Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
behagen, also musste sie den Anschein erwecken, die Strafandrohung sei tatsächlich machtvoll. Ihnen zu sagen, Korval würde jedem Versuch der Übereignung widerstehen, wäre also eine Dummheit …
    Und gewiss, so dachte sie, würde sie in der Ratshalle in Sicherheit sein.
    Einmal mehr neigte sie ihren Kopf diesen knappen und irritierenden Zoll weit.
    »Ich danke der Ratssprecherin, aber es besteht keine Notwendigkeit, sich zu Drohungen hinreißen zu lassen. Ich werde der Sitzung in der Stunde nach Mittag morgen beiwohnen und alle Anklagepunkte beantworten.«
    •  •  •
     
    Ren Zel war von seiner Schicht auf der Brücke entschuldigt worden, auf Befehl des Captains übernahm ein anderer Pilot seine Arbeit an den Kontrollen. Tatsächlich hätte er es besser gefunden, in die Routine seiner Arbeit flüchten zu dürfen, um auf seine eigene Weise den Traum zu verarbeiten, der kein Traum war, und sich mit seiner … Lebenspartnerschaft anzufreunden.
    Er war offenbar kein Ausgestoßener, kein Clanloser, kein Toter mehr. Plötzlich hatte er Verwandtschaft, um die er sich zu sorgen hatte – Shan yos’Galan war sein Bruder. Priscilla Mendoza seine Schwester. Eine weitere Schwester war Nova yos’Galan – jene, die nicht länger Korval-pernard’i war, denn vom Planeten hatte man gehört, dass Val Con yos’Phelium den Ring und sein rechtmäßiges Melant’i als Korval angenommen hatte. Das war gut für den Clan, dachte Ren Zel abgelenkt – Clans sollten ordentlich von ihrem Delm geführt werden, nicht jahrelang nur in Vertretung.
    Noch ganz überwältigt hatte er den Kuss von Thodelm und Thodelmae erhalten, sofort danach hatte Priscilla die Schiffsrolle aufgerufen und seinen Eintrag erweitert. Dutiful Passage hatte ihn vormals nur als Piloten erkannt, jetzt aber hieß er Pilot von Korval .
    »Du siehst recht schockiert aus, Kind«, sagte Shan zu ihm, kurze Zeit nachdem der zweite Richtstrahl von Liad gekommen war, diesmal von einem gewissen dea’Gauss, an Ren Zel dea’Judan Clan Korval gerichtet. Ausgedruckt erstreckte sich das Dokument über mehrere Seiten und belegte seinen erschreckten Augen die Liste des Besitzes, der Gelder und der Anteile, die nun die seinen waren.
    »Es … ist zu viel«, hatte er hervorgebracht, nicht ganz sicher, ob er sich auf das Vermögen bezog – er hatte die Wahl unter nicht weniger als drei Klasse-A-Sprungschiffen! – oder auf die abrupte und irreguläre Veränderung seines Melant’i.
    »Ja, ich verstehe, warum du dich so fühlst. Anthora ist ein kleines Biest, und ich werde ihr das bei erstbester Gelegenheit ohne Furcht mitteilen.«
    Seine Erinnerung zeigte ihm diese Lady, ihre Brüste schwer in seinen Händen, wie sie sich über ihn beugte, ihr Haar mit dem Sternenlicht verwoben …
    Mit rotem Gesicht blickte er auf den Ausdruck.
    »Vielleicht doch nicht so ein Biest«, murmelte er.
    Eine kurze Pause trat ein. »Nun, ich bin froh, dass du das sagst. Ich werde mich nicht darin zügeln, dir das zu sagen – sosehr ich auch Verständnis für deine Ablehnung gegenüber dem Vorgang habe; ich wünsche, dass du dich vollends auf die neuen Rahmenbedingungen deines Lebens einlässt und uns erlaubst, dich vollständig aufzunehmen. Der Clan kann durch diese Lebenspartnerschaft nur profitieren. Ganz sicher freut sich yos’Galan darüber, dich aufnehmen zu dürfen, und ich bin von meinem neuen Bruder sehr beglückt.«
    Der Ausdruck verschwamm in seiner Wahrnehmung, als Tränen ausbrachen und – Schande über ihn – bei den anderen solche auslösten. Als er seinen Arm hob, um damit sein Gesicht zu bedecken, erinnerte er sich daran, dass es keine Schande war, die eigene Freude mit … seiner Verwandtschaft zu teilen.
    Es war auch nicht sonderlich sinnvoll, den Ausdruck bis zur Unlesbarkeit zu bewässern.
    Er brachte sich wieder unter Kontrolle und schaute in Shans ernsthafte Silberaugen.
    »Ich frage mich, ob ich etwas Zeit für … mich haben kann«, sagte er vorsichtig. »Ich muss etwas innere Balance finden, sodass ich mich beruhigen und dem Clan sinnvoll dienen kann.«
    Shan grinste. »Was das betrifft, so habe ich keinerlei Befürchtungen. Aber geh nur, ruh dich aus, beruhige deinen Verstand. Komm zu uns zum Mittagessen, ja? Danach, so schwöre ich, werden wir dir erlauben, dich in die Bequemlichkeit des Dienstplans zurückzuziehen.«
    Und so war Ren Zel entkommen, zumindest in die vertraute Umgebung seiner eigenen Kabine. Nach einer Dusche und angefüllt mit einem von BillyJos

Weitere Kostenlose Bücher