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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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schließlich war der Zeitpunkt da, an dem Commander Angela-nenn-mich-Liz Lizardi, unter deren Kommando die Truppe für den Zeitraum dieser Aktivität gestellt wurde, ihnen den Befehl gegeben hatte, sich für die unmittelbare Abreise bereitzuhalten. Unwillig beendete Hazenthull ihre Studien, fand Diglon im Freizeitbereich, wie er zusammen mit vierzig anderen Mannschaftsdienstgraden der Söldner dem Clutch-Turtle Sheather zuhörte, der von seinem Angriff gegen die Juntavas auf der Welt Shaltren erzählte.
    Als sie in ihr gemeinsames Quartier zurückgekehrt waren, begann Diglon mit einer effizienten und geordneten Waffeninspektion. Hazenthull tat es ihm gleich und dachte auch über die Pläne nach, soweit sie in diese eingeweiht worden waren.
    Es war ein durchaus einfacher Plan, zumindest oberflächlich betrachtet.
    Doch Hazenthull glaubte, dass ein Mann, der es geschafft hatte, drei Yxtrang-Kampfflugzeuge von den Landefeldern der Vierzehnten zu stehlen, durchaus ein komplexeres Manöver vorhersah, als sie es sich in ihrer Jugend und Unwissenheit vorzustellen vermochte. Dennoch war es willkommen, dem Feind zu begegnen – und der Plan des Scouts, ob nun einfach oder komplex, hielt diese Aussicht bereit.
    Nachdem die Waffen geprüft und die Pläne bedacht waren, zögerte Hazenthull vor ihrer nächsten Pflicht – aber es war eine solche und eine, vor der sie aus Gründen, die sie gar nicht weiter bedenken wollte, zurückgeschreckt war.
    Sie straffte ihre Schultern und ging durch den Raum auf Nelirikk Erkunder zu, Held und Helfer von Captain Miri Robertson, den Nachkommen von Jelas Blut verschworen, der über einer Freizeitaktivität saß.
    Er sah auf, als sie kam, seine Augen blau und gelassen, wie es einem Helden gebührte. Hazenthull zögerte wieder – das war ihre Schwäche –, dann stählte sie sich und sprach im Dialekt der Erkunder.
    »Sie haben mir eine Frage gestellt und ich habe keine Antwort gegeben. Wir stehen kurz vor dem Einsatz und es könnte sein, dass ich morgen den letzten Ruhm finde. Ich werde Ihnen nun mitteilen, zwischen uns, warum Erkunder mit der normalen Truppe marschiert sind.«
    Er benutzte sein Kinn, um auf den Stuhl vor sich zu weisen. »Setzen Sie sich und sprechen Sie!«
    Sie setzte sich. Sprechen – das war schwieriger.
    Sie disziplinierte sich und richtete ihre Augen nach vorne, den Blick knapp über Nelirikks rechte Schulter gerichtet.
    »Wir … Gernchik Erkunder und Hazenthull Erkunderin – wurden im Zuge einer disziplinarischen Aktion beauftragt, mit den normalen Truppen zu marschieren. Dieser Befehl erging als Folge auf einen Bericht Hazenthulls, in dem Major Shevnir Quartiermeister beschuldigt wurde, die Disziplin nicht aufrechtzuerhalten, was den Verlust einiger interessanter und unwiederbringlicher Proben zur Folge hatte. Gernchik – hätte einen anderen Bericht geschrieben. Ich war der Ansicht gewesen, dass die Pflicht eines Erkunders höher wiegt als der Stolz eines Majors.«
    Sie hielt inne, dann sprach sie zu Ende, obgleich der Teil der Wand, auf den sie starrte, zu verschwimmen begann.
    »Mein Vorgesetzter starb, weil ich eine Närrin war und seiner Lektionen nicht würdig. Niemals würdig.«
    Stille folgte, was seltsam beruhigend war, obgleich sie nicht gezögert hätte, wenn Nelirikk ihr nun den Befehl gegeben hätte, ihre Waffe zu ziehen und sich selbst durch das Ohr zu schießen.
    »Deine Antwort ist gehört worden«, sprach er die alte, vertraute Formel eines Erkunders. »Nun, da Ihr Vorgesetzter den Lohn des Ruhms genießt, ist es Ihre Aufgabe als seine Untergebene, die eigene Pflicht so zu erfüllen, wie er es gewollt hätte. Das ist keine leichte Aufgabe, denn Gernchik war ein Erkunder ersten Ranges.«
    Hazenthull blinzelte. »Das war er«, sagte sie heiser.
    »Geh nun«, befahl Nelirikk ihr. »Wir haben eine Stunde Ruhe, ehe uns Commander Lizardi ruft.«
    Sie bedurfte der Ruhe nicht, aber Gernchik hätte sich nicht beschwert. Hazenthull erhob sich, salutierte und ging zu ihrer Liege, auf die sie sich neben ihren Waffen und ihrem Rucksack ausstreckte; sie schloss die Augen, um nachzudenken.
    •  •  •
     
    »Du hast ihn zurückgelassen!«, schrie Anthora.
    Zu anderen Gelegenheiten als dieser waren ihre Emotionen dergestalt, dass Teetassen auf ihren Tellerchen ratterten und Weingläser ihre Wangen aneinanderrieben. Es war keinesfalls ausgeschlossen, dass plötzlich ein Stuhl durch die Luft fliegen würde.
    Heute war ein Tag wie kein anderer. Anthora stand in

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