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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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findet sich der Protokollchef des Auswärtigen Amtes entlassen, ohne daß ihm noch Zeit für Einwände bliebe. Und zu sagen hätte er da doch noch eine ganze Menge. Er wird nicht einmal zur Eingangsschleuse zurückbegleitet.
    Hinter ihm schließt sich die Schleusentür des Raumschiffes.
     
    18
     
    DOKUMENTATION:
    „Bedingt durch plötzliche, unaufschiebbare interstellare Verpflichtungen hat uns der Gast von Arkturus V bereits heute nachmittag wieder verlassen. Zuvor konnten in einem einstündigen Gespräch zwischen dem Botschafter der Regierung von Arkturus V und einem Vertreter der Bundesregierung grundsätzliche Fragen internationaler und interplanetarer Politik und Probleme von beiderseitigem Interesse besprochen werden. Das Gespräch verlief in einer harmonischen Atmosphäre. Die Bundesregierung ist überzeugt, mit diesem Gespräch einen dauerhaften Kontakt mit dem Volk vom Arkturus aufgebaut zu haben. Der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland wird bereits morgen auf einer Rundreise bei den wichtigsten westlichen Verbündeten die Ergebnisse dieses ersten Gesprächs zwischen einem Menschen und einem Vertreter einer außerirdischen Intelligenz mitteilen.“
    (Schriftliche Verlautbarung der Bundesregierung,
    verbreitet über den Chef vom Dienst des Bundespresseamtes)
     
    19
     
    SZENE:
    Während das Schiff vom Arkturus wieder in den Himmel stieg und schnell kleiner wurde, schleppten die Bereitschaftspolizisten die letzten Demonstranten im Hebelgriff von der Wiese und verluden sie in die bereitgestellten Wagen.
    Der Polizeikordon löste sich auf; die Bewohner der geräumten Häuser durften wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
    Der Protokollchef wurde von den Reportern mit Fragen bestürmt, doch obwohl er von dem plötzlichen Aufbruch des außerirdischen Gastes noch wie vor den Kopf geschlagen war, preßte er die Lippen fest aufeinander und ließ kein Wort heraus.
    Im Grunde war er froh, daß diese Begegnung so kurz verlaufen war. Dieser Besucher von einem anderen Planeten war ihm unheimlich.
    Man konnte Konsequenz auch übertreiben.
    Oder nicht?

 
George R. R. Martin
Das verschwundene Raumschiff
A PERIPHAL AFFAIR
     
    Draußen in der Peripherie, wo die menschlichen Welten wenige und weit voneinander entfernt waren, spannte sich ein Spinnennetz zwischen den Sternen.
    Es war ein altes Netz, und seine Stränge waren schwer vom Sternenstaub. Die Spinnen, die es bewachten, waren fett und verrostet, und es war fast fünfzig Jahre her, daß die letzte Fliege sich darin gefangen hatte. Aber das Netz bestand noch immer, wenngleich es längst keine Aufgabe mehr zu erfüllen hatte.
    Die Welten, zwischen denen das Netz sich erstreckte, legten noch Zeugnis ab von jener Aufgabe, sie trugen noch die radioaktiven Narben jenes alten Krieges, der durch die Peripherie gerast war. Dort war es gewesen, wo die kugelförmig expandierenden Alliierten Sternensonnen von Terra vor einem Jahrhundert zum ersten Mal mit dem rivalisierenden Imperium in Berührung gekommen waren, das sich KwanDellanische Bruderwelten nannte. Dort war es gewesen, wo der lange, erbitterte KwanDellanische Krieg geführt worden war – ohne ein Ergebnis.
    Das Netz war in jenem unruhigen, waffenstarrenden Frieden gesponnen worden, der auf den Krieg folgte. Inmitten eines chaotischen Durcheinanders von Allianzwelten, unabhängigen Kolonien und den Heimatplaneten von einem Dutzend Alien-Rassen webten die Sternenspinnen ein kompliziertes Netz, um darin die KwanDellanischen Fliegen zu fangen.
    Die Netzbauer waren Scouts, schnelle, leichtbewaffnete Aufklärungsschiffe mit drei Mann Besatzung. Sie waren die kleinsten Raumschiffe von allen. Aber sie waren nicht klein. Jedes von ihnen war eine Viertelmeile lang, und ihre Decks waren vollgestopft mit ausgeklügelten Sensorgeräten. In jenen Tagen streiften mehr als zweihundert davon durch die Peripherie.
    Die Spinnen waren die schweren Schiffe, die Kreuzer und die großen Schlachtschiffe. Sie waren längst nicht so viele, aber sie trugen den Stachel. Sollte sich ein Kriegsschiff der KwanDellaner in das Sternennetz hineinwagen, dann würden sie es sein, die es fingen und vernichteten.
    Aber seit fünfzig Jahren schon hatten sie kein Kriegsschiff mehr vernichten müssen.
    Der feindselige Friede hatte nur ein Jahrzehnt gedauert. Im Weltraum gibt es viele Richtungen, und die Gegend, die man die Peripherie nannte, war nur eine einzige Grenze. Allianz und Bruderwelten konnten anderswo leichter expandieren.
    Mit dem

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