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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Zukunft, in der für »Austoben« und Playboys wie Maurice kein Platz war.
    Jetzt fuhren sie in das kleine, aber weitläufige Dorf ein, das im Winterschlaf da lag. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen. Die Läden machten erst um zehn Uhr auf.
    »Diese Richtung den Hügel hinauf«, sagte Freddie. »Jetzt brauchen wir nicht durchs Dorf zu fahren. Wir müssen es uns aber später ansehen.«
    »Sieht toll aus. Wie weit hinauf?«
    »Bis zur Anhöhe. Das alte Haus mit dem großen Garten, mit den Pohutukawa-Bäumen und den Magnoliensträuchern.«
    »Was für ein wundervoller Ort!« rief Pat aus. »Warum sind wir bei unseren Besuchen in Tainui nicht schon früher hier herauf, Maurice?«
    »Weil wir immer das Gefühl hatten, wir könnten nicht früh genug wieder weg. Wir wußten ja nicht, daß hier ein so schönes altes Haus steht. Sieht wirklich zauberhaft aus.«
    Sie hatten vor dem Tor angehalten. Der Garten und der Weg waren unkrautüberwuchert. Angela stieg ein Klumpen in die Kehle. Das alles erinnerte sie nur zu deutlich an jene seltsamen Wochen, als sie zum erstenmal glücklich, gleichzeitig aber von Mißtrauen und Ungeduld erfüllt war, weil Stephen sein Schweigen nicht brechen wollte. Im Schweigen war er wirklich unschlagbar, dachte sie verärgert, als sie ausstieg, das Tor durchschritt und auf Annas Haus zuging. Es stand leer, doch war abgemacht, daß der Schlüssel in einem Blumentopf im Waschhaus versteckt lag und jedem Familienmitglied zur Verfügung stand, das hierher verschlagen wurde.
    Freddie schwelgte in Erinnerungen.
    »Seht mal, durch dieses Loch in der Hecke bin ich gekrochen und habe Nick und Miss Lorimer entdeckt. Ich wünschte, sie wäre jetzt da.«
    Auch Angela hätte Anna sehr gern gesehen. Vielleicht hätte sie ihr helfen können, ihren Mann besser zu verstehen.
    »Ja«, fuhr Freddie fort. »Nick hat mich zu Miss Lorimer gebracht. Ich hatte ein wenig Angst, ihrer Bücher wegen. Aber sie war so nett — und damit hat alles begonnen.«
    »Was alles?« fragte Maurice mit wachem Blick.
    »Ach, die ganze lustige Zeit. Bis ich Nick entdeckte, hatte sich kein Mann in meinem Blickfeld gezeigt. Und dann lernte ich Jonathan kennen. Jim natürlich auch, aber das war eine unglückliche Episode.«
    Ihre naiven Worte brachten Maurice zum Lachen. »Los, raus damit! Warum war es eine unglückliche Episode?«
    »Ach, er war ein Graus, hing dauernd hier rum und fiel allen lästig, und alle waren deswegen mit mir wütend«, sagte sie ausweichend.
    »Und der andere, dieser Jonathan? Der taucht auf und verschwindet auf geheimnisvolle Weise. Was ist mit ihm?«
    »Jonathan war ganz anders«, sagte sie knapp und war froh, daß in diesem Augenblick Angela auftauchte und von der Veranda rief: »Kommt jetzt! Es ist alles so, wie wir es zurückgelassen haben. Nicht mal der Strom ist abgestellt. Ich mache Tee. Der Kaffee in der Dose sieht nicht mehr frisch aus.«
    »Nanu, ihr habt ja eine wohleingerichtete Speisekammer«, sagte Pat kurz darauf. »Jede Menge Dosen. Alles als Versteck für einen entsprungenen Verbrecher hübsch vorbereitet.«
    »In diesen Garten Eden kommt keiner. Ja, wir haben alles so zurückgelassen, damit Vater, falls er mitten in der Nacht auftaucht, nicht Anna aus den Federn holen muß, wenn er Hunger hat. Die Kekse sind übrigens nicht weich geworden.«
    »Die Aussicht ist grandios. Man sieht direkt hinunter ins tiefe Wasser. Im Sommer ein herrlicher Platz zum Schwimmen. Ein Glück, daß jetzt Flut herrscht. Wir müssen öfter herkommen, wenn Stephen Zeit hat. Ein zauberhaftes altes Haus!«
    Freddie lief von einem Zimmer zum anderen und kontrollierte alles. Da war der Schrankkoffer mit den Sachen ihrer Mutter. Sie öffnete den Deckel, und Pat sah ihr über die Schulter. »Was für herrliche Kleider!« rief sie. »Wunderbar für ein Kostümfest. Sieh mal den Hut. Und diesen blauen Samtrock.«
    Freddie lachte und sagte: »Mutter verstreut überall Kleider, wo sie geht und steht. Diesmal habe ich Glück gehabt und einige abbekommen.«
    Maurice stand am Fenster und sah hinunter zum Meer. »Ein außergewöhnlich friedlicher Ort. Ein bißchen riskant, wenn man alles so zurückläßt, aber ich nehme an, Miss Lorimer kümmert sich um alles, wenn sie da ist.«
    »Ja, sie kommt rüber und lüftet ab und zu durch.«
    »Eigentlich ist es gar kein Risiko«, sagte Angela. »Tainui ist im Winter ein friedlicher Ort.«
    »Es hat so etwas Gewisses«, meinte Pat, »eine gewisse Atmosphäre. Wißt ihr, wenn ich sehr

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