Kopfueber in die Kissen Roman
er wollte
ihr nicht den Spaß verderben, indem er sich zu schnell geschlagen gab - also funkelte er sie böse an. »Was, zum Teufel, machst du da?«
»Hm …« Sie leckte sich doch tatsächlich über die Lippen. »Ich versuch mich zu entscheiden, wo ich zuerst reinbeißen soll.«
Das Blut schoss ihm heiß durch die Adern, und er fing schon wieder an zu schwitzen. Sie kniete sich aufs Bett, hakte einen Finger in die Schlaufen seiner schmerzvoll engen Jeans und zog. »Ich wähle … hier.« Sie umfasste seine Hüften und begann an der Haut direkt über dem Reißverschluss zu knabbern; bevor er dann wusste, wie ihm geschah, lag er nackt auf dem Rücken und sie machte sich daran, ihn auf so exquisite Weise zu foltern, wie er es sich nie im Leben erträumt hätte.
Während er noch darum kämpfte, den Verstand nicht komplett zu verlieren, überlegte er, wieso er eigentlich immer so dagegen gewesen war, ihr auch einmal die Führung im Bett zu überlassen. Selbst in dieser Hinsicht hatte er sich das Leben von seiner Vergangenheit diktieren lassen. Nun, jetzt nicht mehr …
»Ich glaube …«, stammelte er, »du übersiehst da eine Stelle.« »Es ist mehr als nur eine Stelle«, erklärte sie frech, »und ich will dich betteln hören.«
Wie sich herausstellte, kam es in dieser Nacht zu jeder Menge Bettelei, und nicht nur von ihm. Das meiste jedoch schon, und er hatte sich nie besser gefühlt. Punkt Nummer fünf hatte was für sich, entschied er.
Bei Morgengrauen waren sie schon wieder wach. »Hättest du dir je vorstellen können, dass es so sein würde?«, wisperte sie an der Innenseite seines Arms.
»Nicht in’ner Million Jahren.« Er zog eine ihrer seidigen Locken durch seine Finger. »Ich liebe dich über alles, Baby. Mehr als du dir vorstellen kannst.«
»Oh, ich kann’s mir schon vorstellen«, entgegnete sie, »weil es mir ebenso geht.«
Sie lagen eine Weile nur so da, streichelten einander und waren glücklich.
»Ich hab nachgedacht …« Er lächelte in ihr Haar. »Mit deinen Führungsqualitäten und meinem Talent, dich aus peinlichen Situationen zu retten, könnten wir eigentlich ein herrliches Leben zusammen haben.«
»Ganz meine Meinung.« Sie küsste ihn. »Darauf bestehe ich sogar!«
Epilog
Emma öffnete einen Knopf an dem hellblauen Anzughemd, das Kenny soeben zugemacht hatte. »Ich habe Lust auf Punkt Nummer sechs.«
Seine Hand legte sich warm um ihre Hüfte. »Auf gar keinen Fall. Das letzte Mal, als du Punkt Nummer sechs erzwungen hast, hab ich mir einen Muskel gezerrt.«
»Du übertreibst. Das stimmt ja gar nicht.«
»Aber fast.« Er schenkte ihr sein ganz spezielles Lächeln, das nur für sie reserviert war. »Außerdem sollen Schwangere sich zurückhalten; Punkt Nummer sechs ist nichts für sie.«
Mit das Beste an der Tatsache, dass sie Francesca nun so oft traf, war, dass sie von einer Meisterin lernen konnte, und sie brachte tatsächlich eine süße kleine Schnute zustande. »Aber es wär nun mal mein Herzenswunsch.«
Er knabberte an ihrer Unterlippe … was mit das Beste an einer Schnute war. »Bist du sicher?«
»Hm …«
»Also gut. Ich denke, Patrick wird schon’ne Weile mit unseren Gästen fertig.«
»Die Gäste! Das hab ich ja ganz vergessen!« Sie machte sich abrupt von ihm los und lief zu ihrem Schrank, wo sie ein lose sitzendes, kaffeefarbenes Seidenkleid hervorholte. »Liebe Güte, Kenny, sie können jede Minute hier sein. Das ist alles deine Schuld. Wenn du nicht angefangen hättest, mich zu küssen …«
»Ließ sich irgendwie nicht vermeiden. Du und dein dicker Bauch sind so ungefähr das Niedlichste, was mir je untergekommen ist.«
Emma grinste ihn an. Sie war erst im dritten Monat, und ihr Bauch war überhaupt noch nicht dick. Bei niemandem hatten sie es verlauten lassen, obwohl sie eben das für den heutigen Abend, beim Thanksgiving Dinner, planten.
Sie und Kenny liebten es, dieses Geheimnis miteinander zu teilen - und nur miteinander -, abends vor dem Einschlafen noch ein wenig darüber zu flüstern, über Namen zu diskutieren, heimlich ein Lächeln auszutauschen. Wer hätte gedacht, dass ein solcher Luxusknabe wie Kenny Traveler so viel Freude an seiner schwangeren Frau haben könnte?
Ihr Zustand machte sie besonders gefühlvoll, und ihre Augen wurden feucht. Sie liebte es, mit ihm verheiratet zu sein, liebte ihn so sehr, dass ihr schon das Herz aufging, wenn er bloß den Raum betrat. Er erwies sich als ein so guter Ehemann, wie es sich eine Frau nur
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