Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
habe ein Dutzend Theorien gewälzt, aber keine ergibt einen Sinn. Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist ein Unfall. Dem Piloten ist etwas zugestoßen. Er war in irgendeiner Weise lahmgelegt, so daß er weder fliehen, noch Meldung machen, noch Widerstand leisten konnte.“
    „Ja“, sagte Mandel; er nahm Garris’ Erklärung begierig auf. „Und dann kam der Angriff der KwanDellaner …“
    „Nur, das funktioniert auch nicht“, warf Garris ein. „Zu viele Zufälle. Die KwanDellaner hätten nicht wissen können, daß ausgerechnet dieses Schiff in der ganzen Flotte gehandicapt war. Und genauso wenig einleuchtend ist es, an die vage Theorie zu glauben, daß jemand anders zufällig über die tote Herausforderung stolpert und sie kapert.“
    Aber diesmal war Mandel die Liebesenswürdigkeit selbst. „Nein, Captain, was die Chancen betrifft, so haben Sie vielleicht recht. Aber alles andere ergibt keinen Sinn. Ich ordne die Mobilmachung an. Und Sie machen sich unverzüglich auf den Weg nach Duncans Welt. Wir stellen diesen Bastarden ein Ultimatum. Die Herausforderung wird sofort herausgegeben – oder wir schlagen zu.“
    Damit verdunkelte sich der Bildschirm. Totenstille legte sich über die Brücke, nur noch das Surren der Instrumente war zu hören. Dann sprach jemand. „Mein Gott“, sagte er flüsternd.
    Garris merkte, daß sein Mund offenstand, und schloß ihn wieder. „Sie haben gehört, was der Admiral gesagt hat“, sagte er zu dem Steuermann. „Nehmen Sie Kurs auf Duncans Welt. Mit voller Kraft.“ Dann erhob er sich von seinem Sessel vor dem Kommandostand und winkte Richey, ihm zu folgen.
    Sie zogen sich in das Besprechungszimmer zurück. Erst als die Tür hinter ihnen ins Schloß geglitten war, explodierte Garris.
    „Mit so etwas habe ich nicht gerechnet“, sagte er. „Mandel ist schlimmer, als ich dachte. Es ist überhaupt nicht abzusehen, wieviel Schaden er jetzt anrichtet. Er ist fest entschlossen, einen Krieg mit den KwanDellanern vom Zaun zu brechen.“
    „Das ist eine schwerwiegende Anschuldigung, Sir“, erinnerte Richey ihn. „Am besten vergesse ich, daß ich das gerade gehört habe.“ Er setzte sich, während Garris zur Wand hinüberging und zwei Drinks drückte. Sie erschienen einen Moment später.
    Garris kehrte an den Konferenztisch zu Richey zurück, reichte ihm einen Drink, setzte sich und leerte sein Glas mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks. „Das ist verrückt“, sagte er. „Verrückt. Nichts paßt zusammen. Es können nicht die KwanDellaner sein. Das kann einfach nicht sein. Welches denkbare Motiv könnten sie haben? Warum sollten sie ein Schiff der Allianz kapern? Es war ein Standardmodell, etwas verbessert vielleicht, aber nichts Revolutionäres. Was könnten sie sich davon erhoffen? Nichts an Bord war im Erprobungsstadium, wenn es da nicht etwas gibt, was man mir nicht gesagt hat.“
    Er runzelte die Stirn und dachte über diese Möglichkeit nach. „Nein“, sagte er dann. „Unmöglich. Das ergibt keinen Sinn.“
    „Und was ist, wenn es gar nicht die KwanDellaner waren?“ warf Richey zögernd ein. „Wenn es eine unbekannte Spezies war, der wir noch nicht begegnet sind? Ein Raumschiff der Allianz wäre etwas Neues für sie. Vielleicht würden sie es kapern, um etwas über den Stand unserer Technologie zu erfahren?“
    „Unbekannte Aliens? Vielleicht, – nein, das läuft auch nicht.“ Garris schüttelte energisch den Kopf. „Der Pilot hätte gemeldet, wenn er auf ein unbekanntes Fahrzeug von unbekannter Bauart gestoßen wäre.“
    „Ihre Unfall-Hypothese“, sagte Richey. „Er war außer Gefecht. Tot oder bewußtlos.“
    „So ein Zufall wäre schon irrwitzig“, sagte Garris. „Außerdem, wenn Ihre Aliens ein Schiff zu Studienzwecken haben wollten, warum sollten sie dann die Bewaffnung, die Sensoren und den Computer abwerfen? Das wären doch die Teile, an denen sie am meisten interessiert sein müßten. Vor allem dann, wenn sie feindselig sind – dann würden sie unsere Waffen doch Stück für Stück auseinandernehmen und sie nicht in den Weltraum hinauswerfen.“
    Richey gab achselzuckend auf. „Dann weiß ich es auch nicht. Ich weiß sonst keine Erklärung.“
    „Ich auch nicht“. Damit entließ er den Ersten Offizier.
    „Übernehmen Sie das Kommando auf der Brücke. Ich bleibe hier unten und denke ein bißchen nach. Ich muß mir etwas einfallen lassen, bevor Mandel einen Krieg auslöst, nur um sein Ego aufzumöbeln.“
     
    Garris ging

Weitere Kostenlose Bücher