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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verschwunden warst und ich nichts …« Ihre Stimme wurde schwächer, dann wieder stärker. »Natürlich konnte ich deine Integrität nicht angreifen, aber Jeeves besitzt dein Stimmmuster und ist sehr diskret.«
    »Tatsächlich«, sagte Val Con mehr für Miris Ohren, »hat er die Fähigkeit, sich über acht verschiedene Frequenzen auszudehnen und alle Nachrichten während des Empfangs umzuleiten, was es recht schwierig macht, seine Aktivitäten zu verfolgen.«
    »Eben darum«, sagte Nova kalt und tippte den letzten Code ein. »So, das sollte … ja!«
    Anzeigen flimmerten auf dem Bildschirm und zeigten die Zugriffe bis zum Tag 52 des Standardjahres 1393. Nova scrollte hoch.
    »Luken, Padi, Shindi …«
    »Shindi?«
    Nova sah Val Con an. »Hat Shan dir nicht … nun gut«, hielt sie mit einem Achselzucken inne. »Du warst sicher anderweitig beschäftigt, denke ich mal. Der Clan erfreut sich über Zwillinge, Erben von Anthora yos’Galan. Ihre Namen sind Shindi und Mik.«
    »Ah.« Er lächelte und legte eine Hand auf Miris Knie. »Der Clan wächst, Cha’trez. Wir wurden doppelt gesegnet.«
    Sie sah auf ihn hinunter. »Du meinst doppelten Ärger, oder?«
    Er lachte und hatte die Freude, ein kühles Lächeln auf Novas Gesicht zu sehen, bis sie sich wieder dem Schirm widmete, der langen Liste der Namen und Daten folgend.
    Sie kam zum Ende und winkte wortlos mit einer Hand. Voller Vorahnung saß Miri angespannt auf seinem Knie, als er es auch noch einmal versuchte und durch die Namen seiner Verwandtschaft scrollte.
    Alle Namen außer einem.
        

Tag 54,
Standardjahr 1393,
Heimatwelt der Clutch-Turtles
    •  •  •  •  •
     
    Man hatte sie Handler aus Edgers Clan vorgestellt, der in all den Stunden des Wartens leise bei ihnen saß. Gelegentlich sagte er etwas; wenn man ihm eine Frage stellte, gab er eine sehr höfliche Antwort. Doch generell arbeitete er leise vor sich hin, wechselte zwischen den Griffen diverser Messer hin und her.
    Die Nahrungsmittel, die sie eingepackt hatten, waren adäquat und Daav durfte sich alle paar Stunden die Beine vertreten, eine Gelegenheit, die er nutzte, den Asteroiden zu durchqueren, mit dem sie hierher gekommen waren. Ansonsten warteten er und Aelliana, gerufen zu werden.
    Ebenfalls anwesend in der Halle war ein weiterer großer und stiller Vertreter der Clutch mit einer dünnen Schale und in den Händen eine nackte Kristallklinge, die an ein Schwert oder einen Speer erinnerte. Daav hatte die Kreatur erst für eine Statue gehalten, bis Handler, als er einen Gong aus der Kammer vernahm, sie angesprochen hatte. Der Wächter-Clutch hatte mit einem kurzen Pfeifen geantwortet und sich leicht verbeugt, ehe er wieder in Schweigen versunken war.
    Das Wartezimmer war aus dem Fels geschlagen worden und hatte drei erkennbare Tunnel, die sich von dort öffneten und, soweit Daav erkennen konnte, nach unten führten. Edger hatte vor vielen Stunden den mittleren Tunnel zum Besprechungszimmer der Ältesten benutzt.
    So verbrachten sie ihre Stunden. Daav sprach mit sich selbst oder schrieb etwas auf seinen Notizblock, während innerlich er und Aelliana Entdeckerspiele spielten, Erinnerungen an die Verwandten und Freunde teilten.
    Zu oft ertappte sich Daav dabei, wie er Trost, schlimmer noch, auch Verachtung projizierte – und einmal hörte er sich sagen: »Dafür, ja, sollten wir für Ausgleich sorgen, denn ich bin mir sicher, dass wir hier noch Anteile halten, und ich konnte den Typen nie leiden …«
    »Daav, das ist so lange her, so lange …«
    »Wenn man weiß, was ich weiß, kann man nicht anders reagieren – oder möchtest du, dass unsere Kindeskinder einem Clan angehören, der derlei zulässt?«
    Dann zeigte Aelliana Daav, wie es aussah – und sich anfühlte –, wenn man die Schönheit der Zahlen erkundete, etwas so Einfaches wie den Kurs eines Schiffes zu betrachten oder etwas so Komplexes wie ein Sternensystem, ein Objekt nach dem anderen …
    Und dann kehrte Edger zu ihnen zurück.
    »Kommt«, sagte er und in seiner tiefen Stimme lag Erschöpfung. »Sie werden zuhören. Ihr müsst ihnen vom Baum erzählen und von den Notwendigkeiten meines Bruders und meiner Schwester. Ihr müsst beide sprechen, Vater und Mutter, und Ihr müsst als Älteste reden. Ihr dürft nichts verbergen, denn die Wahrheit der Dinge wird innerhalb der Wände dieses Ortes offenbar. Ich kann nicht sagen, welche Fragen man Euch stellen wird, und ich kann auch keine Hilfe anbieten, denn dort warten

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