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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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beiden in naher Zukunft zu exekutieren. Und Leia Organa verbrachte ihre Tage in Ketten am Fuße von Jabbas Thron.
    Fett lag in seinem dunklen Quartier in Jabbas Palast im Bett. Er trug seinen Panzer und starrte in die Schwärze. Er hatte sich den Helm auf den Bauch gelegt, und die Ventilatoren sprühten in rhythmischen Stößen kühle Luft über sein Gesicht.
    Ein lautes Pochen ließ seine Tür zittern.
    Fett setzte sich auf, stülpte sich seinen Helm über und griff nach seinem Karabiner; diese Bewegungen liefen so automatisch ab, daß er überhaupt nicht nachzudenken brauchte. Er zog den Riegel an der Tür auf, trat ein paar Schritte zurück und richtete die Waffe auf die Türöffnung. Die Beleuchtung schaltete er nicht ein. »Herein.«
    Die Tür öffnete sich ächzend. Zwei gamorreanische Wachen standen im Flur; Fett richtete seinen Karabiner auf sie. »Was wollt ihr?«
    Einer der Wächter trat zur Seite, und eine Gestalt - eine menschliche Gestalt - wurde in den Raum gestoßen. Fetts Finger spannten sich instinktiv um den Abzug, aber er schoß nicht. »Von Jabba«, grunzte der Gamorreaner. »Viel Spaß.«
    Fett griff mit der linken Hand hinter sich und tippte an den Lichtschalter; in dem kühlen weißen Licht, das jetzt den Raum erfüllte, sah er Leia Organa, Prinzessin von Alderaan, vor sich.
    Sie rappelte sich auf und zog sich schwer atmend in eine Ecke zurück. Fett vermutete, daß sie sich gegen die Wächter gewehrt hatte, als die sie zu ihm geschleppt hatten. »Wenn Sie mich anfassen - « Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, und sie stand ein paar Augenblicke zitternd da, ehe sie fortfahren konnte: »Wenn Sie mich anfassen, stirbt einer von uns beiden.«
    Er ließ langsam die Waffe sinken und sah sich in dem Raum um. Er hatte nur wenige von seinen Habseligkeiten mit in den Palast gebracht: alles, was er besaß, und das war wenig genug, befand sich an Bord der Slave I. Schließlich deutete er auf die dünne Decke, die auf dem Bett lag. »Da, legen Sie sich das um. Ich habe nicht vor, Sie anzufassen.«
    Organa machte einen Schritt zur Seite, beugte sich vor, legte sich die Decke über die Schultern und hüllte sich und das dünne Tänzerinnenkostüm, das Jabba ihr gegeben hatte, darin ein. Dann zog sie sich wieder in die Ecke zurück. »Nein?«
    Fett schüttelte den Kopf. Er ging in die gegenüberliegende Ecke, setzte sich vorsichtig hin und legte sich dann die Waffe über die Knie. Er mußte sich vorsichtig bewegen: der Zustand seiner Knie hatte sich in den letzten Jahren verschlechtert. »Sex zwischen Unverheirateten«, erklärte Fett, »ist unmoralisch.«
    »Ja«, sagte Organa. »Vergewaltigung auch.«
    Fett nickte. »Ja, Vergewaltigung auch.« Er saß da, beobachtete sie und sagte nichts; ein Schweigen, bei dem er sich wohl fühlte. Sie ließ sich in der gegenüberliegenden Ecke nieder, achtete darauf, sich ganz in die Decke einzuhüllen. Ihre Sittsamkeit gefiel Fett, aber das hielt ihn nicht davon ab, sie weiterhin anzusehen. Er hatte nie eine Frau in seinen Armen gehalten, und das Begehren nach einer Frau stellte sich, je älter er wurde, immer seltener bei ihm ein, aber deshalb war er doch ein Mann, und mit ihrem von dem Handgemenge mit den Wächtern leicht geröteten Gesicht und ihren langen Haaren, die in Wellen über die Decke fielen, war sie ein äußerst erfreulicher Anblick.
    Sie zog sich die Decke zurecht und versuchte sich zu wärmen. »Sie werden also nicht die Wachen rufen, damit sie mich zu Jabba zurückbringen?«
    »Und damit Jabba beleidigen? Ich denke nicht, Er würde Sie dem Rancor vorwerfen und es mir verübeln. Sie können am Morgen zurückkehren.«
    Ihr Atem fing an, ruhiger zu gehen. »Also sitzen wir einfach hier. Die ganze Nacht.«
    »Die Steine sind kalt. Sie können gern das Bett haben, wenn Sie wollen.«
    Organas Skepsis war nicht zu übersehen. »Und Sie werden einfach da sitzenbleiben. Die ganze Nacht.«
    »Ich werde Ihnen nichts zuleide tun. Ich werde Sie nicht anfassen. Schlafen Sie, wenn Sie wollen. Oder lassen Sie es bleiben; mir ist es egal.«
    Dann trat Stille ein. Fett beobachtete die Frau, wie sie an der Steinwand lehnte, beobachtete sie, wie ihre Erregung sich langsam legte, beobachtete sie dabei, wie sie ihrerseits ihn beobachtete.
    Die Zeit schleppte sich dahin. Seine Augen waren offen, aber er war nur halb wach, als es schließlich aus ihr herausplatzte: »Warum tun Sie das? Warum kämpfen Sie für sie?«
    Fetts Lider zuckten leicht. Der Karabiner, der über seinen

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