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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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Bestandteile waren unbekannt. Fowler hatte sich am Ende seines monotonen Vortrags eine Kugel durch den Kopf gejagt.
    Drei weitere Dateien zeigten Aufnahmen paranormaler Phänomene. So zum Beispiel einen durchscheinenden menschlichen Schatten, der sich in dem Gang auf Deck Eins der aufgestellten Kamera näherte, bevor er spurlos ve r schwand. In der Messe balancierten die auf den Tischen verteilten Messer und Gabeln auf den Stielen und vermittelten den Eindruck einer surrealen Armee in Habachtstellung. Die dritte Einstellung zeigte drei Mita r beiter, die im Labor saßen und Proben untersuchten. Plötzlich machte es einen ohre n betäubenden Knall, bei dem die Wissenschaftler wie von der Tarantel gest o chen aufsprangen. Die letzte Videobotschaft stammte von Deborah Jones. Sie blickte erwartungsvoll in die Kamera. Nach etwa zwei Minuten begann ihr jemand, die Zähne mit einer großen, roten Zange he r auszureißen.
    Chad hatte das Video abgeschaltet. Trotz ihres blutenden Mundes und des aufgerissenen Zahnfleisches hatte sie weiterhin mit jenem erwartungsvollen, fast schon verzückten Blick aus dem Bildschirm gesehen.
    Ein eisiges Frösteln suchte ihn heim, als er sich daran erinnerte.
    „Die Mannschaft wurde wahnsinnig und hat sich gegenseitig umgebracht.“ John Arnold nickte, als wäre er mit diesem Ergebnis einverstanden.
    Chad betrachtete den schwarzen Kaffee in seiner Tasse. „Weshalb verloren die Leute ihren Verstand? Und wieso fand das Rettungsteam keine Leichen? Die Aufnahmen des Teams, das vor einem Jahr die Station untersuchte, fand k einen einzigen Tropfen Blut.“
    „Da hat anscheinend jemand behutsam aufgewischt.“
    „Eine ganze Station? Für was, wenn sie danach sowieso nicht benutzt wu r de?“
    „Der FSB?“
    Chad führte die Tasse an seine Lippen. Mitten in der Bewegung stockte er und senkte seinen Arm. „Wir hätten hier einen Haufen Russen vorgefunden, die dieses Objekt untersuchten, wenn der FSB Interesse an der Station hätte. KOR ist menschenleer.“
    „Lassen wir das erst einmal, Kruger. Ich bin gerade am Überlegen. Durch was wurde die Mannschaft verrückt? Erinnern Sie sich an Allans Bericht über die Expedition aus dem Jahr 1957 ? Bereits damals kam es zu Wahnsinn und Tod. Es ereigneten sich Phänomene, wie das Hören von Stimmen, das E r scheinen von Schatten und so weiter. Also ähnliche paranormale Aktivitäten, wie wir sie zuvor in den Aufnahmen gesehen haben.“
    „Im Groben und Ganzen , Spukphänomene. Und das mitten in der Antar k tis.“
    „Um einen antiken Kultplatz“, korrigierte Arnold.
    „Allan Whitehead war einer der größten Skeptiker, den die Welt jemals g e sehen hat. Wieso interessierte er sich dann für ein grenzwissenschaftliches Problem?“
    Chad hatte auf diese Frage nur gewartet. „Reine Geltungssucht. Einige Wissenschaftler sind Opportunisten. Es kommt ganz darauf an, auf welche Weise sie am ehesten zum Erfolg kommen. Allan glaubte an nichts anderes als an Dinge, die er mit eigenen Augen sehen konnte. Er lachte über diejen i gen, die mit Theorien daherkamen, in denen sie behaupteten, dass die Antar k tis früher bewohnt gewesen sei. Eines Tages fällt ihm eine Art Beweis in die Hände, dass diese Theorien wahr sein könnten. Was macht er? Er wechselt sofort seine Meinung und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie müssen sich vorstellen, was es für eine Sensation bedeutet, wenn man Bewe i se vorlegen kann, die eindeutig belegen , dass es am Südpol früher eine Hoc h kultur gegeben hat. Allan wäre über Nacht berühmt geworden und jede Uni auf dieser Welt hätte ihm seine schmutzigen Füße geküsst, damit er einen Posten als Professor annimmt.“
    John Arnold trank einen Schluck. „Ich liebe Ihre misanthropischen Sich t weisen.“
    „Ich bin Realist, das ist alles.“
    „Ein misanthropischer Realist.“
    „Finden Sie das auch, Richards?“
    Der Soldat, der sich gerade zu ihnen an den Tisch setzte, zuckte mit den Schultern. „Ich kenne Sie nicht gut genug, Mr. Kruger. Manchmal denke ich jedoch, dass Sie etwas fröhlicher sein könnten.“
    „Kruger, die Spaßbremse?“
    „So meine ich das nicht, Sir. Nur ein klein wenig mehr lächeln. Das würde schon reichen.“
    Chad verzog seine Mundwinkel nach oben. „Meinen Sie so?“
    „Steht Ihnen schon besser . “, Richards lachte .
    „ Chad Kruger zeigt Sinn für Humor, Richards. Streichen Sie sich den he u tigen Tag rot im Kalender an. Sind Sie bei Ihrer Assistentin eigentlich gena u so

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