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Korrupt (German Edition)

Korrupt (German Edition)

Titel: Korrupt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kviby
Vom Netzwerk:
der Droths in Sörmland, den Gutshof Töversta bei Flen. Er ist in derselben Nacht abgebrannt, in der Annies Mutter ertrunken sein soll. Annie muss diesen Artikel auch gesehen und die beiden Vorfälle miteinander in Verbindung gebracht haben.»
    «Und sonst?»
    «Einen der Clubs, über die sie geschrieben hat. Es handelt sich um mehrere Clubs, die zu ein und demselben Netzwerk gehören, aber sie scheint sich besonders auf einen eingeschossen zu haben. Den Herrenbund. Über den gibt es ein Dutzend Artikel, überwiegend aus Boulevardzeitungen, die davon handeln, dass keine Frauen zugelassen sind und dass der Club prominente Mitglieder hat. Auch in diesem Zusammenhang wird Johan Droth einige Male erwähnt.»
    «Handelt es sich um einen Geheimbund?»
    «Nein, eher so etwas wie einen privaten Club für die Reichen und Mächtigen. Ich bin mit etlichen Mitgliedern durch meine Arbeit in Kontakt gekommen. Ich glaube nicht, dass man da einfach reinstiefeln kann, aber ich war mehrere Male dort eingeladen und finde nicht, dass er sonderlich bemerkenswert aussieht.»
    «Wo liegt dieser Herrenbund?»
    «In der Nähe des Grand-Hotels, auf Blasieholmen.»
    «Blasieholmen?»
    «Ja.»
    «Blasieholmen. Scheiße!»
    «Wieso?»
    «Ich habe mich gerade mit einer von den Frauen unterhalten, die Annie interviewt hat. Sie hat Annies Bericht über die Feste mit Prostituierten als Kellnerinnen bestätigt und hat erzählt, dass die schon seit den Siebzigern veranstaltet und von einem Mann organisiert werden. In einem Saal auf Blasieholmen haben einige dieser Feiern stattgefunden.»
    «Unglaublich», erwiderte Patrik.
    «Ich frage mich, ob das der Mann ist, nach dem Annie gesucht hat», meinte Max nachdenklich. Er stützte sich mit einer Hand an der kalten Scheibe der Telefonzelle ab. «Johan Droth.»
    «Du meinst, Johan Droth soll an dem Tod von dieser Prostituierten schuld sein? Der ist doch bestimmt schon über siebzig!»
    «Ja, aber vielleicht gehören da auch noch andere dazu. Wie auch immer. Annie scheint sich für ihn zu interessieren, und ich würde wirklich gerne wissen, warum.»
    «Was hast du jetzt vor?», fragte Patrik besorgt.
    «Ich werde rauskriegen, ob sie ihn gefunden hat.»
    Patrik wollte gerade einwenden, dass es nun vielleicht an der Zeit sei, die Polizei einzuschalten, aber das Geld war zu Ende.
    4
    Neben dem Eingang des Warenhauses Nordiska Kompaniet lehnte ein Mann an der Wand, und nachdem Max die Hamngatan überquert hatte, folgte er ihm auf der anderen Straßenseite. Vor dem Kungsträdgården wechselte er auf Max’ Straßenseite, hielt aber immer 15  Meter Abstand. Als Max am Berzelii-Park zwei Männer ansprach, blieb er stehen und tat so, als würde er sich die Schnürsenkel binden.
    Max hatte sich bei den Männern nach dem Herrenbund erkundigt und bog nun in die Arsenalsgatan Richtung Blasieholmstorget ein. Als er vor dem gesuchten Haus stehen blieb, legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter.
    «Ich bin Ihnen von der Hamngatan aus gefolgt», sagte eine Stimme, und Max stieg der strenge Geruch von Rasierwasser in die Nase. «Ich wollte sehen, wo Sie hinwollen. Ich habe das Schlimmste befürchtet und recht behalten.»
    Der Mann drehte ihn um, und Max schaute Henrik Olsson ins Gesicht. «Haben Sie vollkommen den Verstand verloren?», fragte er aufgebracht, packte Max am Arm und zog ihn von der Tür weg. Max wollte sich losmachen, stellte aber zu seinem Erstaunen fest, dass Henrik Olsson viel stärker war. Er ließ ihn erst los, als sie zwanzig Meter von der Tür des Herrenbundes entfernt waren. Henrik Olsson zündete sich eine Zigarette an, ohne Max eine anzubieten.
    «Was denken Sie sich eigentlich, Max? Was hatte ich Ihnen eingeschärft?»
    Henrik Olsson deutete mit der Zigarette auf Max, wollte etwas sagen, schüttelte aber nur den Kopf. «Ich habe den Auftrag übernommen, Ihnen zu helfen, Max. Ich verwende darauf sehr viel Zeit, aber Sie sind alles andere als kooperativ.»
    «Entschuldigung.»
    Henrik Olsson zwang sich zu einem Lächeln und zog die Brauen hoch. «Sie sollen sich nicht bei mir entschuldigen, Sie sollen mit mir zusammenarbeiten. Ist Ihnen denn nicht klar, dass ich mich dafür ins Zeug lege, dass alles gut ausgeht?»
    Max hätte sich fast noch mal entschuldigt. Henrik Olsson trat einen Schritt auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. «Es tut mir leid, dass ich vorhin ein wenig laut geworden bin, aber ich musste Sie da weglotsen, bevor jemand die Tür aufmacht. Sie sind mir doch nicht

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