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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Häuser gleicher Größe. Er sah hinauf zu einem Fries, der als Verzierung direkt unter dem Dach angebracht war, und entdeckte, daß er mit fremdartigen Schriftzeichen und Bildern bedeckt war. Fiore ließ die anderen stehen, um das Gebäude zu betreten. Während er zwischen den Säulen umherging, stellte er sich vor, daß sich ein Umhang um seine Schultern legte – ein Schutzschild, der ihn vor den Geistern der toten Kultur schützen sollte, die immer noch zwischen diesen Ruinen lebten. Irgendwie spürte er das Drängeln und Schieben einer großen Menge Menschen, die durch die großen Hallen des Gebäudes wogte. Mit jedem Schritt durch den lockeren Sand spürte er, wie er tiefer in den Nebel eines fernen Zeitalters eintauchte. Dieses Empfinden war überwältigend; Fiores Gehirn war überflutet mit einem Durcheinander von Eindrücken. Er hatte das Gefühl, daß irgend etwas seinen Verstand übernahm.
    Plötzlich spürte er eine Berührung an der Schulter. Fiore erstarrte, fuhr herum und sah in das Gesicht des einigermaßen überraschten Kirkland.
    „Es tut mir leid, Sir“, sagte der Assistent. „Vermutlich haben Sie mich nicht gehört. Ich habe Sie gerufen.“
    Fiore atmete hörbar aus und nahm seine Brille ab, um nervös damit herumzuspielen. Der Wind hatte ihm das Haar ins Gesicht geblasen, und ohne seine Brille erschienen seine Augen klein und schlitzförmig.
    „Entschuldigen Sie, Kirkland. Ich glaube, dieser Ort hier hat mich einfach hingerissen.“ Fiore war selbst über die Ruhe in seiner Stimme überrascht. Nach all den Jahren hatte er keine so gelassene Reaktion auf diese Entdeckung erwartet.
    Jetzt sprach Kirkland wieder. „Frazier untersucht die drei anderen Gebäude. Zusammen mit diesem bilden sie einen riesigen Hof.“
    „Ja, ich weiß“, sagte Fiore. „Hier erwartet uns sehr viel Arbeit – allein an dieser Stelle können wir Jahre verbringen.“ Er setzte die Brille wieder auf die seltsamen Eindrücke und Gefühle hatten ihn im Augenblick wieder verlassen. „Ich denke, wir sollten uns bei Vandermeer melden. Ich kümmere mich darum. Versuchen Sie mit den Männern einige sichere Daten zu sammeln.“
    Er wandte sich ab und ging zurück zu dem Fahrzeug, zog sich das Mikrofon aus der Halterung. „Vandermeer – hier ist Fiore, hören Sie mich?“
    „Einen Augenblick, Doktor. Der Kapitän ist unten. Ich verbinde Sie.“
    Fiore wartete, überlegte sich währenddessen, wie er den Fund dem Kapitän beschreiben sollte.
    Der Interkom knackte. „Ja, Doktor, Vandermeer hier. Ich habe gerade Ihre Position bestimmt. Unsere Instrumente zeigen an, daß Sie etwa zwanzig Meilen nordwestlich von hier halt gemacht haben. Alles in Ordnung?“
    „Wir haben etwas gefunden – etwas Großes.“
    Eine kurze Pause, bevor Vandermeers Stimme wiederkam. „Wir können nichts orten, ausgenommen Ihre Fahrzeuge und etwas Naturfelsen. Was gibt es dort?“
    „Es sind keine natürlichen Formationen, sondern vier große Gebäude aus dem gleichen Sandstein wie die Umgebung. Sie sehen sehr alt aus. Ganz offensichtlich die Arbeit einer fortgeschrittenen Zivilisation.“
    „Das ist gut, Doktor. Ich werde es der Mannschaft bekanntgeben. Sind Sie bei Einbruch der Dunkelheit zurück?“
    Fiore fiel der flache, geschäftsmäßige Tonfall in Vandermeers Stimme auf. Der Kapitän war offenbar von der Bedeutung der Entdeckung nicht sonderlich berührt. Nach einer Pause antwortete er: „Ja, Kapitän; dann müßte ich Ihnen auch mehr sagen können. Ende.“
    Fiore schaltete das Gerät ab und ging zu dem Gebäude, wo Kirkland und die anderen eben dabei waren, ein paar Ausrüstungsgegenstände aufzustellen und Aufnahmen von allen Bauten zu machen.
    In absichtlich größerer Entfernung ging er an ihnen vorbei, um erneut den angehäuften Sand um das Gebäude zu übersteigen und hineinzugehen. Er wollte sich vergewissern, ob es eine Art Tempel war, und insgeheim ging er bereits davon aus. Einige der Steinwände waren mit Skulpturen seltsamer Geschöpfe verziert. Sie waren an Steinplatten und über Bögen plaziert worden, beugten sich etwas vor und starrten Fiore mit großen Telleraugen an. Fiore sah vor seinem geistigen Auge aus ihren Mäulern heißen, dampfenden Atem kommen. Er sah zu dem Wasserspeier über sich auf – er hatte Ähnlichkeit mit denen, die man in irdischen Kathedralen sehen konnte. Die Arme waren ausgestreckt, und wie die schuppigen Beine, auf denen er hockte, endeten sie in scharfen Klauen statt Händen. Fiore studierte die

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