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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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zum Beispiel.
    Miri schluckte die mit einem Mal aufsteigende kalte Angst hinunter, die sich mehr wie Val Cons als die ihre anfühlte, und traf eine Entscheidung.
    Leise kam sie vorwärts, die Pistole in der Hand, obgleich sie sich keine Sorgen hätte machen müssen, denn ihre Beute – etwa einhundert Schritte von ihrer derzeitigen Position entfernt – war ganz auf ihre Aufgabe konzentriert. Sie beobachtete, wie er mit einer Art Fernbedienung arbeitete, offensichtlich Code auf Code eingab, erfolglos – und ohne vom Elektroschock des Tors getroffen zu werden. Er hatte es geschafft, die Fernbedienung mit dem Tastenfeld des Tors zu synchronisieren, und war offenbar entschlossen, Zahlenfolgen einzutippen, bis das Ende des Universum bevorstand.
    Oder sich das Tor öffnete.
    Miri schloss kurz furchtbar erleichtert ihre Augen, denn das Fehlen der richtigen Codes war ein schöner Grund für eine kleine Party.
    Hör auf damit! , schimpfte sie auf sich selbst. Die Tatsache, dass er nicht die richtigen Codes hat, beweist nicht, dass Pat Rin frei ist, genauso wenig wie die Tatsache, dass er sie hätte, das Gegenteil beweisen würde. Dummkopf.
    Sie öffnete ihre Augen, hob die Waffe und entsicherte sie. Sie konnte auf diese Entfernung kaum danebenschießen, vor allem, da sie nichts Besonderes ausprobierte, nur ein simples Attentat.
    Sie zog den Abzug, hörte das Klicken der Kugel gleichzeitig mit dem Geräusch, mit dem sich das Tor öffnete.
    Miri erhob sich rasch und rannte nach vorne. Der Mann war gefallen und regte sich nicht mehr. Sie ließ sich neben ihm auf ein Knie nieder und stellte sicher, dass sie gut gezielt hatte, dann griff sie nach der auf dem Boden liegenden Fernbedienung.
    »Waffe fallen lassen und ergeben!«, schnarrte eine Stimme.
    Miri wandte sich um, sah die Frau und die professionelle Haltung ihrer Waffe. Hinter ihr hörte sie ein Klicken. Das Tor schloss sich wieder.
    »Waffe runter!«, wiederholte die Frau. »Oder verlier eine Hand!«
    »Das will ich nicht«, sagte Miri sanft und fühlte das Gewicht der Pistole in ihrer Hand. Sie ging in die Hocke. Der Finger der Frau versteifte sich um ihren Abzug.
    Miri warf sich zur Seite, warf ihre Waffe, drückte einen Knopf auf der Fernbedienung, ihr Finger geführt von blindem, dummem Glück.
    Die Schützin grunzte, ihr Schuss ging in die Luft und Miri war auf den Beinen und rannte durch das Tor, so geduckt wie möglich. Es gab einen Schrei und einen zweiten Schuss und das Geräusch des Tors, wie es sich wieder schloss.
    Miri stolperte, ihre Füße verfingen sich, dann fiel sie rollend zu Boden. Sie schlug gegen etwas Hartes und lag mit pochendem Herz so da.
    Ihr rechter Arm brannte – sie musste mit ihm den zweiten Schuss eingefangen haben. Eine kurze Überprüfung ergab sonst nichts Schlimmeres als ein paar blaue Flecke.
    Sie öffnete ihre Augen.
    Das harte Ding war ein verdammt großer Fels.
    Sie benutzte ihn, um sich fluchend auf die Beine zu ziehen, und schaute sich um.
    Die gute Nachricht war, dass sie sich nun innerhalb von Korvals Perimeter befand.
    Die schlechte Nachricht – es gab mindestens einen weiteren Feind, wahrscheinlich mehr und wohl auch noch mehr Fernbedienungen außerhalb des Perimeters, die alles daransetzten, ihn zu überwinden. Und der Arm – das war ziemlich übel, sie musste nicht einmal auf den durchtränkten Ärmel schauen, um zu erkennen, dass sie bereits zu viel Blut verloren hatte.
    Nicht wirklich in Form, um durch die Landschaft zu wandern, Robertson , dachte sie. Sie öffnete ihre Gürteltasche und holte das Erste-Hilfe-Päckchen hervor – und sank dann ruhig zu Boden.
    •  •  •
     
    Hier war er endlich richtig.
    Val Con stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Die Entfernung zum Treffpunkt war etwas größer gewesen als geschätzt – so groß, dass er beinahe seiner Erinnerung zu misstrauen begonnen hatte. Aber hier war es: überwachsen, umgestülpt und, so die Götter wollten, vergessen …
    Er hob eine Hand und hielt den Rest der Truppe damit an. Er wandte sich um und weckte Liz Lizardis Aufmerksamkeit.
    »Hier trennen wir uns, Commander.«
    »Hier?« Sie betrachtete die von Weinranken bedeckten Wände, die buschigen Bäume und die abgebrochenen Steinblöcke.
    »Hier«, wiederholte er und unterdrückte ein Lächeln. Miris Pflegemutter war niemand, die drei Worte verschwendete, wo eine Geste bereits ausreichte. »Haben Sie Fragen bezüglich Ihrer Aufgaben oder jener Ihrer Truppe?«
    »Nein, hört sich für

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