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Kopernikus 4

Kopernikus 4

Titel: Kopernikus 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Woolagong, dann gehen sie wieder hinaus in den großen Kontrollraum der Gloria, wo Dave eine nette kleine Ansprache an Luna hält, die dankbar beantwortet wird.
    „Nun müssen wir aber unseren Kurswechsel beenden“, mahnt Lady Blue. Lorimers Eindruck ist richtig gewesen: Sie ist groß, in den späten mittleren Jahren, mit leicht negroidem Einschlag. Auch Connie hat einen leicht exotischen Einschlag, während die anderen vom europäischen Typus sind.
    „Ich hole etwas zu essen.“ Connie lächelt warm. „Danach werdet ihr wahrscheinlich ausruhen wollen. Wir haben alle Kojen für euch reserviert.“ Sie sagt „reserwührt“; sie alle haben denselben Akzent.
    Als sie den Kontrollraum verlassen, sieht er den zurückgezogenen Blick in Daves Augen und weiß, daß er sich erst an diese Realität, an die Tatsache, ein Passagier in einem fremden Schiff zu sein, gewöhnen muß – nicht Kommandant, keine Entscheidungsbefugnis, was den Kurs angeht. Die Kommunikation geht unhörbar weiter.
    Dies ist Lorimers letzte kohärente Beobachtung, dies sowie der Geschmack des vorzüglichen Essens. Dann wird er hinabgeführt, durch das Zimmer, das er als Turnhalle kennenlernt, direkt zu den Schlaftrommeln. Dort sind sechs schillernde Türen. Er stößt sich durch den ihm zugewiesenen Eingang und sieht sich vor einer geräumigen Matratze. Regale und ein Schreibtisch sind in die Wand eingelassen.
    „Für eure Exkremente“, hört er Connies Stimme. „Wenn sich irgendwelche Probleme ergeben, streckt einfach den Kopf heraus und fragt. Dort ist Wasser.“
    Lorimer schwebt einfach zu der Matratze, zu erschöpft, um noch viel zu sagen. Sein Schweben endet in einem befremdlich starken Aufprall auf der Matratze, und verblüfft bemerkt er, wie die Trommel sich langsam zu drehen beginnt. Dankbar sinkt er auf das Kissen. Während die Minuten verstreichen, wird er immer „schwerer“. Und dann fällt er in den ruhigsten und tiefsten Schlaf, den er im Laufe dieses langen Jahres gekannt hat.
    Erst am nächsten Tag lernt er verstehen, daß Connie und zwei andere sich derweil in der Turnhalle aufgehalten haben und diese Stunde um Stunde drehten, ohne Unterlaß, ohne Mühe, sich gegenseitig dabei etwas erzählend.
    Wie sie schwatzen, denkt er erneut, als er in die reale Zeit zurückgleitet. Bunte Blasen steigen in seinem Gedächtnis auf, die Stimmen von Ginny und Jenny und Penny im Haustelefon, dazu die Stimme seiner Mutter, das unverwechselbare Organ seiner Schwester Amy. Was haben sie nur immerzu zu bereden, zu erzählen?
    „Nun, alles eben“, sagt die reale Stimme von Connie neben ihm. „Es ist natürlich, etwas zu teilen.“
    „Natürlich …“ Wie Ameisen, denkt er. Sie reiben ihre Fühler aneinander, immerzu, wenn sie sich treffen. Wo warst du, was hast du getan? Zwitscher-zwitscher. Wie geht es dir, wie fühlst du dich? Oh, mir geht es so, ich fühle dies und das, blah-blah, schnatter-schnatter. Totale Koordination des Stocks. Frauen haben keinerlei Selbstrespekt. Sagen einfach alles, kein Gespür für die Strategie des Wortes, die Gefahr, die darin lauert, alles auszusprechen. Können’s nicht lassen.
    „Ameisen, Bienenstöcke“, sagt Connie, lacht und entblößt ihren abgebrochenen Zahn. „Ihr seht uns also als Insekten, nicht wahr? Weil sie Weibchen sind?“
    „Habe ich laut gesprochen? Das tut mir leid.“ Er blinzelt seine Träume fort.
    „Aber nicht doch. Es ist so traurig, etwas über deine Schwester, deine Kinder und deine … deine Frau zu hören. Es müssen wunderbare Leute gewesen sein. Wir halten euch alle für sehr tapfer.“
    Aber er hat doch nur einen Augenblick lang an Ginny und sie alle gedacht – was hat er alles geschwätzt? Was bewirkt diese Droge in ihm?
    „Was macht ihr mit uns?“ verlangt er zu wissen, aufgeschreckt von wirklicher Furcht, fast Ärger.
    „Es ist alles in Ordnung, bestimmt.“ Ihre Hand berührt die seine, warm und irgendwie scheu. „Wir alle nehmen es, wenn wir uns mit etwas auseinanderzusetzen haben. Normalerweise ist es erfreulich. Es enthält unter anderem eine Fruchtzuckerkomponente, es ist ein Disinhibitor, der, anders als Alkohol, nicht benommen macht. Wir werden bald daheim sein, verstehst du? Wir fühlen uns verantwortlich zu verstehen, und ihr seid immer so verschlossen.“ Ihre Augen saugen an ihm. „Du fühlst dich doch nicht elend, oder? Wir haben ein Gegenmittel.“
    „Nein …“ Seine Alarmiertheit hat sich schon wieder verflüchtigt. Ihre Erklärung erscheint ihm

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