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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Scheune gehört, in der du da rumsitzt?“
    Der ehemalige Bootsmann sah sich mit großen Augen um. „Na, höchstwahrscheinlich dem Käpt’n, wo sie doch auf seinem Hof steht.“
    „Genau, dem Käpt’n, du Trottel!“, rief Stevens mit rotem Gesicht. „Und jetzt leg die Gabel hin, und steh auf wie ein echter Seemann, sonst lass ich dich kielholen und auspeitschen, bis du nicht mehr geradeaus sehen kannst! “
    „Master Stevens. Ich ... ich ... ich hab doch nur ... “ Toggle merkte, dass er mit der Gabel herumfuchtelte, und legte sie hastig auf dem Tisch ab. „Ich hab Master Reeves’ Koch doch nur dabei geholfen, das neue Rezept für hoffnungsvoll blickte er an Tristan und Stevens vorbei, „wie heißt das noch mal, Master Reeves?“
    „Bœuf à la polonaise. “ Reeves ging an Tristan und Stevens vorbei und trat zum Fass. Er hob die Servierhaube vom Teller in der Mitte, woraufhin ein köstlicher Duft aufstieg. „Mylord. Master Stevens. Vielleicht möchten Sie das Rezept ebenfalls ausprobieren? Es besteht aus einer wunderbaren Weinsoße mit ..."
    „Nein, möchten wir nicht.“ Tristan warf dem Butler einen finsteren Blick zu. „Wie viele Dienstboten haben Sie mitgebracht?“
    „Einundzwanzig, Mylord. So vieler bedarf es, wenn man einen neuen Haushalt einrichten will. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie bereits über eigenes Gefolge verfügen, hätte ich den einen oder anderen Lakaien zurückgelassen.“
    „Ich habe Ihnen nicht gestattet, meine Scheune in einen Speisesaal zu verwandeln.“
    „Nein, Mylord. Nachdem Sie aber der Earl of Rochester sind, schien es mir nur passend ... “
    „Was?“ Stevens blieb die Luft weg. „Der Käpt’n ist ein Earl?“
    Reeves nickte bedächtig. „In der Tat. Er wurde soeben der siebte Earl of Rochester. Außerdem erwartet ihn noch ein beträchtliches Vermögen. “
    Stevens trat einen Schritt zurück und presste die Hand ans Herz. „Ein Earl!“
    „Nun beruhigen Sie sich wieder“, knurrte Tristan und sah sich um, obwohl nur Toggle und Stevens in Hörweite waren.
    Toggle steckte die Serviette fester unters Kinn. „Master Reeves hat mir alles über das Glück des Käpt’n erzählt, dass er jetzt zu den erstklassigen Noblen gehört und sich zu jedem Essen Soße servieren lassen kann, wenn er will, und ...“
    „Das reicht! “ Tristan schaute Toggle fest in die leicht glasigen Augen. „Ich will nicht, dass sich das herumspricht. Verstanden?“
    Toggle nickte gehorsam, doch seine Aufmerksamkeit driftete bereits zu seinem Teller zurück. „Ich verrat’s keinem,
    Käpt’n. Keiner Menschenseele. Aber ... darf ich jetzt meine Verpflegung aufessen?“
    Verdammt, konnte man denn seine ganze Mannschaft mit etwas so Simplem wie einer schmackhaften Soße auf seine Seite ziehen? Was für Männer waren das denn? „Reeves! Das dulde ich nicht!“
    Reeves hob die Brauen. „Was wollen Sie nicht dulden, Mylord? Die Soße? Also schön. Ich sage dem Koch, dass Ihnen nichts an bœuf à la polonaise liegt. Allerdings glaube ich, dass es Ihnen durchaus munden könnte, wenn dazu der richtige Wein gereicht ..."
    „Ich will überhaupt keine Soße, weder mit noch ohne bœuf à la polonaise. Reeves, ich will, dass Sie und Ihre Leute meine Scheune verlassen.“ Tristan warf Toggle einen weiteren finsteren Blick zu. „Sie können Ihre Ration aufessen, aber das war’s dann. Danach machen Sie sich gefälligst wieder an die Arbeit!“
    „Aye, Käpt’n!“ Dankbar ließ Toggle sich auf seinen Platz zurücksinken und schaufelte sich das Essen in den Mund, so schnell er konnte.
    Reeves seufzte. „Mylord, ich fürchte, Sie verstehen meine Absichten völlig falsch. Ich wollte Ihnen nur einen kleinen Vorgeschmack liefern auf das, was sein könnte.“
    „Sie wollten meine Leute auf Ihre Seite ziehen und damit auch mich umstimmen. “ Tristan glaubte, er könnte den Butler auf diese Weise in Verlegenheit bringen, doch Reeves lächelte nur.
    „Vielleicht. Ich nehme an, dass es wohl nicht sein soll. Nun gut, ich sage meinen Leuten, dass sie unsere Sachen packen.“
    Toggle stieß einen bekümmerten Laut aus, Tristan ignorierte ihn jedoch. „Kümmern Sie sich darum.“ Stirnrunzelnd sah er sich um. „Wo sind Ihre Pferde?“
    „Wir haben uns der Schuppen bedient.“ Reeves breitete die Hände aus, als wollte er sagen, dass ihm keine andere Wahl geblieben war. „Mir schien es besser, die Tiere aus dem Küchentrakt herauszuhalten.“
    „Das hier ist eine Scheune, Reeves. Eine Scheune.

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