Kopfgeld auf Han Solo
der Mann blickte bittend zu ihm auf. »Es tut mir leid! Es tut mir leid!« knurrte er, und plötzlich war da Manaroo hinter Dengar und zerrte an ihm.
Sie fummelte mit etwas herum, preßte einen metallischen Gegenstand gegen seine Schädelfassung. Ihr Attanni durchzuckte Dengar, überflutete ihn mit Wellen von Sorge, Sorge nicht nur um Dengar, sondern auch um Boba Fett. »Was geht hier vor?« rief sie.
Sie zerrte sie auseinander, und Dengar schrie: »Er hat versucht, mich umzubringen!« Und plötzlich sah er, daß Boba Fett es in dem Handgemenge geschafft hatte, Dengars Blaster aus seinem Holster zu ziehen. Er hatte Dengar den Lauf gegen die Rippen gepreßt und hätte ihn und sein letztes Mittagessen gegen die Wand blasen können, aber er hatte nicht abgedrückt.
Dengar begann ruhiger zu werden. Manaroos Emotionen hüllten ihn ein, ihre Sorge, ihre Liebe. Sie sah Boba Fett an, und was sie sah, war kein Monstrum; sie sah nur einen gequälten, schwerverletzten Mann, so wie Dengar noch vor wenigen Tagen einer gewesen war.
In dem Augenblick des Schweigens, das sich nun einstellte, hielt Boba Fett den Blaster gegen Dengars Brust gedrückt. Beinahe hätte Dengar gesprochen. Beinahe hätte er gesagt: »Nur zu. Ich habe nichts zu verlieren.« Denselben Satz hatte er in ähnlicher Lage wenigstens ein dutzend Mal gesagt, aber diesmal blieben ihm die Worte in der Kehle stecken, diesmal wurde ihm bewußt, hatte er endlich etwas zu verlieren. Er hatte Manaroo, und er hatte einen Mann, der sein Partner sein wollte.
Boba Fett drehte den Blaster herum und reichte ihn Dengar. »Ich stehe in deiner Schuld«, sagte er. »Tu, was du willst.«
Dengar schob den Blaster ins Holster und blickte auf Boba Fett herunter. »Ich heirate in zwei Wochen, und ich werde einen Trauzeugen brauchen. Hast du Zeit?«
Boba Fett nickte, und dann gaben sie sich die Hand.
Der Pelz: Die Geschichte von Bossk
von Kathy Tyers
Chewbacca und Solo hallen Bossk einmal übers Ohr gehauen. Nie wieder.
Der echsenähnliche trandoschanische Kopfgeldjäger machte eine Pause in seinen Recherchen und malte sich aus, wie es sein würde. Chewbaccas Pelz heimzubringen. Das war eine Vorstellung, bei der seine Zunge genüßlich hervorschnellte. Bossk war gebaut wie ein Trophäenkämpfer in Höchstform und kräftig genug, um auch einen Wookiee herauszufordern, aber dieses Spiel würde er nicht mit Körperkraft, sondern mit Schlauheit gewinnen. oder mit Tricks, falls das nötig sein sollte.
Bossk stand auf einem inneren Deck des imperialen Sternenzerstörers Executor und versuchte, in aller Eile einen imperialen Datenschirm zu lesen. Er kniff die Augen zusammen, schwang seinen Blasterkarabiner zur Seite - er pflegte ihn an einer raffinierten Halsschlinge unter dem linken Arm zu tragen - und schob das Gesicht näher an den Bildschirm heran. Die Bordbeleuchtung tat seinen überempfindlichen Augen weh, und der Bildschirm war nur wenig heller als die Korridore. Er hatte Schwierigkeiten, einen Kontrast wahrzunehmen.
Eine weitere Liste erschien.
Bekannte Gegner:
Big Bunji, ehemaliger Kollege
Jabba der Hutt, ehemaliger Arbeitgeber
Ploovo Zwei-für-Eins, ehemaliger Kollege.
Bossks Zehenklauen scharrten über das Deck der Executor. Chewbacca und Solo hätten verrückt sein müssen, sich inmitten ihrer Feinde zu verstecken, aber Solo war bekannt dafür, sich verrückter Tricks zu bedienen. Lord Vaders persönliche Helfer hatten allen sechs Finalisten der Jagd ganze Bände mit Daten geliefert. Irgendwie mußte Bossk den Hinweis finden, der ihn als ersten zu Chewbacca führen würde.
Und zu Solo. Seine Finger verkrampften sich, und seine kräftigen, keilförmigen Klauen bohrten sich in seine Handfläche. Er hatte kräftige Hände mit gezackten Schuppen. Seit über sechzig Standardjahren jagte er jetzt Wookiees. Wenn Bossk einmal starb, von einem Blasterschuß oder einer Granate getroffen, würde sein Tod Hunderte von Jagannathpunkten auf die blutdürstige ewige Zählerin schleudern, die er verehrte.
Die Zählerin mit ihren fahlen, lidlosen Augen existierte jenseits von Raum und Zeit und führte Buch über jede Tat eines jeden einzelnen trandoschanischen Jägers. Sie konnte das Kontobuch seines Lebens abschließen, falls Schande über ihn kam oder er gefangengenommen wurde. Und sie konnte die Zahl, die darin stand, verdoppeln, wenn er einen Pelz als Preis mit nach Hause brachte. Chewbacca zu überfallen, war Bossks geheiligte Pflicht.
Er drückte einen anderen Knopf und
Weitere Kostenlose Bücher