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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Geschoss des Hotels. Vorübergehend wollten Schuldgefühle in ihr aufkeimen, doch sie verschwanden rasch wieder. Kenny Traveler versuchte sie zu bestechen, soviel war klar. Nun, mit ihr nicht! Aber das musste er ja vielleicht nicht sofort erfahren.
     
    Am nächsten Morgen wurde sie vom Telefon geweckt. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und warf einen Blick auf den Wecker, während sie gleichzeitig nach dem Hörer griff - 6:18 Uhr.
    »Hallo.«

    »Ein Anruf für Sie, von Seiner Hoheit, dem Duke of Beddington.«
    Sie sank in die Kissen zurück. Längst hatte sie sich gefragt, wann er sie wohl finden würde. Während sie wartete, gingen ihr die Ereignisse des vergangenen Abends durch den Kopf, und sie war beinahe froh, als eine allzu vertraute Stimme sie aus ihren Gedanken riss.
    »Emma, meine Kleine! Wie geht es dir? Es war gar nicht so einfach, dich aufzustöbern.«
    Sie zuckte vor der nasalen Stimme von Hugh Weldon Holroyd, dem elften Herzog von Beddington, zurück, einem Mann, der Heinrich VIII. nicht nur äußerlich glich. Ihm gehörte auch das Grundstück, auf dem St. Gert’s stand, und er war dessen Hauptgeldgeber, seit seine Mutter, die Herzoginwitwe, vor acht Monaten das Zeitliche gesegnet hatte.
    »Guten Morgen, Mylord!«
    »Ts, Ts, my dear! Du sollst mich doch Hugh nennen, wenn auch nur privat - du verstehst.« Er hielt einen Moment inne, und sie stellte sich vor, wie er sich ein Hörnchen zwischen seine fleischigen Lippen schob. Nicht, dass Hugh je etwas in sich hineinstopfte. Obwohl er riesige Mengen vertilgte, waren seine Tischmanieren tadellos. Er hatte einmal ein ganzes Tablett ihrer Teesandwiches verputzt, ohne dass auch nur ein Krümelchen danebenging. Der rechte Benimm war ihm ebenso wichtig wie sein Titel.
    »Emma, Emma, wir scheinen uns nicht genau verstanden zu haben. Du hättest mich gestern schon, gleich nach deiner Landung, anrufen sollen. Also wirklich die reinste Detektivarbeit, dich ausfindig zu machen!«
    »Das tut mir Leid«, log sie. »Vor lauter Erschöpfung war es mir einfach entfallen.«
    »Durchaus verständlich. Hoffentlich hattest du einen guten Nachtschlaf.«
    »O ja, danke!« Sie ließ sich nicht von seiner Freundlichkeit
täuschen. Emma hatte erfahren müssen, dass der Duke of Beddington ein Mann war, der alles bekam, wonach es ihn gelüstete. Mit Schaudern dachte sie an seine beiden verstorbenen Frauen. Nicht dass an deren Tod etwas verdächtig gewesen wäre - eine war bei der Geburt ihres Kindes verstorben, die andere bei einem Skiunfall in den Alpen. Aber bei seiner physischen Ähnlichkeit mit Heinrich VIII., seinen beiden toten Frauen und den zwei Töchtern, die er in weit prestigeträchtigere Schulen gesteckt hatte als St. Gert’s, konnte sie sich eines gewissen Ekels und der Angst nicht ganz erwehren.
    »Du hast mir erzählt, du hättest einen Chauffeur engagiert - aber du hast mir nicht gesagt, dass er einer der bekanntesten Golfspieler der Welt ist. Ich weiß, wie naiv du bist, my dear; also ist dir wahrscheinlich überhaupt nicht in den Sinn gekommen, wie unpassend dieses Arrangement erscheinen muss.«
    Befriedigung durchzuckte sie. »Bitte macht Euch deswegen keine Sorgen, Mylord! Meine Freundin Francesca hat ihn mir empfohlen.« Sie machte sich nicht die Mühe nachzufragen, wie er herausbekommen hatte, dass Kenny ihr Fremdenführer war - Hugh Weldon Holroyd überließ niemals etwas dem Zufall. Sie hatte von Anfang an geargwöhnt, dass er jemanden zu ihrer Überwachung anheuern würde.
    »Ich bin sicher, du hast dir nicht überlegt, wie das wohl aussehen würde. Natürlich magst du Francesca, aber sie arbeitet nun mal fürs Fernsehen und ist daher kaum respektabel. Und als künftige Duchess of Beddington musst du dir über solche Dinge schon Gedanken machen.«
    Ihre Finger krampften sich um das Telefonkabel. »Ach, das schadet sicher nicht weiter. Ich habe doch nur zwei Wochen, um meine Recherchen unter den Hut zu bringen, und da brauchte ich jemand Zuverlässigen. Mr. Traveler kennt die Gegend wie seine Westentasche.«
    »Darling, darum geht es nicht. Wir wollen gleich nach deiner Rückkehr unsere Verlobung bekannt geben - wie kannst du da
so viel Zeit mit einem fremden Mann verbringen, auch wenn er nur Fremdenführer ist?«
    Keineswegs würden sie ihre Verlobung bekannt geben, doch das wusste er noch nicht. Genausowenig wusste er, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um St. Gert’s vor seinen Erpressungsversuchen zu schützen. »Ich bin hier

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