Kopfgeld auf Han Solo

entkommen war, hatte Fett Jodo Kast mit Hilfe der Kopfgeldjägergilde zur Strecke gebracht. Er hatte sich von dicken Verbänden eingehüllt als Klient ausgegeben; selbst seine eigene Gilde hatte ihn nicht erkannt. Er hatte Kast angefordert, und der war gekommen; und dann hatte Fett seinen Weltraumpanzer angelegt, dem Schwindler den Panzer abgenommen und ihn getötet.
    Ehe das Schiff den Hyperraum verließ, brachte Fett den Schlächter ins Cockpit und setzte ihn auf den Sessel dicht neben der Luftschleuse. Malloc schwitzte aus allen Poren und kämpfte gegen seine Angst an. Er hatte seine ersten fünf Flaschen bereits zu Beginn der Reise getrunken; die sechste Flasche hatte Fett für diesen Augenblick aufgespart. Jetzt legte Fett Malloc an den Fußknöcheln und der rechten Hand Fesseln an. ließ aber die linke Hand des Devaronianers frei, damit Malloc trinken konnte. Sobald er sich vergewissert hatte, daß Mallocs Fesseln fest saßen, öffnete Fett die letzte Flasche Merenzane Gold und reichte sie Malloc. Das war alles andere als eine freundliche Geste seitens Fetts; wenn es Malloc daran hinderte, während der Übergabe an die devaronianischen Behörden Widerstand zu leisten, lohnte es sich, ihn trinken zu lassen.
    Sie hatten während der ganzen Reise kaum miteinander gesprochen. Malloc führte die Flasche zum Munde und schluckte viermal, ehe er fragte: »Wie lange noch?«
    Fett warf einen Blick auf den Monitor. »Sechs Minuten bis zum Austritt. Wenigstens zwanzig, ehe das Shuttle andockt, das Sie hinunterbringt.« Er machte eine kurze Pause. »Zeit genug für Sie, die Flasche zu leeren, wenn Sie sich Mühe geben. «
    »Wissen Sie. was die mit mir machen werden?«
    »Die werden Sie lobend einem Rudel ausgehungerter Quarra zum Fraß vorwerfen.« Fett machte wieder eine kurze Pause. »Abgerichtete Jagdtiere - eine Angewohnheit, die, wie ich höre, der Grund ist, daß Devaron immer noch nicht der Neuen Republik angehört.«
    Malloc nickte verkrampft und nahm erneut einen Schluck. »Eine schlimme Art zu sterben. Ich habe das als Junge einmal miterlebt. Die Quarra gehen zuerst auf den Bauch los, das weiche Fleisch. Aber daran sterben die Verurteilten nicht.
    Dann knabbern sie an den Ohren oder an den Augen oder den Hörnern herum. Aber das führt auch noch nicht zum Tode. Wenn man Glück hat. reißen einem die Quarra schnell die Kehle heraus. Man muß den Kopf zurücklegen, damit der Hals freiliegt, und wenn man dann Glück hat - «
    »Als Sie das als Junge gesehen haben«, sagte Fett neugierig, »was hatte der Verurteilte denn getan?«
    Malloc warf einen Blick auf die Flasche mit der goldenen Flüssigkeit, die er in der rechten Hand hielt, und nahm wieder einen Schluck. »Ich glaube nicht, daß es in Basic dafür eine genaue Übersetzung gibt. Er war während einer Hungersnot jagen gegangen und hat seine Beute erwischt - und sie zusammen mit seinem Quarra aufgegessen. Er hat sie nicht seinem Stamm gebracht.« Er blickte zu Fett auf. »Wissen Sie, was ich getan habe?«
    Fett warf einen Blick auf seine Instrumente. Noch wenige Minuten bis zum Austritt; am besten ließ er ihn reden. Er sah wieder Malloc an. »Ja.«
    »Ich war ein guter Diener des Imperiums«, sagte der Schlächter. »Meine eigenen Leute haben sich gegen das Imperium erhoben. Man hat mein Kommando ausgeschickt, um sie zu jagen. Und das habe ich getan, Fett. Ich habe sie quer durch das Nordland gejagt und sie schließlich in der Stadt Montellian Serat eingekesselt. Wir haben sie solange beschossen, bis sie sich ergeben haben - «
    Fett nickte. »Und nachdem Sie ihre Kapitulation angenommen hatten, haben Sie sie exekutiert. Siebenhundert waren es.«
    »Das Imperium hatte uns befohlen, weiterzuziehen und loyale Truppen zu verstärken, die südlich von uns kämpften. Wir hatten ausdrücklich Anweisung, keine Soldaten als Wachen für die Gefangenen zurückzulassen... und konnten sie also nicht leben lassen.«
    »Aber man hatte Ihnen nicht befohlen, die Gefangenen zu exekutieren.«
    »Das brauchten sie nicht.« Malloc trank erneut, diesmal einen gewaltigen Schluck, der den Flüssigkeitsstand in der Flasche erheblich senkte. »Es dauerte beinahe fünf Minuten, Fett. Wir haben sie in einen Pferch gebracht und angefangen, auf sie zu schießen. Sie haben geschrien und geschrien und geschrien. Und wir schossen einfach weiter, bis das Schreien verstummt war.« Er atmete tief ein und sagte dann beinahe bittend: »Ich habe meine Befehle befolgt.«
    »Ich weiß.«
    »Es