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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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zu dem Rotlicht hinüber. „Dann heißt das Krieg“, sagte er wild.
    Der Leutnant sah verdattert aus. „Sir!“ protestierte er. „Es ist nicht … ich meine, wir haben nicht … Sie können nicht …“
    „Spucken Sie’s aus, Leutnant“, sagte der Admiral unbeirrt.
    Der Leutnant nahm sich zusammen. „Es gibt keinen Grund, von Krieg zu reden, Sir. Es kann sich nicht um einen Angriff der KwanDellaner handeln. Das kann nicht sein. Wir haben seit fünfzig Jahren Frieden mit den KwanDellanern, Sir. Sie hätten überhaupt keinen Anlaß, unsere Schiffe anzugreifen.
    Außerdem haben diese Scouts sehr empfindliche Sensoren. Deshalb sind sie ja da draußen. Wenn ein Flottenverband der KwanDellaner – oder überhaupt ein unbefugtes Schiff – entdeckt worden wäre, hätte die Mannschaft genügend Zeit gehabt, uns zu informieren. Alles, was wir hier haben, ist ein Signal, das plötzlich ausgesetzt hat. Wahrscheinlich ein Fehler im Monitorcomputer oder in der Schaltwand selbst. Wir überprüfen das.“
    „Sie sind naiv, Leutnant“, sagte der Admiral. „Sie haben noch keinen Krieg erlebt. Aber ich. Vielleicht haben diese KwanDellaner ihr Schiff als ein befreundetes Handelsschiff getarnt, bis sie auf Reichweite herankamen. Oder vielleicht haben sie einen neuen Trick herausgefunden, unsere Sensoren zu täuschen. Alles ist möglich, Leutnant. Und dieser Zwischenfall stinkt nach einem Verrat der KwanDellaner. Diese Bastarde haben nie vergessen, wie wir es ihnen gezeigt haben, wissen Sie.“
    Der Leutnant stand mit offenem Mund da. „Aber … aber selbst wenn das so ist, Sir, handelt es sich vielleicht doch um einen Unfall. Eine Explosion im Hyperdrive, oder so etwas. Oder vielleicht war der Angreifer kein KwanDellaner. Falls es einen Angreifer gegeben hat.“
    Mandel dachte darüber nach. „Hmmm“, sagte er. „Wir spielen den KwanDellanern damit direkt in die Hände, aber ich nehme an, daß wir wohl erst alles gründlich überprüfen sollten, bevor wir mobilmachen.“
    „Ja, Sir“, sagte der Leutnant forsch; er sah ungeheuer erleichtert aus. Er blickte über das Geländer des Laufstegs hinunter auf die Holokarte. „Wir können zwei Scouts innerhalb von einer Stunde zum letzten Standort des vermißten Schiffes bringen, Sir.“
    „Scouts! Unsinn! Die Flotte ist so schon schwach genug, und ich kann es mir nicht leisten, weitere Schiffe zu verlieren, falls die Angreifer noch dort draußen lauern. Lassen Sie uns etwas hinschicken, das auch zurückschlagen kann, Leutnant. Etwas mit ein wenig Feuerkraft, wie ein Kanonenboot. Oder sogar ein Schlachtschiff. Ja, ein Schlachtschiff.“
    Der Leutnant studierte noch einmal die Holokarte. Seine trainierten Augen erfaßten mit geübter Leichtigkeit die kleinen, tanzenden Lichter. „Die Durandal liegt bei Letzte Landung, Sir. Und die Mjölnir ist hinter Duncans Welt. Beide können in einem Tag dasein.“
    „Gut“, sagte Mandel. „Bemannen Sie die Mjölnir. Geben Sie Garris zur Abwechslung mal einen Auftrag für einen Mann. Sagen Sie ihm, er soll sich beeilen, so schnell er kann. Und bis wir seinen Bericht haben, will ich, daß hier alles auf Gefechtsstation ist. Womöglich sind die KwanDellaner schon auf dem Weg nach Neuer Sieg.“
     
    In einem kleinen Besprechungsraum auf dem Allianz-Raumschiff Mjölnir reichte der Erste Offizier Lyle Richey seinem Kapitän einen dicken Stoß von Papieren. „Die Berichte, die Sie haben wollten, Sir.“
    Captain John Garris nahm die Papiere und winkte seinem untersetzten, grauhaarigen Ersten, sich zu setzen. Garris war der jüngere von beiden; er war groß und schlank und hatte graue Augen und schmale Lippen, und sein kohlschwarzes Haar war militärisch kurz geschnitten.
    Im Augenblick sah er sehr unglücklich aus. „Irgend etwas dabei, was ich lesen müßte?“ fragte er Richey, als der Erste Offizier sich gesetzt hatte.
    „Nicht viel“, antwortete Richey mit einem halben Achselzucken. „Das vermißte Schiff hieß Herausforderung . Ein normaler Scout in jeder Hinsicht. Es war allerdings neu. Eines der neuesten Schiffe in der Peripherie. Das ist ungewöhnlich, aber es erklärt nichts. Es macht eine Fehlfunktion der Instrumente sogar noch weniger wahrscheinlich.“
    „Irgendwelche Ausrüstung an Bord noch in der Erprobung?“ fragte Garris.
    „Nein“, sagte Richey. „Aber da ist eine Sache. Ich weiß nicht, was wir damit anfangen können, aber es ist etwas.“
    „Reden Sie weiter“, sagte Garris.
    Richey zögerte. „Das Schiff war

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