Kopfgeld auf Han Solo

Zentralcomputer aufbauen und feststellen, ob die Gefahr weiterer Angriffe besteht.«
    »Zugang beschränkt. Netzhautscan - Autorisierung erforderlich«, sagte der Droid.
    Toryn blickte in ein helles Licht, das im Gesicht des Hackerdroiden aufleuchtete. Sie hoffte, daß der Gedächtnisspeicher des Zentralcomputers noch soweit intakt war. um sie zu erkennen, ihr die nötige Autorität zuzugestehen und von ihr Anweisungen entgegenzunehmen.
    »Autorisierung einschließlich Systeme der Ebene acht gewährt. Controller Toryn Farr«, sagte der Droid. »Aber ich kann Ihre Frage nicht beantworten. Es stehen keine Daten über Schiffe in der Umgebung, falls es welche gibt, zur Verfügung.«
    Die Scanner waren also zerstört oder nicht zugänglich.
    »Wieviel vom Schiff ist noch intakt?« fragte sie.
    »Frachtdecks eins und zwei völlig intakt. Passagierdeck eins zu 17,4 Prozent intakt.«
    »Wie viele Überlebende?«
    »Keine Daten verfügbar.«
    »Wie lange reicht die Luft auf den intakten Decks?«
    »Keine Daten über Sauerstoffvorräte verfügbar.«
    »Befinden wir uns auf Kollisionskurs mit - irgend etwas: anderen Schiffen. Hoth, dem Stern dieses Systems?«
    »Keine Daten über gegenwärtigen Kurs des Schiffes verfügbar.«
    So vieles, was sie brauchten - Informationen, Reparaturgeräte, wahrscheinlich auch Luft -, war nicht verfügbar. Toryn überlegte kurz, ob es eine Frage gab, die der Droid oder der Computer würde beantworten können.
    »Sind irgendwelche Fluchtkapseln funktionsfähig und von den intakten Decks aus zugänglich?« fragte sie.
    »Drei Fluchtkapseln sind vom intakten Teil vom Passagierdeck eins zugänglich; die Kapseln können aber nicht abgefeuert werden.«
    Endlich eine Information, mit der sie etwas anfangen konnte. »Warum können die Kapseln nicht abgefeuert werden? «
    »Keine Daten verfügbar.«
    Sie mußte also selbst hingehen und nachsehen.
    »Versuche, Antworten auf meine vorangegangenen Fragen zu errechnen«, forderte sie den Hackerdroiden auf. »Ich werde jetzt die Fluchtkapseln inspizieren und trete in Kürze wieder mit dir in Verbindung.«
    Sie mußte die Lage in den Griff bekommen und die zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, so gut es ging. Die Dienstvorschrift der Rebellen sah vor, daß in einer Situation wie dieser jede Person im Offiziersrang davon ausging, daß er oder sie das Kommando führte, bis jemand mit höherem Rang in Erscheinung trat.
    Also übernahm sie das Kommando.
    Für den Augenblick dachte sie. Nur für den Augenblick. Sicherlich hatte ein ranghöherer Offizier überlebt und konnte mithelfen, Mittel und Wege für die Rettung aller noch lebenden Insassen des Schiffes zu finden.
    Sie machte sich in den dunklen Gang auf. Die Metallwände fühlten sich jetzt bereits wesentlich kälter an. Das Schiff kühlte schnell ab. Zu erfrieren war Wahrscheinlich eine der weniger unangenehmen Todesarten, sagte sie sich.
    Und so würden sie und die anderen Überlebenden möglicherweise sterben, wenn sie auf diesem Schiff bleiben mußten. Oder falls sie eine Möglichkeit entdeckte, die Fluchtkapseln abzuschießen - denn wohin sollten sie mit den Kapseln fliegen, wenn nicht zurück nach Hoth? Und wie sollten sie auf einer Eiswelt überleben, falls sie es nach Hoth schafften und das Imperium sie nicht vorher abschoß?
    Jetzt finde zuerst die Kapseln, sagte sie sich. Stell fest, ob man sie starten kann, und dann finde einen Weg, um auf Hoth zu überleben.
    Der dunkle Gang war mit verwundeten Rebellen und Toten überfüllt. Sie stolperte immer wieder über Menschen und Leichen. »Ich suche nach einem Weg, um uns zu helfen«, sagte sie den Leuten, die in der Finsternis stöhnten.
    Ein Stück weiter vorn sah sie vier kleine runde Lichter.
    Irgendeine Konsole, dachte sie. Aber die Lichter kamen immer näher - und dann hörte sie das Klappern von Metallfüßen auf dem Metalldeck.
    Droiden. Was sie da sah, waren die Augen von Droiden.
    Sie schalteten hellere Lampen ein und strahlten sie damit an - ein Droid hatte eine Lampe an seiner Stirn, der andere trug eine Leuchtröhre. Beide schleppten Medikamente und Verbandsstoffe. »Ich bin Chirurgiedroid Zwei-Eins-Be«, sagte der größte Droid, der mit der Lampe an der Stirn. »Und das ist mein Assistent. Ef-Vier-Sieben. Wir behandeln die Verwundeten.«
    »Es sind so viele«, sagte Toryn. »Hast du die leiseste Ahnung wie viele?«
    »Bis jetzt haben wir siebenundvierzig nichtmechanische Überlebende festgestellt«, sagte Zwei-Eins-Be. »Anscheinend sind