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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte durch die Gazebinden nur die zwei Leuchtkugeln sehen können.
    »Wegbrennen«, hatten beide Ärzte wie aus einem Mund gesagt und dann gelacht, als ob das Ganze ein Spiel wäre.
    Die Erinnerung verblaßte, und Dengar lag allein im Sand. Er erinnerte sich an das, was ihm die imperialen Offiziere versprochen hatten. Sobald er dem Imperium seine Dienste geleistet, ihm seinen Wert bewiesen hatte, hatten sie gesagt, würden sie ihn wiederherstellen, würden ihm seine Gefühle zurückgeben. Das war ein Versprechen gewesen, das ihm nie eingeleuchtet hatte, und doch hatte Dengar immer gehofft, daß sie es tun würden, war immer ein Gefangener seiner Hoffnung gewesen.
    Aber jetzt wurde ihm bewußt, daß sie ihm die Fähigkeit, Hoffnung zu empfinden, nur deshalb gelassen hatten, um ihn kontrollieren zu können, um ihn wie an einer Leine führen zu können.
    Dengar kämpfte gegen seine Fesseln, die ihn immer noch festhielten. Einige der Felssplitter trafen die Stricke, ließen sie schwingen, vibrieren, schnitten in sie, und Dengar hoffte nur, daß die Splitter ein oder zwei Stricke durchschneiden würden, ehe sie ihn in Fetzen rissen.
    Ein Stein traf ihn über dem linken Auge, und Dengar stieß einen Schmerzensschrei aus. Aber er war ganz allein in der Wüste, und das Brüllen des Windes verschluckte seine Stimme.
    Danach wurde das Brüllen lauter, veränderte seinen Klang, wurde zu einem Donnern - dem Donnern von Subraummaschinen über ihm, und als Dengar aufblickte, konnte er gerade noch zwei Schiffe im Tiefflug durch den Schleier aus Sand und Wind über das Tal fegen sehen.
    Eines davon war der Millenium Falke.
    Dengars Herz schlug schneller. Du hast es also geschafft, Han, dachte Dengar. Du bist wieder entkommen. Jetzt muß ich dir folgen.
    Und Dengar hatte nur drei Mittel, mit denen er arbeiten konnte, seinen Zorn, seine Hoffnung und seine Einsamkeit. Er schlug um sich, sah sich am Horizont nach irgendwelchen Anzeichen von Hilfe um. Aber da war nichts, und die quälende Einsamkeit schlug erneut wie eine Flut über ihm zusammen. Er fragte sich, wie er es je schaffen sollte, seinem Zorn und seiner Wut freien Lauf zu lassen, wo doch das Objekt seines Zorns gerade davonflog. Han war ebenso wie das Imperium unberührbar, unschlagbar. Dengar schrie hilflos seinen Zorn heraus.
    Und als er das tat, malte er sich Manaroo aus. malte sich aus, sie in den Armen zu halten, ihre Empfindungen zu teilen und dadurch wieder menschlich zu werden.
    Mit dem Schrei einer verdammten Seele riß Dengar mit ganzer Kraft an seiner rechten Hand, als wäre es ihm völlig gleichgültig, ob er sie am Handgelenk abriß. Das Imperium hatte ihn zerstört, hatte ihm dabei aber Stärke verliehen. Und in dem Augenblick riß einer der Stricke mit einem schrillen Laut ab, und gleich darauf konnte er hören, wie der nächste abriß und der schwere Bolzen, der den dritten Strick hielt, aus dem Felsen gerissen wurde.
    Dengar stieß erneut einen Schrei aus und trat mit dem linken Bein zu, bis der Bolzen ebenfalls aus dem Boden gerissen wurde. Und dann zog und zerrte er an den Stricken, die sein rechtes Bein festhielten, und löste schließlich auch die Fesseln an der linken Hand.
    Jetzt brachen die Zähne von Tatooine über ihn herein, während der Sturm seinem Crescendo zustrebte. Wirbelnde Sandwolken verdunkelten den Himmel, und Dengar wußte, daß es nirgends Zuflucht für ihn gab. Er hatte kilometerweit nichts sehen können, wo er Unterschlupf finden könnte. Aber Jabbas Männer hatten ihn in seinem Kampfpanzer an den Boden gefesselt. Seine Beine und seine Brust waren gut geschützt, während sein Kopf und seine Hände hilflos den Elementen ausgesetzt waren.
    Dengar drehte den Rücken in den Wind und begann taumelnd, in die ungefähre Richtung von Jabbas Palast zu laufen. Boba Fett hatte ihn zweimal verraten. Aber er hatte Dengar seinen Panzer gelassen, und Dengar gelobte sich stumm, daß Boba Fett für diesen Fehler mit dem Leben bezahlen würde.
    Er trottete lange Zeit mit eingezogenem Kopf dahin, die Hände schützend an die Brust gelegt. Er taumelte blindlings, konnte nichts sehen und wurde vom Fieber geschüttelt. Der trockene Wind quälte ihn, und als zwei Stunden vergangen waren, befand er sich immer noch auf der Ebene und hatte in dieser sandgepeitschten Wüste keinen einzigen größeren Felsbrocken gefunden, hinter dem er hätte Schutz suchen können.
    Als seine Beine schließlich anfingen, ihm den Dienst zu versagen und seine Wut und seine

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