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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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die Hand nehmen. Die Schule muss von Liberianern für Liberianer geleitet werden. Das Land verfügt über fähige Führungspersönlichkeiten und Manager, und die sind klug genug, um die Führung zu übernehmen.
    Als ich das Land zum ersten Mal besuchte, hatte die Hauptstadt weder Strom noch ein Kanalsystem. Es gab ein einziges Zwei-Sterne-Hotel. Überall grassierten Malaria und das Dengue-Fieber und Monrovia war ein äußerst unsicherer Ort. In den letzten drei Jahren hat Liberia jedoch ein kräftiges Wirtschaftswachstum erlebt. Präsidentin Johnson Sirleaf leistet hervorragende Arbeit. Sie ist die entschlossenste Frau, die ich jemals kennengelernt habe. Sie steht für alles, was an Liberia und der intelligenten Entwicklung Afrikas schätzenswert ist. Ich schätze mich glücklich, sie zu kennen. Unterdessen ist der größte Teil Monrovias wieder aufgebaut, die Bauindustrie boomt und das Land verzeichnet zum dritten Mal in Folge ein Wachstum von mehr als zehn Prozent. Ich freue mich, dass ich einen kleinen Beitrag zur Wiedergeburt des Landes leisten konnte, auch wenn Liberia in mancherlei Hinsicht ein verrückter Ort bleibt. Vielleicht ist das der Hauptgrund, weshalb ich mich so zu diesem Land hingezogen fühle.
    10 »Fast Eddie« ist der Spitzname eines britischen Millionendiebs, der erst nach 20 Jahren Flucht geschnappt werden konnte. (A. d. Ü.)
    11 Eine besondere Krankenversicherung für Führungskräfte und Spezialisten in Schlüsselpositionen. (A. d. Ü.)

Teil V: Nebelwald
    11. Auf der Flucht
    Ich fühle mich wie ein Flüchtling vor dem Gesetz des Durchschnitts.
    Bill Mauldin (US-amerikanischer Cartoonist und Karikaturist)
 
    Herbst 2007, Cartagena de Indias, Kolumbien
    Ich hatte mir eine neue Identität verschafft, die Sicherheitsleute an den Flughäfen dazu bringt, nicht so genau hinzuschauen wie sonst, und gelangte mitsamt meinem gesamten Bargeld sicher von Spanien nach Kolumbien. Das Tolle daran, etwas nach Kolumbien einzuführen, ist, dass es ein Kinderspiel ist. Die meisten Menschen versuchen, Dinge aus Kolumbien hinauszuschaffen, und nicht umgekehrt.
    Ich hatte bereits in Paris mit der Lektüre der Romane von Gabriel García Márquez begonnen, und das hatte schon früh mein Interesse an Kolumbien geweckt. Seit Anfang der Achtzigerjahre hatte ich Kolumbien viele Male geschäftlich bereist. Während meiner Zeit am College war Rodrigo (alias Rod-Man), der Sohn von García Márquez, mein Freund. Rodrigo war nach außen weich, aber innerlich sehr stark. Ich mochte ihn, weil er aufrichtig, echt und nie eingebildet war. Er ist fast so groß wie ich, stark und für seinen massiven Körperbau erstaunlich wendig. Ich lernte seinen Vater kurz in Harvard kennen und er erschien mir eine profunde, brillante und etwas zurückgezogene Persönlichkeit zu sein. Ich dachte mir damals, dass er offensichtlich nicht mit einem Lächeln auf den Lippen geboren war. Das wurde mir erst so richtig klar, als ich bei der Lektüre seiner fesselnden Memoiren Leben, um davon zu erzählen erfuhr, dass er bei seiner Geburt fast erstickte und mit Rum wiederbelebt wurde. Obwohl das Zusammentreffen nur kurz und er von vielen eifrigen Bewunderern umgeben war, hatte García Márquez so ein philanthropisches, allwissendes Funkeln in den Augen – er wirkte ein wenig wie »Der interessantes Mann der Welt« in der Bierwerbung von Dos Equis. Wie üblich verlor ich nach dem College den Kontakt zu Rod und wie vorherzusehen war, erschien er zu keinem einzigen Harvard-Treffen. Rod wurde ein erfolgreicher Fotograf, Regisseur und Filmemacher, und das trotz des überwältigenden Erfolgs und der literarischen Omnipräsenz seines Vaters. Überraschenderweise hat es Rodrigo dem allgemeinen Vernehmen nach geschafft, mitfühlend, sympathisch, neugierig und kritisch gegenüber sozialen Ungerechtigkeiten zu bleiben.
    Die grandiosen Romane von Rods altem Herrn und meine lebhafte Fantasie bewirkten, dass Kolumbien mir immer als magischer, wilder Ort erschienen war. In Harvard besuchte ich mehrere Spanischkurse, um die Sprache zu erlernen. Ich stellte mir immer vor, ich würde eines Tages in Kolumbien leben. In den Achtzigerjahren und während des Großteils der Neunziger gab es für einen Ausländer nur zwei Möglichkeiten, das Land zu bereisen: entweder als armer Rucksacktourist oder als schwerbewaffneter und gut bewachter Mafioso. Während meiner Zeit in New York stellten Kundenbesuche in Kolumbien große Risiken dar. Sie waren ohne Weiteres vergleichbar mit

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