Kopfgeld auf Han Solo
wußte instinktiv, daß der Kopfgeldjäger Cloud City nicht ohne seine Beute verlassen hätte.
Er stieß eine halblaute Verwünschung aus und blickte dem Flammenstrahl hinter Boba Fetts Schiff nach. Anscheinend war es sein Schicksal, immer Han Solo nachzublicken.
Der Schußwechsel am anderen Ende des Saals verstärkte sich, und jetzt lag Rauch in der Luft.
Dengar seufzte, sah auf sein Chronometer. Möglicherweise hatte die Zeit gereicht, sein Schiff zu reparieren, aber er bezweifelte das. Die neuen Maschinen waren vermutlich bereits eingebaut, aber um alle elektronischen Verbindungen herzustellen, dürfte die Zeit nicht gereicht haben. Er stand auf, streckte sich und beschloß, Manaroo zu suchen.
Er rannte durch einen Vorhang schimmernder Lichter und fand sich plötzlich in einem Korridor wieder, der in einen größeren Saal führte.
In dem Saal standen zwei Sturmtruppler und bewachten ein halbes Dutzend Musiker und Tänzer, die auf dem Boden saßen und die Hände über den Kopf hielten. Manaroo war bei ihnen.
Dengar rief den Sturmtruppen zu: »Entschuldigen Sie, Gentlemen, aber die Tänzerin kommt mit mir.«
Die Sturmtruppler richteten ihren schweren Blaster auf Dengar, und einer schrie: »Die Hände über den Kopf.«
Dengar musterte die beiden den Bruchteil einer Sekunde, trat dann einen Schritt nach links, zog seinen Blaster und tötete beide Männer blitzschnell.
»Da müssen Sie mich schön darum bitten«, sagte er, als die beiden zu Boden gingen.
Manaroo saß mit schreckgeweiteten Augen auf dem Boden. Dengar ging zu ihr, nahm ihre Hand und zog sie in die Höhe. Die anderen Tänzer sprangen auf und rannten davon, ohne auf seine Aufforderung zu warten.
»Verschwinden wir hier, solange es noch geht«, brummte Dengar.
»Wohin?« stammelte sie.
»Nach Tatooine«, sagte Dengar. »Boba Fett bringt Han Solo nach Tatooine.«
Als Dengar in den Reparaturhangar trat, war sein Schiff zum Glück bereits fertiggestellt und stand blitzblank auf der Startbahn. Der Werftleiter war weit über die reinen Reparaturarbeiten hinausgegangen und hatte eine komplette Rumpfreinigung vorgenommen, Mikrometeoreinschläge ausgefüllt und neuen Schutzlack aufgetragen. Leider war niemand zur Stelle, um die Reparaturrechnung zu präsentieren.
Unglücklicherweise hatte sich auf dem Startfeld ein halbes Dutzend Sturmtruppler neben einer leichten Kanone aufgebaut. Dengar und Manaroo versteckten sich in einem Reparaturhangar hinter einem alten Frachter. Überall in Cloud City waren Kampflärm und Explosionen zu hören.
Dengar beobachtete die dicht zusammengedrängten Sturmtruppen und brummte leise: »Für so etwas gibt es Granaten.« Vermutlich handelte es sich um neue Truppen, die noch keine Grundausbildung durchgemacht hatten.
Er griff in eine Beintasche seines Körperpanzers, zog eine Granate heraus, machte sie scharf, schleuderte sie in weitem Bogen und traf damit einen der Sturmtruppler am Helm, wo die Granate mit einem lauten Knall explodierte.
Dann hörte Dengar das Geräusch schneller Schritte in einem Seiteneingang. Einige Sturmtruppen hatten Darth Vader in die Mitte genommen und rannten im Laufschritt vorbei.
Dengar duckte sich instinktiv. Er war jetzt wirklich nicht darauf erpicht, auf sich aufmerksam zu machen.
Als die Sturmtruppen vorbei waren, griff er nach Manaroos Hand, rannte mit ihr zu seinem Schiff und brauste Sekunden später durch die Wolken davon.
Das schrille Kreischen von Störsendern erfüllte das ganze Spektrum, so daß Dengar keines der anderen Schiffe in der Umgebung anpeilen konnte, aber seine Heckkamera zeigte ihm drei TIE-Jäger, die hinter ihm aus einer dichten Wolkenbank schossen.
Dengar suchte in einer anderen Wolke Schutz, gab dann Vollschub und jagte auf einer neuen Flugbahn davon und feuerte für den Fall, daß einer der imperialen Jäger seine Bahn kreuzen sollte, sämtliche Kanonen ab.
Binnen Sekunden hatten sie die Tibannagaswolken hinter sich gelassen und jagten den Sternen entgegen, und als der Navicomputer den Kurs freigab, verschwanden sie im Hyperraum.
Dengar lehnte sich in seinem Sessel zurück. Zwar konnte er nicht viele Empfindungen wahrnehmen, konnte sie nicht bewußt aufnehmen, aber sein Körper registrierte sie instinktiv.
Seine Hände zitterten jetzt, seine Stirn war mit Schweiß bedeckt und seine Kehle völlig ausgedörrt.
Und doch konnte er an sich keinerlei Panik wahrnehmen. Aber Manaroo stand hinter seinem Pilotensessel und klammerte sich mit beiden Händen an der
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