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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Hoffnung unter der Last der Müdigkeit zu ermatten drohten, rollte sich Dengar wie eine Kugel zusammen und legte sich hin, um zu sterben.
    Wie es schien, mußte er eine Ewigkeit warten, erschöpft und leer und nur von dem Wissen erfüllt, daß er es allein nicht schaffen würde, die Wüste zu durchqueren. Selbst wenn er seine Fesseln gleich nach dem Erwachen zerrissen hätte, hätte er es vermutlich nicht geschafft.
    Und dann kam es, zuerst wie aus weiter Ferne. Seine Augen waren geschlossen, aber er sah Licht. Er fühlte sich, als würde er fliegen, beinahe als würde er in einem Gleiter über die Wüstenfläche dahinbrausen, und da war etwas, was ihn antrieb. Erinnerungen, die er sich nur mit Mühe ins Gedächtnis zurückrief. Er verspürte ein überwältigendes Gefühl der Liebe und der Hoffnung und zugleich eine Anwandlung von Dringlichkeit.
    Ich sterbe, dachte er. Meine Lebenskraft fliegt dahin. Aber wohin? Er konzentrierte sich einen Augenblick, und die Lichter und Gefühle wurden deutlicher. Er fühlte sich jünger, stärker und leidenschaftlicher, als das seit vielen Jahren der Fall gewesen war. Er hielt inne und rief von Hoffnung erfüllt aus: »Payback?«
    Und dann wurde Dengar die Wahrheit bewußt. Dies war keine Vision des Sterbens. Dies war Manaroo. Dengar trug immer noch seinen Attanni, und Manaroo war immer noch in einem Gleiter, suchte ihn.
    Dengar schrie und richtete sich, umgeben von Staubwolken, auf. Er sah sich um. konnte sie nicht sehen, und sie konnte ihn nicht hören. Er spürte ihre Enttäuschung, als sie sich anschickte weiterzufliegen.
    Wieder schrie Dengar und dann noch einmal, und er stand mit geschlossenen Augen und zum Himmel erhobenen Händen da. Und plötzlich drehte sie sich um.
    Durch Manaroos Augen konnte er sie deutlich im Dunst sehen - eine Verdichtung in den wirbelnden Sandmassen, etwas. das ein Mensch sein konnte oder auch nur eine Illusion oder vielleicht ein Stein.
    Manaroo wendete den Gleiter und verlor das Bild einen Augenblick lang in den Sandschwaden, aber sie fuhr weiter, bis sie Dengar mit zum Himmel erhobenen Fäusten stehen sah, aus hundert kleinen Schnittwunden im Gesicht blutend, die Augen zusammengekniffen.
    Manaroo sprang aus dem Gleiter. Dengar schlug die Augen auf. Sie trug einen Helm und dicke Schutzkleidung, und Dengar hätte sie so auf der Straße nie erkannt. Sie standen lange Zeit da und hielten einander umschlungen, und Manaroo weinte, und er spürte ihre brennende Liebe für ihn und ihr Gefühl der Erleichterung - zwei Menschen, die ein Herz miteinander teilten.
    »Wie? Wie bist du entkommen?« brachte Dengar schließlich heraus. »Ich hatte gedacht, daß sie dich töten würden.«
    »Ich habe für dich getanzt«, flüsterte sie. »Ich habe getanzt wie nie zuvor, und sie haben mich noch einen Tag leben lassen. - Jabba und seine Männer sind tot,« fügte Manaroo hinzu. »Der Palast ist ein einziges Chaos - da wird geplündert und gefeiert. Eine Wache hat uns freigelassen.«
    »Oh«, sagte Dengar benommen.
    »Wirst du mich heiraten?« fragte Manaroo.
    »Ja. Natürlich«, murmelte Dengar und wollte sie fragen, ob sie ihn retten würde, brach aber statt dessen vor Erschöpfung zusammen.
    Die folgenden Wochen verbrachte Dengar in Mos Eisley in einer Medikammer, wurde langsam wieder gesund. Und an dem Tag. an dem man ihn entließ, begann er mit den Vorbereitungen für die Hochzeit. Den Aruzanern bedeuteten die förmlichen Eheversprechen nur wenig, das war etwas, das zwei Menschen ganz für sich allein tun konnten. Der viel wichtigere Teil der Zeremonie war das »Verschmelzen«, zu dem es dann kam, wenn zwei Leute Attannis austauschten und anfingen, sich ein und dasselbe Bewußtsein zu teilen - dazu brauchte es Zeugen, und das wurde von den Freunden und den Eltern gefeiert. Und das bedeutete, daß Dengar und Manaroo sie finden mußten, auf welcher Welt auch immer die Rebellenallianz sie untergebracht hatte.
    In jenen Wochen der Genesung trug Dengar den Attanni, den Manaroo ihm gegeben hatte, und fühlte sich zum erstenmal seit Jahrzehnten frei von der Kreatur, die er geworden war, frei von der Kreatur, zu der das Imperium ihn gemacht hatte, bis ihm schließlich klargeworden war, daß er nie wieder diese Kreatur sein wollte. Der Käfig aus Zorn und Hoffnung und Einsamkeit, den sie für ihn gebaut hatten, war dahin. Dahin war auch ihr ganzes Geld, und die Arztrechnungen zwangen Dengar, sich nach einer Beschäftigung umzusehen, mit der er Geld verdienen konnte. Er

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