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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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hatten sie einen gr ö ßeren Blutfleck entdeckt. „Dann bleibe ich hier oben und du hältst Wache dort unten.“
    „Na toll, Richards. Ich darf mich dann wohl mit der Leiche unterhalten?“
    „Vielleicht leistet dir unsere nette Ärztin da unten Gesellschaft.“
    „Das macht die Sache auch nicht besser.“
    Richards grinste spöt t isch. „Wenn du Angst hast, gehe ich da hinunter.“
    „Wieso sollte ich Angst haben? Wenn Norton auftaucht, brate ich ihm eins über. Was ist mit Steele?“
    „Den lassen wir erst einmal bei dem Artefakt. Man kann nie wissen.“
    Mason lachte. „Falls Steele sich vor Angst nicht in die Hosen scheißt.“
    „Mach jetzt lieber, dass du von hier wegkommst. Wir sind ein Team, ve r giss das nicht. Steele gibt sein Bestes, auch wenn er manchmal Scheiße baut.“
    Schmollend verließ Peter Mason den Aufenthaltsraum. Auf dem Weg ins untere Deck kamen ihm Chad Kruger, Arnold und die beiden Frauen entg e gen. Sie sahen aus, als hätten sie soeben einen Blick in die Hölle geworfen.
    „Alles klar?“, fragte Mason.
    „Es ist schlimmer als wir dachten“, erwiderte Arnold.
    Mason schaute ihnen nach, als hätte er die Pointe eines Witzes versäumt. „An was dachten Sie denn?“
    „Daran, dass die Station leer ist“, rief Chad zurück.
    Mit einem unguten Gefühl im Bauch schritt Mason die Treppen hinunter. Vor der Krankenstation hielt er einen Augenblick inne. Er wusste nicht, weswegen er zögerte. Verflucht, er war doch nicht Steele. Damit öffn e te er die Tür.
    Kurz darauf wünschte er sich, er hätte den dahinter liegenden Saal nie b e treten.

8
    Chad Kruger saß in der Messe und trank einen Kaffee. John Arnold leistete ihm Gesellschaft, während hinter ihnen Richards einen umgekippten Tisch aufstellte. Yui und Maggie hatten sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Der Ärztin waren die stärker gewordenen Schmerzen in Yuis Bein nicht entga n gen. Sie hatte ihr schlicht und ergreifend befohlen, sich hinzulegen.
    Hin und wieder betrachtete Chad das eingerahmte Foto der früheren B e satzung. Die meisten von ihnen Akademiker, die sich durch den Job eine Karriere an einer Universität erhofften. Eine akademische Karriere zählte so ziemlich zu den risikoreichsten Entscheidungen, die man in seinem Leben fällen konnte. Das Leben an der Universität glich keiner Einbahnstraße zum Erfolg, sondern war mit vielen Hürden und Hindernissen gepflastert. Es gab genug Konkurrenten, die einem das Leben schwer machten. Es herrschte dort genauso Mobbing wie in einer x-beliebigen Firma. Eine Stelle auf L e benszeit war nur denen vergönnt, die am besten anderen Leuten in den Arsch kriechen konnten. Wiederum exakt wie in einer Firma.
    Dundee war nicht Chads erste Stelle gewesen. Davor hatte er in Stockholm, Chicago und Lissabon gearbeitet. Er hasste die Arbeit an der Universität und zugleich konnte er nicht ohne sie leben. Am Anfang seiner Laufbahn war er der Naivität erlegen, dass an einer Universität nur nette, freundliche und kompetente Leute arbeiten würden. Diese Perspektive hatte sich nach wen i gen Wochen rasch geändert. Viele Wissenschaftler verhielten sich arrogant, um somit ihre Ahnungslosigkeit zu verbergen. Er zählte sich nicht zu denen, die so taten , als wüssten sie alles. Vielmehr sah er sich als jemand, der aufg e schlossen war und gern dazu lernte. Er wollte Dinge verstehen und sie nicht so lange herum biegen, bis sie schließlich in eine vorab aufgestellte Theorie passten. Den Teilnehmern seiner Seminare versuchte er vor allem eines be i zubringen: kritisches Denken. Eine Tugend, von der er glaubte, dass manche Wissenschaftler sie zum Selbstzweck unter den Teppich kehrten.
    Chad kannte keinen der Leute aus Allans Mannschaft. Der Polarforscher musste viele seiner Mitarbeiter unter unerfahrenen Neulingen zusammeng e sucht haben, da sich diejenigen, die länger im Geschäft waren, von ihm di s tanziert hatten. Niemand hatte ein solch grauenvolles Schicksal verdient.
    Der Mann mit den Messern in den Augen war nur ein Beispiel von dem Grauen gewesen, das sich auf KOR abgespielt hatte. Auf den anderen beiden Laptops hatten sie weitere Dateien gefunden. Es gab einen nüchternen B e richt von einem gewissen Curt Fowler, der herausbekommen wollte, ob es sich bei dem Objekt um ein Artefakt oder um ein Fossil handelte. Unters u chungen mit Laser und Ultraschall hatten keine brauchbaren Ergebnisse z u tage gebracht. Entweder funktionierten die Geräte nicht richtig oder die ch e mischen

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