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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter von Arkturus V, Bar’ii-Al-Iirab. So wenigstens hat der Bonner Spitzendiplomat, ein Mann mit geschliffenen Manieren und viel Erfahrung im internationalen politischen Geschäft, den Namen verstanden. Und selbst, wenn er den Besucher vom Arkturus daraufhin nicht mit dem korrekten Namen bedenken kann, spielt dies im Augenblick kaum eine Rolle. Denn er muß den Botschafter protokollgerecht sowieso mit „Exzellenz“ ansprechen. Und da der Arkturaner das Schiff im Augenblick nicht verlassen will, diesen Wunsch hat er als erstes geäußert, bleibt dem Bonner Regierungsvertreter die Pein erspart, ihn einem anderen mit Namen vorstellen zu müssen.
    Die Arkturaner sind weitgehend Hominiden, fast kinnlos, dafür mit ausgeprägtem Schädel. Eine Nase fehlt, dafür gibt es Atemschlitze oberhalb der Lippen. Und sie sind hochgewachsen: Bar’ii-Al-Iirab überragt den Bonner Protokollchef um einiges, und der ist mit seinen einen Meter zweiundachtzig auch nicht gerade klein. Am seltsamsten muten an dem Arkturaner die Augen an, denn sie sind an den äußeren Augenwinkeln stark nach unten gebogen. Und das ergibt einen seltsam verschlossenen Ausdruck im Gesicht, dem so gut wie keine Gemütsbewegung abzulesen ist.
    Der Botschafter ist allein zur Erde gekommen. Sein Raumfahrzeug ist vollautomatisiert; nach der Zieleingabe in die Positronik fand es den Weg ins Sonnensystem allein. Der Arkturaner spricht ein ausgezeichnetes Deutsch.
    „Dafür gibt es Maschinen, mit deren Hilfe wir extrem schnell lernen“, wehrt er eine entsprechende Frage ab.
    Und warum er denn hier auf dem Niederbachemer Sportplatz gelandet sei, auf dem sein Schiff kaum Platz finde; schließlich habe man ihm doch nach der Kontaktaufnahme über Funk den Köln-Bonner Flughafen zugewiesen …
    Der Botschafter winkt ab.
    Es sei kein Mißtrauen, aber schließlich sei er zum ersten Mal in diesem Teil der Galaxis; und Vorsicht sei nie verkehrt. Und so eine Landung auf einem unbekannten Planeten … Wie gesagt, keinerlei Mißtrauen.
    Doch es war da, das Mißtrauen.
     
    10
     
    DOKUMENTATION:
    „Achtung! Achtung! Hier spricht die Polizei!
    Sie befinden sich innerhalb eines von den Sicherheitsbehörden festgelegten Sperrgebietes, in dem Versammlungen aller Art verboten sind. Bitte verlassen Sie sofort diesen Platz und ziehen Sie sich außerhalb des Polizeikordons zurück. Sie haben fünf Minuten Zeit dazu.
    Wenn sich diese Demonstration nicht auflöst, sehen wir uns gezwungen, mit allen verfügbaren Mitteln den Platz zu räumen.
    Achtung! Achtung!
    Hier spricht die Polizei!
    Verlassen Sie sofort das Sperrgebiet.
    Dies ist eine nicht genehmigte Demonstration!“
    (Aufruf über Megaphon an die Demonstranten, die sich auf der Wiese westlich des Niederbachemer Sportplatzes eingefunden haben)
     
    11
     
    SZENE:
    Über den Sichtschirm ist alles, was jetzt am Ort der Handlung geschieht, genau zu verfolgen.
    Die Zahl der Demonstranten ist auf etwa einhundert Menschen angewachsen.
    Die Männer, Frauen und Jugendlichen sitzen oder liegen zumeist im Gras und halten die Stöcke mit den daran genagelten oder festgebundenen Transparenten in die Höhe.
    Fünf Minuten nach dem dritten Aufruf, das Sperrgebiet zu verlassen, geht die Polizei mit mehreren Hundertschaften gegen die Demonstranten vor. Hundeführer folgen, die abgerichteten Tiere an der Leine.
    Die Beamten müssen sich zunächst einmal durch den dichten Wall der Schaulustigen drängen, der immer stärker gegen die Absperrung drückt. Die Einsatzwagen der Hundertschaften stehen die Austraße entlang, außerhalb des Absperrungsgürtels. Einige Hundeführer nehmen ihren Hunden bereits während der ersten paar Schritte vorwärts die Maulkörbe ab. Das bösartige Bellen und warnende Zähnefletschen der auf den Mann abgerichteten Tiere lassen die Neugierigen zurückweichen. Gassen bilden sich, so daß die Polizei rascher vorankommt.
    Die Polizisten überspringen den Straßengraben und steigen über den Stacheldrahtzaun, der normalerweise weidendes Rindvieh daran hindern soll, wegzulaufen. Jeweils zwei oder drei Beamte packen einen sitzenden oder liegenden Demonstranten, gleich welchen Geschlechts oder Alters, an Händen und Füßen und schleifen ihn in Richtung Straße, wo er in bereitgestellte Mannschaftstransportwagen verfrachtet wird. Wer sich festzuhalten versucht oder gar um sich schlägt, der wird auch schon mal an den Haaren fortgezerrt. Der Schlagstock tritt in Aktion. Aus den

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