Kopfgeld auf Han Solo
fiel Han ihr schnell ins Wort.
Das ließ ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht huschen. »Du kommst also nicht mit, wie?«
»Du würdest mir wirklich zwei Wochen diplomatische Langeweile zumuten?«
»Bist du ganz sicher, daß du dich langweilen würdest?«
»Das letzte Mal habe ich mich jedenfalls gelangweilt, mit Ausnahme dieses einen Abends.«
»Ich glaube nicht, daß Gareth wieder mit dir Karten spielen wird.«
»Also werde ich mich jeden Abend langweilen.« Leia seufzte. »Du kommst nicht mit.« »Ich komme nicht mit.«
»Ich hatte daran gedacht, die Kinder mitzunehmen. Sie sind alt genug, und sie könnten dabei ihren Horizont erweitern und lernen, wie man - «
»Das ist völlig ungefährlich«, räumte Han ein. »Sofern sie nicht an Langeweile sterben.«
»Ich könnte dir ja Dreipeo dalassen, damit - «
»Du würdest mir Dreipeo aufhalsen? Womit habe ich das verdient?«
Leia Organa gab sich große Mühe, nicht zu lächeln. »Also schön, dann nehme ich ihn auch mit.«
Han Solo blickte zu ihr auf und grinste. »Abgemacht.«
Sie beugte sich über ihn und flüsterte: »Aber daß du mir nicht im Gefängnis steckst, wenn ich zurückkomme.«
»Hey, hey«, ereiferte er sich. »Was denkst du von mir?«
Er rief Luke an.
Als Lukes Bild in dem Hologramm erschien, sagte Han: »Hey, Kumpel, hast du heute abend was vor?«
Ein Lächeln hellte Lukes Züge auf. »Han! Wie geht es dir?« »Prima. Hör zu. Chewie ist nach Hause gegangen und kommt erst in ein paar Wochen wieder. Meine Frau und meine Kinder sind abgereist - «
»- die Shalamitereise«, nickte Luke. »Genau. Warum bist du nicht mitgeflogen?«
»- und da habe ich mir gedacht«, sagte Han hartnäckig, ohne sich ablenken zu lassen, »daß wir beide ja heute abend losziehen könnten und sehen, ob wir irgendwo etwas auf die Beine stellen können.«
Luke schüttelte den Kopf. »Ich kann leider nicht, Han. Ich habe eine Gruppe Senatoren zum Dinner eingeladen. aber du kannst gern auch kommen.«
»Da sehe ich lieber zu, ob ich allein genug Ärger machen kann«, knurrte Han. »Das macht immer noch mehr Spaß.«
Luke grinste. »Jetzt versteh doch, Han. Ich kann schließlich nicht meine eigene Einladung absagen. Außerdem ist dies immerhin Coruscant, und wir sind zwei der bekanntesten Leute auf dem Planeten. Wo willst du denn etwas anstellen?«
»Das wäre nicht das erste Mal, daß ich das geschafft habe.«
»Und dann hast du zwei Tage im Knast gesessen, ehe du denen klarmachen konntest, daß du wirklich Han Solo bist. Leia hat sich schreckliche Sorgen gemacht.«
»Yeah«, nickte Han, »aber Leia ist ja im Augenblick nicht da. Bis sie zurückkommt, wird mir diesmal die Zeit im Knast nur noch wie eine angenehme Erinnerung vorkommen.«
Luke lachte. »Han, komm zu mir zum Dinner. Es macht dir sicherlich Spaß.«
»Mit einem halben Dutzend Senatoren? Lieber lasse ich mir ja einen Zahn ziehen.«
»Weißt du«, meinte Luke nachdenklich, »du könntest dir überlegen, selbst in den Senat einzutreten.«
»Ohne Narkose würde ich eher - «
»Die würden dich in Null Komma nichts wählen.« »Und innerhalb eines Monats hätte ich ein Amtsenthebungsverfahren am Hals.« »Warum?«
Han dachte nach. »Bestechlichkeit«, sagte er schließlich. »Du würdest doch keine Bestechungsgelder annehmen«, sagte Luke ruhig.
»Na ja, ich gebe ja zu, es würde von der Höhe abhängen.«
»Han, was ist mit dir los?«
Die Frage verblüffte Han. »Nichts.«
Lukes Augen starrten ihn auf eine beunruhigende Weise an. »Du sagst mir nicht die Wahrheit. Oder du sagst dir selbst nicht die Wahrheit. Ich weiß nicht - «
Dieser Blick fing an, Han unbehaglich zu werden. »Ich weiß nicht. Vielleicht ist es bloß, weil Chewie weg ist -- «
»Das ist es nicht.«
Han starrte Luke an. »Nein... eigentlich nicht. Weißt du - ich weiß einfach nicht mehr, wie es mit mir weitergeht, Kleiner. Ich habe eine Frau und Kinder, die mich lieben und die ich liebe, aber das ist das Problem. Ich bin Daddy. Ich bin Leias Prinzgemahl. Ich erzähle amüsante Geschichten bei Staatsbanketts - «
»Das machst du sehr gut«, sagte Luke besänftigend. »Es ist sehr wichtig, daß - «
» - und jemand hat mich vor einer Weile einmal bei einem dieser verdammten Diplomatendinners gefragt, wie das war, das Schmuggeln, meine ich, damals, in der guten alten Zeit. Ich setzte zur Antwort an, und plötzlich konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal illegal
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