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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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annähernd.«
    Zum ersten Mal kam ihr in den Sinn, was Francesca wohl mit alldem zu tun haben mochte. Doch als sie sich ihr Gespräch in Erinnerung rief, hatte Francesca tatsächlich nichts davon behauptet, Kenny würde für einen Begleitservice arbeiten. Vielmehr hatte sie ihn als Freund bezeichnet. Irgendwie war Emma jedoch auf den Gedanken verfallen, dass er dies professionell tat, und sie konnte sich sehr genau erinnern, Francesca gefragt zu haben, ob fünfundsiebzig Dollar pro Tag genug wären.
    Erst jetzt fiel ihr ein, wie Francesca daraufhin gelacht hatte. »Sag ihm, ich hätte gemeint, er würd’s für fünfzig machen.« Ihre Freundin hatte sicher keine Ahnung gehabt, wie böse ihr kleiner Scherz nach hinten losgehen würde.
    Sie hatte keine Kraft mehr, sich mit ihm zu streiten. »Es funktioniert eben einfach nicht, Mr. Traveler. Fest steht, dass Sie mich nicht mögen, und ich mag Sie entschieden noch wenig…«
    »Also, das stimmt nicht ganz. Wenn du nicht gerade mit deinem Schirm herumfuchtelst und mich durch die Gegend scheuchst, bist du eine recht angenehme Gesellschafterin.« Er bog in einen vierspurigen Highway ein. »Jedenfalls empfinde ich dich nicht als langweilig, was auf die wenigsten Leute, die ich kenne, zutrifft.«
    »Wie schmeichelhaft! Tatsache ist, dass es bei diesem schlechten Start keinen Zweck hat weiterzumachen. Gleich morgen
früh werde ich Francesca anrufen und sie bitten, mir jemand anderen zu empfehlen. Wir brauchen uns nicht noch mal zu sehen.«
    Der Wagen verlangsamte sich. »Francesca anrufen?«
    »Ich sag ihr einfach, dass wir nicht miteinander auskommen. Sie wird das sicher verstehen.«
    »Äh … mir wär’s lieber, wenn du Francesca aus der Sache raushältst.«
    »Das geht nicht. Sie bestand darauf, dass ich gleich nach meiner Ankunft mit ihr telefoniere.«
    »Das wette ich«, brummelte er und fixierte sie dann eindringlich. »Pass auf, ich geb dir hundert Dollar pro Tag, wenn du mich weiter den Reiseführer für dich spielen lässt - inklusive der ganzen Fahrerei; ich bring dich hin, wo du willst. Alles, was du tun musst, ist die Landschaft genießen und Francesca verdeutlichen, dass zwischen uns alles perfekt läuft.«
    Der faule Dummkopf war verschwunden. An seiner Stelle saß nun ein entschlossener Fremder mit einem sturen Kinn und wild funkelnden Augen neben ihr. Sie brauchte nur einen Moment, bis der Groschen fiel.
    »Francesca hat Sie in der Hand, nicht wahr? Aus dem Grund haben Sie sich überhaupt auf die Sache eingelassen.«
    »Könnte man so ausdrücken.« Er bog vom Highway in eine kleine Straße und fuhr dann auf den Parkplatz eines luxuriös wirkenden Hotels.
    »Was ist das?«
    »Ich glaube, wir hatten beide genug Drama für eine Nacht.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Hundert Dollar pro Tag. Einverstanden?«
    Fasziniert starrte sie ihn an. Jeglicher Humor war aus seinen Gesichtszügen verschwunden, und sein immer lächelnder Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Hier saß ein Mann neben ihr, der genau wusste, was er wollte. Und es in der Regel auch bekam.

    Eindeutig hatte sie ihn von Anfang an unterschätzt, und sie fragte sich nun, wie vielen es wohl schon vor ihr ebenso ergangen war. Diesen Fehler würde sie jedenfalls nicht wiederholen.
    »Zweihundert«, hörte sie sich sagen, bloß um ihm eins auszuwischen. »Plus Spesen.« Ein Teil von ihr fragte sich, ob sie den Verstand verloren hatte, doch dem anderen wurde ganz schwach vor Erleichterung. Ob er es kapierte oder nicht - er hatte ihr gerade eine Waffe in die Hand gegeben, mit der sie ihn in den kommenden zwei Wochen kontrollieren konnte. Von diesem Moment an gehörte Kenny Traveler ihr, und nach allem, was er ihr angetan hatte, zwackten sie auch keinerlei Gewissensbisse, sich schadlos zu halten.
    Sein grimmiger Gesichtsausdruck, als er in die überdachte Hotelauffahrt fuhr, verriet ihr, dass er durchaus die veränderten Machtverhältnisse zwischen ihnen registrierte. Ohne seinen sonst so lässig gedehnten Südstaatenakzent sagte er: »Ich besorg Ihnen ein Zimmer. Und ich will Ihr Wort, dass Sie morgen früh Punkt neun Uhr in der Lobby sind und auf mich warten.«
    »Selbstverständlich werde ich da sein.« Ihr neuerwachtes Selbstbewusstsein musste ihr im Gesicht stehen, denn sein Blick verengte sich, und genau in diesem Moment schwor sie sich, herauszufinden, weshalb genau Francesca ihn auf dem Kieker hatte.
    Zehn Minuten später brachte ein Page sie in eine luxuriöse Suite im obersten

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