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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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Landes ist. Viele meiner Kunden und Kontakte haben ebenfalls Geld gespendet. Ich habe jahrelang mit zwei weiteren großzügigen Personen daran gearbeitet, Liberias Bemühungen in der UNESCO zu stärken und einen Großteil der Renovierung der liberianischen Botschaft in Paris finanziert. Außerdem habe ich für politische Parteien, Universitäten, religiöse Organisationen etc. gespendet. Insgesamt bewegt sich mein finanzielles Engagement für Liberia im unteren siebenstelligen Bereich, aber mir wurde gesagt, ich sei der größte private Geldgeber des Landes. Die liberianischen Bemühungen bei der UNESCO haben seit Beginn meines Engagements mehr als drei Millionen Dollar an Zuschüssen und Leistungen eingebracht. Der diplomatische Dienst leistet aufgrund der fähigen Experten in Paris und Monrovia mehr denn je.
    Außerdem ist da der Liberia Renaissance Educational Complex, der auf eine Idee von Professor Dennis Harper zurückgeht, meinen ehemaligen Mathematiklehrer und Basketballtrainer an der Frankfurt International School. Dennis hatte mich bei ACMH kontaktiert und ein interessantes Konzept für die Gründung einer Reihe von elitären privaten Hochschulen in Westafrika vorgestellt. Vor Ausbruch des Bürgerkriegs hatte er in Liberia unterrichtet und als Trainer der liberianischen Basketballnationalmannschaft gearbeitet. Wir hatten viele gemeinsame Bekannte dort und beschlossen daher, dieses Projekt gemeinsam durchzuführen. Ich würde das Geld beschaffen und Dennis würde das Projekt managen. Die Idee lautete, in Liberia zu beginnen und das Konzept dann in andere, wohlhabendere westafrikanische Länder zu exportieren. Ich finanzierte Dennis’ Recherchen aus eigener Tasche und willigte ein, eine Pilotschule aus eigenen Mitteln zu finanzieren.
    Es dauerte ungefähr sechs Monate, bis es zum Eklat kam. Dennis ist ein hervorragender Wissenschaftler, ein ausgezeichneter Dozent und Wohltäter, aber er ist kein cleverer Geschäftsmann und versteht nichts von so praktischen Geschäftsangelegenheiten wie Kostenkontrolle, Budgets, Fundraising, Wettbewerbsausschreibungen, Mitarbeitergewinnung, Organisationsstrukturen und Korruption. Er ist viel zu nett, zu konfliktscheu und zu naiv, um dieses Projekt zu steuern. Er hatte von seinen Kumpels Land gekauft, das viel zu weit von der Hauptstadt entfernt war, einen inkompetenten Schuldirektor aus den USA angeheuert und für Unsummen einen halb kaputten Zaun errichten lassen. Ich hatte keine Wahl. Ich musste meinen ehemaligen Mathematiklehrer, Freund und Trainer bitten, zurückzutreten. Das Projekt drehte sich in erster Linie um Bildung und Ausbildung, nicht um Nettigkeiten und gesellschaftliche Konventionen. Für mich war das einfach eine weitere notwendige Restrukturierung, die nicht anders war als der Turnaround von Clinuvel oder Borussia Dortmund.
    Nach seinem Rücktritt und der Neubesetzung des Verwaltungsrats mit kompetenten Leuten änderten wir umgehend den Fokus von einer schulgeldpflichtigen Privatschule in eine Schule, die ihre Schüler nach Leistung und Bedürftigkeit auswählen sollte. Für Kinder aus reichen Familien gab es andere Schulen. Wir wollten intelligente Kinder fördern, die eine Chance verdienten und deren Eltern sich eine höhere Ausbildung nicht leisten konnten. Wie üblich vermutete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel finstere finanzielle Motive hinter meinem Engagement für Liberia. Doch selbst der einfallsreich ermittelnde Journalist Beat Balzli konnte keine Beweise für irgendwelche Vergehen meinerseits finden. Meine Akte in Liberia ist blütenweiß und rein.
    Wir ersetzten den amerikanischen Schuldirektor und wählten als Baufirma ein erfahrenes und kosteneffektives liberianisches Unternehmen aus. Die Schule wurde beinahe termingerecht und mit minimaler Kostenüberschreitung fertig (keine leichte Aufgabe in Westafrika) und wurde von der Präsidentin des Landes, Lady Ellen Johnson Sirleaf, eingeweiht. Die Schule hat die Leben vieler Hundert armer liberianischer Kinder verbessert, die in einem Dritte-Welt-Land eine Erste-Welt-Schulbildung erhalten. Ich möchte der Präsidentin, Botschafter McKinley, dem Verwaltungsrat und Marcel und Olivia meinen aufrichtigsten Dank aussprechen. Ohne sie wäre dieses Projekt kein Erfolg geworden. Im Jahr 2013 soll die Schule den Liberianern übergeben werden. Die Liberia Renaissance Foundation wird noch für mehrere Jahre danach wichtige Ausrüstung zur Verfügung stellen, aber am Ende muss Liberia seine Zukunft selbst in

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