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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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in Texas, Mylord. Keiner Eurer Bekannten wird je etwas erfahren.«
    »Du vergisst, dass sich meine Geschäftsinteressen über die ganze Welt erstrecken. Tatsächlich muss ich nach New York fliegen, wenn du wieder nach Hause kommst. Ich hatte gehofft, dich bei deiner Rückkehr in London treffen zu können, fürchte aber, dass wir das verschieben müssen. Ja wirklich, meine Liebe - je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass du besser gleich zurückkehren solltest. Diese Reise hat mir von Anfang an missfallen.«
    »Ich schätze Eure Besorgnis, fürchte aber, dass das unmöglich ist. Denn Ihr wollt ja nicht, dass ich meinen Posten als Headmistress behalte, sobald die Verlobung offiziell wird.«
    »Allerdings. Das wäre höchst unpassend.«
    Nur im siebzehnten Jahrhundert, du Neandertaler!
    »Dann seht Ihr sicher ein, warum ich hier bleiben muss. Ich habe den Herausgebern vom New Historian mein Wort als Schuldirektorin gegeben, den Artikel bis Ende des Monats fertig zu haben, und Ihr versteht, dass ich nicht wortbrüchig werden kann!« Sie machte eine dramatische Pause. »Bedenkt nur die Peinlichkeit, wenn die künftige Duchess of Beddington ihre Verpflichtungen nicht einhält.«
    Aha, ihre Bemerkung hatte gewirkt, sie vernahm nämlich einen sehr ängstlichen Ton in seiner Stimme. »Dennoch passt es mir gar nicht, dich von einem derart berüchtigten Mann eskortiert zu sehen. Natürlich klinge ich wie ein übermäßig besorgter Gatte, my dear, aber ich könnte es mir nie vergeben, wenn ich es zugelassen hätte, dass auch nur der geringste Schatten eines Skandals auf deinen guten Namen fällt.«

    »Wird er nicht, Hoheit!« Bei dieser dicken Lüge zuckte sie zusammen. Wenn alles gut ging, würde sie einen Skandal heraufbeschwören, der ausreichte, um ihm jegliche Gedanken an eine Verlobung mit ihr auszutreiben, und der gleichzeitig sicherstellte, dass St. Gert’s auch für künftige Mädchengenerationen ein sicherer Hafen bliebe.
    Als sie schließlich einhängte, zitterte sie am ganzen Leib und schwang sich eilig aus dem Bett. Es in weniger als vierundzwanzig Stunden gleich mit zwei schrecklichen Machos zu tun zu haben, war schlimmer als ein Klassenzimmer voll aufmüpfiger Schülerinnen. Wenigstens musste sie erst seit kurzem mit Hugh Weldon Holroyd zusammenarbeiten. Bis zu ihrem Tod war die Herzoginwitwe Emmas Kontaktperson zur Familie gewesen - obwohl sie schon vor längerer Zeit von Hughs Ruf gehört hatte, der Riesenprofite erwirtschaftete mittels Investment in die neuesten Technologien. Doch trotz seiner Begabungen in der Hochfinanz und der modernen Elektronik war er im Grunde ein altmodischer Aristokrat mit einem solchen Stolz auf seinen Stammbaum, dass ihm die Bewahrung und Ausweitung des Letzteren wichtiger geworden war als Geld.
    Aus seinen beiden Ehen waren nur weibliche Erben hervorgegangen, und wie Heinrich VIII. peitschte ihn förmlich der Wunsch nach einem männlichen Erben. Wenn er keinen Sohn bekam, übertrug sich sein Adelsprädikat auf einen langhaarigen Neffen, den Drummer einer Rockband. Das hielt er für so absurd, dass er nur wenige Monate nach dem Ableben seiner zweiten Frau sein Personal mit der Suche nach einer geeigneten nächsten Kandidatin beauftragte. Sie sollte - selbstredend - auch einen vorzüglichen Stammbaum besitzen. Und eine solide Person sein, ohne jegliche Presse-Auftritte. Keine quirligen Sarah Fergusons, die seinen Ruf in dem Schmutz ziehen könnten. Und Jungfrau sollte sie möglichst ebenfalls sein.
    Sie konnte sich vorstellen, wie seine Mitarbeiter auf so eine Beschreibung reagiert haben mussten. Später erfuhr sie dann,
dass die einzigen geeigneten Kandidatinnen, die man aufzutreiben vermochte, Dreizehnjährige gewesen waren.
    Hughs Schwester dachte schließlich an Emma und schlug ihrem Bruder vor, doch an ihrer Stelle an der jährlichen Gründungsfeier von St. Gert’s teilzunehmen. Als Emma ihm an jenem Nachmittag das erste Mal in ihrem Büro Tee servierte, hatte er sie getadelt, weil sie mitten in ihrem Gespräch einen Anruf von einer ängstlichen Mutter annahm, und ihre schillernde Glasperlenkette, ein Geburtstagsgeschenk von einer Siebenjährigen, mit einem Stirnrunzeln gemustert. Sie konnte ihn nicht ausstehen.
    In der nächsten und auch in der übernächsten Woche tauchte er erneut auf. Sie machte alle möglichen Ausflüchte, um ihm aus dem Weg zu gehen; doch eines Nachmittags erwischte er sie in ihrem Büro und erklärte arrogant, er sei der

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