Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
dahinflog. Sie hatten den Palast weit hinter sich gelassen und befanden sich weit draußen in der Wüste, und rings um sie war jetzt nur noch Wüste. Sand und Dünen, soweit das Auge reichte.
    Fett überlegte kurz, wer wohl mehr Leute getötet hatte, er oder der Hutt. Wahrscheinlich der Hutt, wenn man seinen Spicehandel mitrechnete; oder er selbst, dachte Fett, wenn man nur die von eigener Hand Getöteten zählte.
    Schließlich erschien die große Grube von Carkoon am Horizont. Boba Fett, dessen Stimmung sich um kein Jota gebessert hatte, verließ das Oberdeck und ging nach unten in den Aussichtsraum, um mit den anderen zuzusehen, wie der Gerechtigkeit Genüge getan wurde - gleichgültig, wie viele Millionen Credits dabei vergeudet wurden.
    Der Tag hatte schlecht angefangen und wurde noch schlimmer. Ehe der Tag um war, war die Segelbarke ein brennendes Wrack, Jabba der Hutt tot, und Boba Fett selbst lag in der großen Grube von Carkoon und wurde vom Sarlacc verdaut.
    Oh, er entkam ihm schließlich: soweit Fett das wußte, war er die einzige Person, die jemals dem Sarlacc entkommen war.
    Aber bis er schließlich wieder geheilt war oder soweit geheilt, wie das überhaupt möglich war, vollzogen sich große Ereignisse, und aus der Galaxis war etwas geworden, was Fett nie für möglich gehalten hätte.
    Fünfzehn Jahre verstrichen.
    Darth Vader starb, ebenso der Imperator. Das Imperium fiel, und an seine Stelle trat die Neue Republik. Nach den Maßstäben der Menschen reichen fünfzehn Jahre aus, um Babys zur Welt kommen und zu Teenagern heranwachsen zu lassen; menschliche Kinder in der ganzen Galaxis wurden zu Erwachsenen und brachten selbst Kinder zur Welt. Für manche langlebige Spezies verstrich die Periode ohne irgendwelche bedeutsamen Veränderungen; für andere, deren Lebensspanne kürzer als die der Menschen war, wurden ganze Generationen geboren, wurden alt und starben.
    In einem Sektor der Galaxis, von dem Boba Fett noch nie gehört hatte, wurde ein Stern zur Nova; er ermordete eine Welt und eine ganze vernunftbegabte Spezies. Der Vorgang löste weniger Diskussionen aus als die Vernichtung von Alderaan zehn Jahre zuvor; die Galaxis nahm im großen und ganzen die Tragödie kaum zur Kenntnis, und Fett hörte nie davon. In einer Galaxis mit über vierhundert Milliarden Sternen und über zwanzig Millionen intelligenten Arten geschehen immer wieder solche Dinge.
    Die Überreste des Imperiums erhoben sich gegen die Neue Republik und wurden besiegt: Luke Skywalker fiel der dunklen Seite der Macht anheim - und kehrte zurück, wie es in all den Tausenden von Generationen vor ihm nur wenige Jedi geschafft hatten.
    Leia Organa heiratete Han Solo; die beiden bekamen drei Kinder.
    Auf Tatooine tötete ein betrunkener Devaronianer namens Labria vier Söldner und verschwand. Boba Fett wurde älter.
    Auf dem Planeten der Sonne Coruscant, der Welt, die einmal das Zentrum der Alten Republik und des Imperiums gewesen war und die jetzt das Zentrum der Neuen Republik war, saß Han Solo finster dreinblickend auf dem Bettrand der Gemächer im imperialen Palast, die er mit seiner Frau teilte.
    »Nein, ich gehe da nicht hin. Vertragsunterzeichnungen langweilen mich, und außerdem hat dieser Gareth, dieser verkommene Sohn eines Slorths, auf Laro versucht, mich zu betrügen.«
    Leia stand mit verschränkten Armen vor ihm; man konnte ihr ansehen, daß sie wütend war. »Du hast ihn auch betrogen.«
    »Ja, aber besser. Jedenfalls sollte dieser Idiot froh sein, daß er es nur mit mir zu tun hatte«, meinte Han. »Als ich ein kleiner Junge war, galt Falschspiel als strafbare Handlung, und man wurde dafür gehängt.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Leia - allerdings mit einem Anflug von Zweifel, wie Han dachte; er kannte sie lang genug, um zu wissen, daß Kartenschwindel und dessen Konsequenzen nicht zu den Dingen gehörten, die man Prinzessinnen beibrachte.
    »Und ob es stimmt«, sagte Han selbstgerecht.
    »Jedenfalls kann König Gareth von Glück reden, daß ihm nichts Schlimmeres passiert ist, als gegen mich zu verlieren; das ist es, worauf ich hinauswill. Ich weiß also wirklich nicht, was du von mir erwartest - soll ich vielleicht zu dem Typen gehen und sagen: ›Tut mir leid. Eure lausige königliche Hoheit, daß ich besser betrügen kann als Ihr?‹«
    Leia seufzte. »Ich würde mir wirklich wünschen, daß du das Wort ›königlich‹ nicht immer so aussprichst, als ob es eine Beleidigung wäre. Ich bin - «
    »Dich hat man adoptiert«,

Weitere Kostenlose Bücher