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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Ansicht, sie gäbe eine passende Ehefrau für ihn ab. Ihre Verlobung würde bekannt gegeben, sobald sie auf ihren Posten als Headmistress verzichtete!
    Zunächst war Emma sprachlos gewesen. Sie musste dem Impuls widerstehen, einen Blick auf ihren Kalender zu werfen, um zu sehen, ob sie vielleicht aus Versehen einen Zeitsprung zurück in die Regency-Epoche gemacht hatte. »Hoheit, ich habe nicht die Absicht, Euch zu heiraten. Wie kennen einander ja kaum. Die ganze Idee ist vollkommen abwegig.«
    Ihre Offenheit erwies sich als Fehler. Er zog die Augenbrauen zusammen, plusterte sich auf und meinte, die Angelegenheit wäre völlig geklärt.
    »Aber gar nichts ist geklärt!«
    »Sie sind eine Jungfrau mit einem Titel, besitzen das rechte Alter, einen vorbildlichen Ruf und eine unaufdringliche Erscheinung«, entgegnete er. »Es gibt wirklich nichts mehr darüber zu diskutieren.«
    Seine langweilige Beschreibung ihrer Person kränkte sie zutiefst, und sie beging den fatalen Fehler, ihre Beherrschung zu
verlieren. »Ich bin keine Jungfrau! Hab mit Dutzenden von Männern geschlafen. Mit Matrosen, Fernfahrern und erst letzte Woche mit dem Hausmeister!«
    »Papperlapapp! Seien Sie nicht kindisch. Ich weiß genau, dass Sie nie eine ernsthafte Beziehung mit einem Mann gehabt haben. Wenn Sie keine Jungfrau mehr sind, dann liegt das Ereignis so weit zurück, dass es nicht der Rede wert ist.« Mit einer blasierten Miene war er sodann zur Tür ihres Büros geschritten. »Danke für das Gespräch, Emma. Wenn Sie nicht intelligent genug sind, um die Ehre, die ich Ihnen erweise, zu schätzen, dann sind Sie ganz sicher auch nicht intelligent genug, um St. Gert’s zu leiten - und werden entlassen.«
    Seine Drohung erschreckte sie zutiefst, und sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu fassen. »Welchen Unterschied macht das schon? Wenn ich tue, was Ihr verlangt, werde ich ohnehin meinen Posten verlieren.«
    Die Tür schloss sich, und sie hatte das Gefühl, als geriete auf einmal alles um sie herum ins Trudeln. Seine Drohung machte sie ganz krank. Sie sank in ihren Stuhl und versuchte, diese Schreckensnachricht, die wie eine Bombe in ihr geordnetes, friedliches Leben eingeschlagen war, zu verdauen.
    Als Hughs Schwester am nächsten Tag anrief wegen eines Termins für die Bekanntgabe ihrer Verlobung, hatte Emma ihr erklärt, dass es keine Hochzeit geben würde.
    Eine Woche verging, und sie hörte nichts mehr. Sie war drauf und dran, den bizarren Vorfall zu vergessen, als unvermutet eine Gruppe Landvermesser auf dem Schulgelände ihr Wesen trieb. Mit wild pochendem Herzen lief sie hinaus, um sie zu fragen, was sie hier zu suchen hätten, und bekam die Antwort, sie wären auf Weisung des Dukes of Beddington hier.
    Er nahm den Hörer so prompt ab, dass sie vermutete, er habe nur auf ihren Anruf gewartet.
    »Hoheit, sagt mir sofort, was hier los ist. Warum habt Ihr Landvermesser geschickt?«

    »Habe ich Ihnen das nicht gesagt? Muss mir wohl entfallen sein. Ich überlege, ob ich das Grundstück nicht an eine Landerschließungsgruppe verkaufen soll.« Er hielt inne, um seine Worte wirken zu lassen. »Man könnte die alten Gebäude abreißen und eine Reihe schöner, moderner Wohnhäuser errichten.«
    Nach einer kurzen Denkpause merkte sie, dass sie es hier in der Tat mit der übelsten Sorte von Erpressung zu tun hatte. Die Schule war das einzige Zuhause in ihrem jungen Dasein, aber ihre emotionale Verbundenheit mit dieser Institution war nicht alles. Gegen den Widerstand von Hughs Mutter hatte sie die Aufnahme von ein paar hochintelligenten jungen Stipendiatinnen durchgesetzt. Was würde aus ihnen, wenn sie an Schulen, die weit unter dem Niveau von St. Gert’s standen, zurückgeschickt würden? Sie wusste noch, wie zittrig ihre Stimme geklungen hatte, als sie ihn fragte: »Und wenn ich Euch heiraten würde, was geschähe dann mit der Schule?«
    »Aber meine Liebe, ich könnte doch keine Einrichtung verkaufen, die der Duchess of Beddington so sehr am Herzen liegt, nicht wahr?«
    In diesem Augenblick begriff sie, dass er mehr als nur ein wenig verrückt sein musste.
    Emma verbrachte zwei schlaflose Nächte, bis ihr Plan feststand. Am darauffolgenden Tag erreichte sie ihn in seinem Büro. »Verzeiht, dass ich so schwierig war, Hoheit. Es war nur der Schock. Natürlich wäre es mir eine große Ehre, Euer Angebot annehmen zu dürfen … das heißt, falls Ihr es Euch nicht noch einmal überlegt habt, jemanden, der so weit unter Euch steht,

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