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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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könnte, müßte es hier wenigstens Verdampfungsrückstände geben. Haben wir so etwas entdeckt?“
    „Nein“, sagte Garris. Er sah nachdenklich aus. „Passen Sie auf“, sagte er, „wenn Sie mit der zweiten Überprüfung fertig sind, sollen Ihre Männer sich das Zeug ansehen und genau feststellen, was es ist. Oder was es war.“ Er warf einen letzten mißmutigen Blick auf die Überreste der Herausforderung und ging zurück zur Brücke.
     
    Garris war nicht ganz sicher, was er zu finden erwartet hatte, als man das Durcheinander von Einzelteilen identifiziert und zusammengesetzt hatte. Jedenfalls nicht das, was er vorfand. Mit wachsendem Vergnügen hörte er sich den Bericht des Dritten Offiziers an und ging dann sofort auf den Funkstrahl an Admiral Mandels Hauptquartier auf Neuer Sieg.
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte Mandels eifriges Gesicht aus dem Bildschirm. „Was war es?“ fragte er. „Ein Überfall der KwanDellaner?“
    Garris schüttelte den Kopf. „Nein, Sir. Überhaupt kein Überfall, nach allem, was wir feststellen können.“
    „Kein Überfall? Warum haben dann die Signale aufgehört? Drücken Sie sich deutlich aus, Captain.“
    „Was von der Herausforderung übrig ist, haben wir gefunden. Es ist nicht viel. Aber das, was da ist, ist nicht beschädigt. Es ist einfach – weggeworfen worden.“
    Das gefiel Mandel nicht. „Weggeworfen? Was soll das heißen?“
    Garris schwenkte das Blatt mit dem Bericht des Dritten Offiziers. „Wir haben die Teile identifiziert, Admiral. Wir wissen genau, was es war. Wir haben den Schiffscomputer gefunden und außerdem zirka eine Tonne Sensorgeräte und den größten Teil der Schiffsbewaffnung. Und das ist alles, Sir. Es wurde weggeworfen. Einfach ausgebaut und ins All geschickt. Es gibt keine Überreste des Hyperantriebs, der Außenhaut oder des Regelsystems. Überhaupt nichts.“
    Mandels Unterkiefer bebte. „Was bedeutet das, verdammt?“
    „Es bedeutet, Sir, daß Ihr Scout überhaupt nicht zerstört worden ist. Er wurde gestohlen.“
    „GESTOHLEN! GESTOHLEN! Wie zum Teufel stiehlt man ein Raumschiff, Captain? Können Sie mir das bitte erklären?“
    Garris zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht, Sir. Aber das ist zweifellos das, was geschehen ist. Das Schiff hat keine Signale mehr gesendet, weil der Schiffscomputer ausgebaut wurde. Die Herausforderung wurde entführt, nicht zerstört.“
    Mandel dachte mit glühendrotem Gesicht einen Moment lang darüber nach. Sowohl er als auch Garris wußten, daß er jetzt ernstlich in Schwierigkeiten war. Er hatte die Peripherie und die Verteidigungsstreitkräfte der Peripherie in den Alarmzustand versetzt, und die Erde würde wissen wollen, warum. Er würde ein paar gute Gründe benötigen.
    „Also gut“, sagte der Admiral schließlich. „Die KwanDellaner haben unser Schiff also nicht angegriffen. Sie haben es entführt. Genauso schlimm. Immer noch ein kriegerischer Akt.“
    „Aber wie , Sir?“ sagte Garris. „Sie konnten ja nicht einfach ein paar Leute hinüberschicken. Der Mann auf der Herausforderung hätte sofort Verdacht geschöpft. Raumschiffe statten einander im All keine gesellschaftlichen Besuche ab.“
    Mandel lächelte. „Vielleicht haben sie so getan, als wären sie in einer Notsituation. Als die Herausforderung ihnen zu Hilfe kommen wollte, schnappte die Falle zu.“ Seine Finger schlossen sich zu einer Faust.
    „Die Dienstvorschriften der Flotte verlangen, daß der Pilot sofort Bericht erstattet, wenn er einem Schiff in Not zu Hilfe kommt, Sir“, sagte Garris. „Außerdem blieb die Herausforderung auf ihrem Kurs bis zu dem Augenblick, wo das Signal abbrach; das geht aus den Monitoraufzeichnungen hervor, Sir.“
    „Nun, dann müssen die KwanDellaner das Schiff mit Gewalt genommen haben.“
    Garris schüttelte den Kopf. „Admiral, der Pilot hätte einem Angreifer entkommen können. Und ganz sicher hätte er Zeit gehabt, das Sektorenhauptquartier zu informieren, wenn jemand versucht hätte, sein Schiff zu kapern. Dazu kommt, daß auch ein Scout einiges an Bewaffnung besitzt. Er hätte sich zur Wehr setzen können. In diesem Fall hätten wir Spuren eines Kampfes gefunden – Teile, die vom Angreifer stammen oder so etwas.“
    Mandel begann, wieder seine Beherrschung zu verlieren. „Also gut, junger Mann“, sagte er, und in dem Wort Junger4 lag ein höhnischer Unterton, „wenn Sie so schlau sind, dann erklären Sie es mir!“
    „Das kann ich nicht, Sir“, gab Garris zu. „Ich

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