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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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heiraten. “
    „Himmel! Ich wusste ja nicht, dass es so ernst ist.“
    „Ist es aber. Dachte ich zumindest. Aber als ich sie um ihre Hand angehalten habe, hat sie mir einen Korb gegeben.“ „Hat sie dir erklärt, warum?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Sie hat nichts gesagt? Kein Wort? Kein einziger Hinweis?“
    Tristan wurde rot. „Nein. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie heiraten möchte, aber erst nachdem die Treuhänder wieder weg sind.“
    Christian nahm seine Brandyflasche und schraubte sie zu. „Was machst du da?“
    „Dummköpfe kriegen von meinem Brandy nichts ab.“
    „Sie war aber doch einer Meinung mit mir! Sie hat auch gesagt, dass die Treuhänder von einer Hochzeit nichts halten würden! Ihr Mann ist im Zuge irgendeines Skandals gestorben, und sie hat London inmitten von Gerüchten verlassen. Ein paar der Treuhänder waren auch darin verwickelt; sie haben sich ihr gegenüber nicht nett benommen.“
    „,Nett‘ ist auch nicht gerade das Wort, mit dem ich Vaters Freunde beschreiben würde. Was hast du darauf gesagt?“ „Dass wir es den Treuhändern ja nicht zu verraten brauchten. Wir könnten es geheim halten.“
    „Mein Gott!“ Christian rückte die Brandyflasche auf die andere Seite des Sessels, weit weg von Tristan. „Dir bringe ich im Leben keinen Brandy mehr mit! “
    „Dann lass es halt bleiben“, knurrte Tristan.
    „Hast du zumindest erwähnt, dass du sie liebst? Dass du keinen Tag mehr ohne sie leben kannst? Dass die Sterne in ihren Augen tanzen und der seidige Wind von Glück sprechen kann, ihr Haar zausen zu dürfen?“
    Tristan zog eine finstere Miene. „Das ist doch Unsinn.“
    „Das ist Poesie“, widersprach Christian zufrieden. „ Frauen mögen das.“
    „Ich bekam nicht viel Gelegenheit, überhaupt groß etwas zu Prudence zu sagen. Wenn ich ihr das erzählt hätte, hätte sie mich allerdings erst ausgelacht und mich dann hinausgeworfen, statt mich nur hinauszuwerfen.“
    Traurig schüttelte Christian den Kopf. „Mein eigener Bruder! Du kennst dich mit Frauen überhaupt nicht aus.“
    „Ich weiß nicht, was ich Schlimmes getan haben soll! Sie muss doch wissen, dass ich mir etwas aus ihr mache, sonst hätte ich sie doch nicht gefragt, ob sie mich heiraten will!
    Warum hätte ich sie denn sonst um ihre Hand bitten sollen?“
    „Tristan, nun versetze dich einmal in ihre Lage. Da kommt ein Mann, der dich fragt, ob du ihn heiraten willst. Aber statt dir zu sagen, dass er dich liebt, erklärt er dir, dass er dich zwar gern heiraten möchte, es im Augenblick aber nicht geht, weil er die Vergeltung ausgerechnet jener Männer fürchtet, die dich in London verlacht haben. Wenn es dir also nichts ausmachte, würde er dich gern im Schrank verstecken, bis die Treuhänder wieder weg sind. Sobald ihm keinerlei Nachteile mehr drohen, holt er dich aus dem Schrank raus, staubt dich ab und plant die Hochzeit.“ Tristan seufzte. „Aus deinem Mund klingt das sehr viel schlimmer, als es eigentlich war. “
    Christian hob eine Augenbraue.
    Tristan nahm einen Schluck Brandy. „Ich wollte nicht, dass es so armselig herauskommt. Ich dachte nur, dass ich das Vermögen bekommen und Prudence trotzdem heiraten könnte. Sie scheint zu glauben, dass ich es bedauern könnte, sie geheiratet zu haben. Das würde ich zwar nicht, aber sie scheint es zu befürchten.“
    „Das kommt daher, dass du ihr nicht gesagt hast, wie sehr du sie liebst, du Esel.“ Christian legte den Kopf schief und betrachtete seinen Bruder aus schmalen Augen. „Du liebst sie doch, oder?“
    „Ja.“ Das Wort eilte über Tristans Lippen, als hätten sie auf eine solche Frage nur gewartet. Er empfand einen seltsamen Druck auf der Brust. „Ich liebe sie wie verrückt. Ich dachte, ohne die See könnte ich nie wieder glücklich sein. Aber jetzt, wo ich Prudence kennengelernt habe ... Christian, etwas hat sich verändert. Ich werde das Segeln immer vermissen, aber wenn ich das Meer hätte ohne Prudence, würde es mich nicht befriedigen. Doch Prudence ohne das Meer ...“ Tristan zuckte mit den Schultern. „Ich wäre der glücklichste Mann der Welt.“
    „Warum hast du ihr das nicht gesagt?“
    „Weil ich dachte, es würde keinen Unterschied machen. Ich dachte, ich würde sie erst heiraten und es ihr dann hinterher erzählen.“
    Christian seufzte. „Männer!“
    „Hey, Moment mal. Du bist auch ein Mann! “
    „Aber ich bin außergewöhnlich. Im Gegensatz zu dir, der du dein ganzes Leben mit einer Gruppe männlicher

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