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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Minuten brauchen würden, um sich Zuckuss' Schwäche zunutze zu machen und ihnen ihre Klienten abzujagen - oder zu versuchen, ihr Schiff mit sämtlichem Gerät und allen Resten ihres Vermögens zu stehlen sollten sie je von Zuckuss' Schwierigkeiten erfahren.
    Zuckuss fragte nie danach, war aber überzeugt, daß der Droid auch ihre geringer werdenden Erfolgschancen auf Kopfgeldjagden kalkuliert hatte - Jagden, bei denen 4-LOM ein immer größerer Teil der Arbeit zufiel. Wenn sie auf dieser Jagd keinen Erfolg hatten, wenn sie sich nicht die nötigen Mittel verschaffen konnten, um neue Lungen zu kaufen, dann war Zuckuss überzeugt, daß seine Verletzungen ihn am Ende so stark beeinträchtigen würden, daß 4-LOM für sich keinen Nutzen mehr in einer Weiterführung ihrer Partnerschaft sehen würde. Der Droid würde ihn verlassen. Und dann, so nahm Zuckuss sich vor, würde er 4-LOM bitten, eine weitere Berechnung anzustellen: die seiner Chancen, allein zu überleben. Er würde die Chancen kennen wollen, um sich vorbereiten zu können. Vielleicht würde er nur noch einen Tag zur Verfügung haben, aber immerhin tat es ihm gut zu glauben, daß unter diesen Umständen wenigstens nicht die Verletzungen, die an seinem Leben nagten, seinen Tod herbeiführen würden.
    Zuckuss stand jetzt vor seiner Liege und dem Schrank, in dem er seine Medizin aufbewahrte. Er spritzte sich den Schmerzstiller und setzte sich dann auf seine Liege. Er spürte, wie das Präparat durch seinen Kreislauf raste, seine Brust und seine Lungen betäubte. Plötzlich konnte er das süße Ammoniak in seinem Schiff ein wenig müheloser atmen. Wie sehr er doch die Ammoniaknebel seines eigenen Gasplaneten vermißte, Drei Standardjahrhunderte lang hatte seine Familie dort als Finder gearbeitet: Kopfgeldjäger, die über den Aufenthaltsort von Akquisitionen meditierten und sie in den wirbelnden Nebeln von Gand jagten.
    Aber das Imperium übernahm die Macht über Gand und brachte seine exzellenten Scanner auf den Planeten. Es sah so aus, als würde die jahrhundertelange, ehrwürdige Tradition der Finder sterben. Sie wurden nicht länger gebraucht. Das Imperium konnte Akquisitionen ohne Hilfe und ohne Intuition in den Nebeln aufspüren.
    Doch sein Beruf starb nicht. Zuckuss und ein paar andere trugen ihn von Gand hinaus in die Weiten der Galaxis - in eine so endlose Wildnis, daß einen nur die Intuition zu Akquisitionen führen konnte, die kein Scanner ausfindig machen konnte, daß nur Leute wie er die Intentionen fremder Rassen lesen. Hinweise auf die Zukunft und den Lohn oder die Gefahren ihrer vielfältigen Wege erkennen konnten, die Ziele, auf die alles und jeder zustrebte.
    Gelegentlich befaßte sich Zuckuss in seinen Meditationen mit der Frage, wer am Ende ihn töten würde.
    Er wußte, die Frage war, wer ihn töten würde, nicht was. Die Nebel, die seine eigene Sterblichkeit umgaben, blieben meistenteils unergründlich, obwohl es in seinen Meditationen Hinweise gab - aber keiner davon bezog sich auf Unfälle oder mechanisches Versagen und auch nicht auf die Schäden an seinen Lungen, die ihm solche Schmerzen bereiteten. Ein anderes Wesen würde ihm den Tod bringen.
    Daß dies 4-LOM sein würde, hatte Zuckuss ausgeschlossen. Sein langjähriger Partner wollte ihn nicht töten und würde das auch nicht tun, wenn sie sich trennten. Aber Zuckuss hatte schon zweimal gespürt, daß Jabba der Hutt, wenn er seine Schwäche entdeckte, keine Geduld dafür haben und versuchen würde, ihn seinem Rancor zum Fraß vorzuwerfen. Das war eine Zukunft, die er lieber vermeiden wollte. Er spürte, daß er nicht in den Nebeln seiner eigenen Welt getötet werden würde, so sehr er Gand auch vermißte und sich danach sehnte, einst dort zu sterben. Er würde woanders sterben. Eine Weile überlegte er, ob Darth Vader ihn töten würde, aber er wußte, daß er von Vader nichts zu befürchten hatte, wenigstens nicht im Augenblick.
    Als er dafür kräftig genug war, stand Zuckuss auf und injizierte sich ein Stimulans und dann noch weitere Präparate, um seine Denkprozesse zu beschleunigen und die betäubende Wirkung des Schmerzkillers zu kompensieren. Er hörte die ersten mechanischen Geräusche des Andockmanövers, und dann ging ein Ruck durch das Schiff.
    Er beeilte sich, den Anzug herauszuholen, der ihn vor Sauerstoff schützte, und überprüfte die Siegel zweimal. Weitere Verbrennungen konnte er sich nicht leisten. Er hüllte sich in ein altes Gewand und versteckte dann Messer in

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