abhielt. In einem Vereinslokal im Erdgeschoß (mit Betonboden), einem netten, vertrauten, a n heimelnden Raum, klein und behaglich, übersät von meta l lenen Klappsesseln, alten Büchern und Magazinen, der nach Vervielfältigungsfarbe stank; im ausladenden Fenster e r blickte man die imposanten Klubinsignien und das prahler i sche Motto: Ad astra per aspera.
    Und das durch das breite Fenster hereinströmende So n nenlicht fiel großzügig auf den glitzernden Haufen von M a gazinen, die auf dem Bett zur Schau gestellt waren. Auf den Titelbildern glänzte es hell in roter, blauer und gelber Farbe; die Umschläge von Wesso und Dold, seinen Lieblingszeic h nern, aber auch von Howard V. Brown, Morey, Bok, Finlay, Paul, Schomburg und Hubert Rogers.
    Welch andere Art von erzählender Prosa hatte solch wu n derbare Künstler anzuziehen vermocht? Keine, und das war nicht verwunderlich! Denn welche andere Form von erzä h lender Prosa ließ der Phantasie einen solchen Spielraum? Das war das Schlüsselwort: Phantasie ! Das Kennenlernen von das Weltall und Äonen umspannenden Einfällen, ve r knüpft mit Vorhersagen der Zukunft (der glorreichen Z u kunft!) und Schilderungen des Lebens auf anderen Planeten. Wer ließ sich nicht von solchen Dingen befeuern? Nur die, deren Phantasie durch Gewohnheit und Routine verflacht und abgestumpft war oder die von Anfang an nie welche besessen hatten, diejenigen, deren Unterhaltung „die Nac h richten“ bildeten.
    Hier jedoch, dachte er, und seine Augen suchten eifrig nach Beispielen unter den verstreuten Reichtümern, handelte es sich um die erfreulichste, die intensiv aufregendste erzä h lende Prosa, die man sich vorstellen konnte. Hier gab es Campbells Who Goes There? mit seiner überwältigenden Prämisse, die so wunderschön, so täuschend ausgearbeitet war. Hier gab es A.E. van Vogts bezwingende erste G e schichte Dark Destroyer, die auf unvergeßliche Weise auf einen Streich seinen charakteristischen Stil und die für ihn typische Atmosphäre herbeizauberte. Hier gab es das beza u bernd sanfte Farewell to the Master von Harry Bates mit seiner erschütternden letzten Zeile. Da war Asimovs Nigh t fall, die Geschichte eines Volkes, das nur einmal in tausend Jahren die Sterne erblickt. Und da war auch Heinleins Un i verse – wenn man ihn nach einer Story fragte, die den Mi t telpunkt der SF bildete, fiele seine Wahl auf sie. Da gab es noch so viele andere gelungene Geschichten –

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