KOR (German Edition)
dieses aufg e drückte Image anzukämpfen. Chad konnte davon ein Lied singen. Dennoch blieb er seiner Forschung treu. Der Motor, der ihn antrieb, bestand aus reiner Neugierde und dem Bestreben, die letzten Geheimnisse dieser Welt zu lösen. Die Geschehnisse auf KOR gehörten zu dieser Art von Geheimnis.
„Es gefällt mir nicht, dass Julia Whitehead dabei ist“, sagte er.
„Sie erzählen mir nichts Neues, Kruger “, antwortete Arnold, der seinen Bildschirm nicht aus den Augen ließ. „Aber ich sagte Ihnen bereits, wie der Hase läuft. Miss Whitehead ist im Grunde genommen die Initiatorin. Sie betet ihren Vater an. Sie würde sich durch das Eis durchbeißen, wenn sie ihn dadurch finden könnte.“
Chad verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. „Falls ihr Vater übe r haupt noch lebt.“
„Autsch.“
„Sie glauben doch wohl selbst nicht, dass einer der Mannschaft noch am Leben ist. Es ist ein Jahr her, Arnold .“
„Den Funksignalen zufolge muss sich dort jemand aufhalten.“
„Die Rettungsleute haben damals niemanden gefunden. Wer soll dann d a für verantwortlich sein?“
Arnold gab ein genervtes Schnaufen von sich. „Ich habe keine Ahnung, Kruger . Das ist wohl auch der Grund, weswegen wir dort an die Tür klopfen werden. Die Botschaft oder um was es sich handelt , wird noch immer anal y siert. Vielleicht helfen uns die Ergebnisse weiter.“
Für kurze Zeit hing jeder der beiden seinen eigenen Gedanken nach. In der plötzlichen Stille wirkte das Brausen des Sturmes lauter als zuvor.
„Die Art der Finanzierung gibt mir zu denken. Es war gut, dass Miss H o dge diesen Punkt angesprochen hat. Irgendetwas steckt dahinter“ , sagte Chad.
John Arnold sah kurz zu ihm herüber. „Kommen Sie mir bloß nicht mit i r gendeinem Verschwörungskram.“
„Wieso Verschwörung? Ich nehme an, dass Julia Whitehead ihre Gelder von jemandem bekommt, der sich entweder nicht dorthin traut oder der b e stimmte Interessen verfolgt.“
„Mafia?“
„Quatsch. Irgendeine Organisation oder eine Regierung.“
John Arnold drehte sich auf seinem knarrenden Bürostuhl um. „Welche Regierung, Kruger ? Nordkorea? China? Was faseln Sie da überhaupt?“
Chad zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich hat diese Hexe dadurch das notwendige Geld in den Hintern geschoben bekommen.“
„Wenn Sie das so kritisch sehen, wieso sind Sie dann noch hier, Kruger ? Schnappen Sie sich Ihre Assistentin und schwirren Sie wieder zurück nach Seoul.“
Chad konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich bin gekommen, weil Sie mich gerufen haben, Arnold , und nicht Julia Whitehead. Außerdem klingt die Sache mit dem Funkspruch aus einer angeblich verlassenen Forschung s station, die mitten in der Antarktis liegt, einfach zu verführerisch. Kurz: I ch will wissen, welchen Forschungen Allan tatsächlich nachgegangen ist und was er dort möglicherweise gefunden hat.“
Arnold beugte sich vor. „Was soll er gefunden haben?“
„Wenn ich das wüsste, würde ich nicht hinfliegen.“
John Arnold wandte sich wieder seinem Laptop zu. „Eine durchaus ei n leuchtende Bemerkung.“
„Seien Sie nicht gleich eingeschnappt. Sagen Sie mir lieber, wer die anderen drei Personen sind, die mit uns kommen.“ Er hatte keine Chance gehabt, die anderen Mitglieder näher kennenzulernen. Nach dem Meeting hatten sie s o fort den Vortragsraum verlassen. „Jeffrey Norton scheint mir ein wenig labil zu sein“, fügte er hinzu.
John Arnold bearbeitete die Tastatur des Laptops, während er antwortete: „Ist für Sie jeder sofort labil, wenn er Ihre Assistentin anglotzt?“
„Sicherlich nicht. Doch Norton wirkt auf mich wie jemand, der uns Schwierigkeiten machen könnte.“
Arnold seufzte. „Jeffrey Norton wurde von Julia Whitehead hinzugezogen, da er die Station konstruiert hat. In meinen Augen nicht verkehrt. Sol l te es wirklich zu Fehlfunktionen in der Station gekommen sein, so würde er es als E rster herausbekommen. Ich persönlich kenne ihn nicht. Gut, er ist schleimig und etwas derb, aber Miss Okada wird er wohl noch anschauen dürfen. Oder macht Sie das eifersüchtig?“
„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“
„Als ob zwischen Ihnen beiden nichts laufen würde.“
„Unsere Beziehung ist vielleicht anders, aber von Eifersucht kann keine Rede sein.“
„Was Sie auch immer mit anders meinen . Wieso ist sie eigentlich nicht hier bei Ihnen?“
„Der Flug hierher hat ihr nicht sonderlich gut getan. Sie ruht sich kurz aus. Aber
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